Text:Sophie Haemmerli-Marti/Mis Chindli/Müschterli

Müschterli

Balge

Hüt hani mis Meiteli balget:
«Wart, i will der folge dir!
Do hesch Tätsch, du wirsch dra dänke,
Und jez chum und sitz zu mir!»
Doch mis Chind verdrückt sis briegge,
Schlückt, und luegt mi ärnschthaft a:
«I will folge aber nume
Tue-n au nid so wüescht, Mama!»

D' Bäsi

«Es isch doch trurig», chlagt is d Bäsi,
«Wi gli sind dMöntsche wüescht und alt!
Chum isch de Summer rächt vergange,
So chunnt de Winter, ruch und chalt!»
«Bis zfride», het si s Chindli tröschtet,
«Wenn d jez au grumpfig worde bisch,
So gseht mer doch no a de Schärbe,
Wi s Chacheli ame schön gsi isch!»

Spiegeläffli

Spiegeläffli, Spiegeläffli
Was gsesch ächt do inne?
Wisses Scheubeli, ghüslets Röckli,
Spärberäugli, Chruselchöpfli,
Bagge wo fascht brünne.
Spiegeläffli, Spiegeläffli
Abe vo dim Stüeli!
Wart i wills im Müsli säge,
s sell der s Lätschli go verträge,
Und di rote Schüeli.

Sagmähl

Mis Chindli het sis Ditti verheit
Wo s allewil wieget und umetreit.
Es briegget ufs Sagmähl underem Tisch:
«I ha welle gseh was drininne isch !»
Jo briegg jez nume, du wirsch denn gschidt,
Und merksch, was mer underem Gwunder lidt!
Lueg schöni Sache vo witem a,
Denn weisch, es chönnt Sagmähl drininne ha!

's Morgerot

O lueg das prächtig Morgerot,
Wo wines Für am Himel stoht!
Was tüend si ächt dert obe mache?
Gwüss s Wienechtchind het Güetzi bache!

En Frog

Mis Chindli will jez schlofe.
s het sis Gibättli gseit,
Und sini chline Händli
Im Schlof no zämegleit.
Uf einisch lüpfts sis Chöpfli
Und luegt gäg eusi Bett:
«Tüend ihr au zäme bätte
Wi s Meiteli bättet het?»

Silveschterobe

Es fallt en wisse Schleier
Ganz hübscheli ufs Land,
De händ is d Ängeli gwobe
Mit ihrer sine Hand.
Si händ mängs guldigs Stärndli
Zäntume dri verstreut,
Und hie und do im Zettel
En schwarze Fade gleit.
Es nieders Möntschechindli
Verwütscht en Teil dervo:
I wett, du hätsch von allne
s schönscht Blätzli übercho!