Text:Volkslieder/Es hätt e Bur es Töchterli

Es hätt e Bur es Töchterli

  • anonym, us dr Schwyz (1781)
  • us: Deutscher Liederhort (1855)

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Es hätt e Bur es Töchterli,
mit Name heißt es Babeli,
Es hätt zweu Züpfli rot wie Gold,
drum ist ihm auch der Dursli hold.

Der Dursli geit dem Ätti an,
O Ätti, wotsch mer ds Babeli la?
O nei, O nei, O Dursli mi,
mis Babeli isch no viel zu chli.

O Mueti, liebste Mueti mi,
Cha ds Babeli nit ghürat si?
Mis Babeli isch no viel zu chlei,
es schlaft dies Jahr no sanft allei.

Der Dursli lauft in vollem Zorn
wohl in die Stadt ga Solothurn.
Er lauft die Gassen in un us,
bis daß er chumt vors Hauptmas Hus.

O Hauptma, liebe Hauptma mi,
Bruchst du ke Chnecht i Flandreni?
O ja, o ja, o Dursli mi,
I dinge di i Flandreni.

Der Hauptma zieht de Seckel us,
er git dem Durs drei Taler drus.
Nu sä, nu sä, o Dursli mi,
Jitz bist du dinget i flandreni.

Der Dursli geit jotz wieder hei,
hei zu sim liebe Babeli chlei.
O Aetti, o Muetti, o Babeli mi,
Jitz hani dinget i flandreni.

Das Babeli geit wohl hingers Hus,
es grint sich fast die Äugli aus.
Ach Dursli, lieber Dursli mi,
So hest du dinget i flandreni.

O Babeli tu doch nit e so.
Ich will ds jahr wieder umhi cho
und will beim Ätti fragena,
öb e mir ds Babeli deh well la.

U chan i de nit selber cho,
will dir es Briefli schriebe lo.
Darinne soll geschriebe stah,
mis Babeli wott i nit verla.

U wenn der Himmel papierge wär,
u jede Stern e Schriber wär,
u jeder Schriber hätt siebe, siebe Händ,
si schribe doh all meiner Liebi kes End.