Text:Sophie Haemmerli-Marti/Wienechtsbuech/Im Winterwald

Im Winterwald

Im dick verschneite Winterwald
Do chunnt es Fuerwärch z fahre.
Vorus marschiert en höchi Gstalt,
Es Eseli ziet de Chare.
Es Glöggli lütet hindedri:
S wird doch nid s Wienechtschindli si?

Und immer nöcher chunnt das Gspann
Dur Nacht und Näbel ggange.
Zmitzt ufem Wage stoht en Tann,
Iszäpfe tüend dra bhange,
Vill tusig Liechtli brönne druff,
En große Stärn zündt obenuff.

Jez chöme z rönne wi nid gschit
D Eichhörndli, d Reh und d Hase,
Si meine, s seig scho Merzezit,
S gäb wider öppis z grase.
Chuum aber händ si s Männdli gmacht,
So isches wider chitigi[1] Nacht.

Kwelle

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Sophie Haemmerli-Marti: Wienechtsbuech. Bärn 1913

Fuessnoote

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  1. chitigi Nacht bedüütet: «stockfeischteri Nacht». Lueg bim Artikel chidig vom Schwiizerischen Idiotikon, wo das alte, vergässene Wort erklärt wird. Der Band drüü isch 1895 usecho, also bevor d Haemmerli-Marti das Gedicht im Truk useggää het.