Diakritischi Zäiche

Diakriitischi Zeiche

Diakritischi Zäiche (me seit ene au Diakritikum, Plural Diakritika) sind chliini Zeiche won zu de Buechstabe ghööred wien zum Biischpiil Phünktli, Strich, Hääggli oder Kringel, won e psunderi Uusspraach oder Betonig aazeiged. Me schriibt si under oder über de Buechstabe, mängisch au i de Buechstabe ine. Diakritischi Zäiche bruucht mer meischtens nume i einere Spraach oder i wenige Spraache won verwandt mitenant sind.

Wämmer främdsprachigi Tegscht zitiere tuet, sött me die diakritische Zäiche au schriibe. Mit dene wo mer uf französisch bruucht (Sedij [ç], Egü ['], Graav [`] und Sirgumflex [^]) isch das uf de Taschtatuur eifach. Bin andere (Hatschek [š], Tild [ñ] und alne andere) mues mer halt e chli sueche.

Schrifte, wo mit latinische Buechschtabe gschriibe wärde ändere

Me findt diakritischi Zäiche vor alem bim latinische Alphabet won mer für seer vili Spraache bruuche tuet. Anderi Alphabet wien s kyrillische tüend lieber en nöie Buechstabe iifüere. S gliiche Zeiche chan i verschidnige Spraache verschidnigi Bedüütige haa. Au ghäisset die Zäiche nöd i alne Spraache gliich. Zum Biischpiil isch es ^ uf französisch oder tüütsch es Sirgumflex. Uf griechisch gseet es Sirgumflex aber e so uus: ~.

I de neuhochtüütsche Rächtschriibig gits nume d Phünkt vo de Umluut (ä, ö und ü) won gliich wien es Trema uusgseend. Wil d Umluut aber vom ursprüngliche Buechstabe tüütli abwiiched, isch mer de meinig, das si eigeti Buechstabe sind und nöd es a, o oder u mit eme Trema.

Alemannisch ändere

D'Dieth-Schriibig in de Fassig vu 1938 verwändet (näbe de Umlut) vor allem de Gravis: ì, ò, ö̀, ù, ǜ. In de Übberarbeitig vum Schmid-Cadalbert chunnt au de Büechstabe è vor, wu de Dieth mit ë widdergee hät. Für s Elsässisch wird zudemm s à vorgschla für a- odder ä-artigi Lut. Näbem Gravis chunnt de Punkt unter em vor, was e vokalisierts l darstellt un e Variante vu w isch. Au de Zirkumflex wird bruucht: ĉh stoht für de Lut [ç], wu durch s Diakriitikum vu ch [x] z dränne isch.

In viile elsässische Tekscht wird de Akuut uff em é verwändet zur Kännzeichnig vu'me-ne [e].

Arabisch ändere

Im Arabische wird dr Knacklut, dr schdimmlos glottal Plosiv, mit em Hamsa ء under oder über em Buechschdabe, won er uusgschbroche wird, markiert, und zwar bim 'alif: أ und إ , bim waw: ؤ und bim ya: ئ. Es git zwar 28 arabischi Buechschdabe, aber nur 16 verschidnigi Zeiche für Buechschdabe wo elei schdönde (arabischi Buechschdabe chönne bis zu vier verschiidnigi Forme ha, je nachdäm wo si im Wort schtön: am Afang, in dr Middi, am Schluss oder eleischdehend). Pünggt under, über oder im Buechschdabe sälber gäbe im Zeiche erscht si Bedütig: zum Bischbil isch ﺏ dr Buechschdabe ba (ei Punggt underem Buechschdabe), ﺕ ta (zwei Pünggt obedra) und ﺙ tha (drei Pünggt obedra). Im Allgemeine wärde d Vokal im Arabische nit gschriibe, aber wenn doch wärde si mit drei Harakat usdruckt: em Fatha, Kasra und em Damma für /a/, /i/ und /u/. Die viert Haraka, dr Sukun, wird gschriibe, wenn s kei Vokal het.

Hebräisch ändere

Dä diakritische Zeiche im Hebräische sait mä Nikud, was vo Nekuda, hebräisch für Punggt, chunnt. Si wärde nach grammatikalische Regle gsetz und hai mänggisch an Iifluss uf d Uschbrooch vom Buechschdabe, so wird s vet ב zum bet mit emä Dagesch, emä Punggt in dr Middi, s chaf zum kaf und s phe zum pe. Im Fall vom sin und schin ש wird dr Punggt–wenn überhaupt–uf dr obere lingge, reschbektiv rächte Siite vom Zeiche gschriibe. Anderi diakritischi Zeiche si dr Mapiq und dr Schuruk, wo wie dr Dagesch uusgseh aber anderi grammatikalischi Funktione hai. Dr Nikud schliesst au zwölf Vokalzeichen i, zum siini fünf Vokalphonem, /i e a o u/, uszdrucke.

Griechisch ändere

S Griechische het bis 1982 verschiideni Akzent uf d Vokal gsetzt für zum d Donhöchi azgä, wie mä s im polytoni Altgriechische gmacht het: dr Akut ά, ώ, ή usw. für schdiigende Donfall, dr Gravis ἡ, ὁ, ἁ etc. für dr Diefdon und dr Zirkumflex ῶ, ῖ, ᾶ usw. für ä Don wo schdiigt und fallt. Im Altgriechische si au no dr Spiritus asper und dr Spiritus lenis bruucht worde, wo hüt schdumm si.

In dr monotonische Schrift, wo hützudag bruucht wird, wird dr Akzent no as Bedonigsakzent gsetzt.

S latinisierte Chinesisch ändere

S Chinesische underscheidet Donfäll, wo für s Verschdoh vo groosser Bedütig si, wil d Zahl vo de verschiidene Morphem sehr chlii isch. Wo die chinesich Regierig 1958 Regle für s Hanyu Pinyin, d Umschriibig in die latinische Schrift gmacht het, si vier Donfällakzent feschtgleit worde, wie s äsä im Dialäkt vo Peking git. So wird dr hochi ebeni Don mit emä Makron, emä grade Schdrich überem Vokal gschriibe: (Mueter), dr hoch-ufschdiigend Don mit emä Akut: (Hamf), dr Don wo churz singgt und denn schdiigt mit emä Brevis: (Ross), dr fallend Don mit emä Gravis: (schimpfe).

Quelle ändere

Heinz F. Wendt, Das Fischer Lexikon: Sprachen, Fischer Bücherei 1970