D Gschlächtsorgan (lat. Organa genitalia) oder Genitalie si bi biologische Arte mit mehrere bzw. underschiidlige Gschlächter vor allem instrumental bi dr unmittelbare Furtpflanzig. Mä sait ene dorum au primäri Gschlächtsmerkmol.

Allgemein ändere

Bi dr sexuelle Fortpflanzig wärde zwei underschiidligi Arte vo Keimzelle (Gamete) broduziert und vereinigt, zum e neus Individuum in s Läbe z rüefe. De Organ, wo d Gamete härgstellt wärde, sait me in dr Botanik Gametangie, und in dr Zoologie redet mä vo Gonade: Ovarie für die wiiblige und Hode für die männlige Keimdrüese. Die wiiblige Eizälle si im Allgemeine grösser und ihri Zahl isch chliiner as die vo de männlige Keimzelle.

Gschlächtsorgan vo de Pflanze ändere

 
S männlige Sexualorgan, s Antheridium (rot), und s wiiblige Sexualorgan, s Oogon (rächts drnäben), vo dr Armlüchteralge Chara contraria.
 
Schematischi Darstellig von ere perigyne Blüete mit oberständigem Fruchtchnote:
1. Blüetebode/Receptaculum
2. Chelchbletter/Sepalen
3. Chronbletter/Petalen
4. Staubbletter/Stamina
5. Fruchtbletter/Karpelle

D Gschlächtszälle wärde bi de vilzällige Pflanze in zwei verschidnige Gschlächtsorgan (Gametangie) broduziert. S Ei wird bi primitive Forme us em Gametangium usgstosse, bi höchere Pflanze wie de Soomepflanze bliibt s dinne.

Bi Pflanze, wo Blüete hai, si d Gschlächtsorgan Deil vo de Blüete. Mä redet vo eihüüsige Pflanze (Monözii) wenn sowohl die wiiblige as au die männlige Gschlächtsorgan uf dr gliiche Pflanze vorchömme, wenn s wiibligi und männligi Pflanze git, redet mä vo Zweihüüsikeit. S Staubblatt oder Stamen erzügt bi de Bedecktsamer dr Polle. S wiiblige Organ isch s Fruchtblatt. Dr Polle, mänggisch von ere andere Pflanze, wird dur Insekte oder anderi Dier, dr Wind, Wasser oder d Gravitationschraft uf s Fruchtblatt überdrait und befruchtet d Eizälle, wo sich drus dr Soome bildet.

Gschlächtsorgan vo de Bilz ändere

 
Hyphegflächt (blau) mit Basidie (roseroot) und Spore (grüen)

Die meiste Bilz chönne sich sexuell und asexuell vermehre. Bi dr sexuelle Vermehrig git s e Hufe Möglikaite. Es git Arte wo meh as zwei Chrüzigstype (bi Dier were das Gschlächter) hai. Au die sexuelle Organ si verschiide. D Meiosporangie vo de Ständerbilz, d Organ wo d Spore bildet wärde, häisse Basidie. E Basidie bestoot mäistens us ere ainzelni Zälle, mänggisch isch si aber zwei- oder vierzällig. Als Basidiomata oder Basidiokarpie wärde d Fruchtkörper (bi Ständerbilz) und d Fruchtlager (bi Rost- und Brandbilz) bezeichnet, wo d Basidie rif wärde. D Schluuchbilz hai Asci, sackartigi Röhrli, wo d Reduktionsdeilig din stattfindet und die haploide Ascospore entstöhn.

Gschlächtsorgan vo de Dier ändere

Funktional cha mä zwüsche de Sexualorgan, wo für e Gschlächtsverchehr bruucht wärde, und de Reproduktionsorgan underscheide. Entsprächend redet mä vo üssere und vo innere Gschlächtsorgan.

Mä underscheidet färner zwüsche (primäre, eigentlige) Gschlächtsdrüese (Gonade, das si d Hode und d Eierstöck), de sogenannte zuesätzlige Gschlächtsdrüese, wie zum Bischbil bim Mensch die männligi Vorsteherdrüese oder ihr wiibligs Pendant, d Paraurethraldrüese, de Organ, wo Keim leite, wie em Soomeleiter und Eileiter, de Begattigsorgan (Ruete oder Penis und Scheide) und de Organ vo dr Bruetpfläg (Gebärmueter, dr Bütel vo de Büteldier).

Wiiblige Dier vo Arte, wo die inneri Befruchdig kenne wie alli Landwirbeldier, gwüssi Fisch wie d Hai, d Insekte und Spinne, hai hüfig e Scheide, won e männligs Begattigsgliid ufnimmt. En ächts Begattigsgliid (Ruete, Penis, Cirrus oder Phallus) hai d Würm, d Schnägge, d Insekte, d Reptilie, d Süüger und gwüssi Vogelarte wie d Sträuss und d Äntevögel. E Hufe Vogelarte hai gar kei Penis. Bim Kopuliere brässe d Männli und d Wiibli ihri Kloake ufenander.

Bi alle Chordadier usser eme Deil vo de Süüger lige d Hoden in dr Liibeshöhli underhalb vo de Niere. Bi de Süüger chönne die baarige Hode die meisti Zit in dr Liibeshöhli versteckt si und nume währed dr Brumft im ene bruchartige Sack zum Vorschiin cho, so bi de Insektefrässer, Flädermüüs und vile Nager, oder si chönne immer usserhalb vo dr Liibeshöhli si. D Affe, Halbaffe, Ross, Widerchäuer, gwüssi Nager, d Büteldier und die meiste Landraubdier hai e bsundrige Hodesack.

Zwitter hai d Gschlächtsorgan vo beide Gschlächter. Do drzue ghöre vor allem wirbellosi Dier wie d Rägewürm, d Nesseldier, d Landlungeschnägge und gwüssi Süesswasserschnägge.

Süüger ändere

Wiibligi Gschlächtsorgan ändere

Die wiibligi Gschlächtsorgan (Organa genitalia feminina) deilt mä eso ii:

D Vulva macht bi de meiste Süüger alli üssere wiiblige Gschlächtsorgan us. Si goht vom Venushügel bis zum Perineum. Die üssere Schamlippe schliesse mit dr Schamspalte die chliine Schamlippe, dr Scheidevorhof und d Klitoris mit dr Klitorisvorhut ii. Dr Klitoris, wo nume bi de Süüger vorchunnt und s wiiblige Pendant vom Penis isch, isch usser bin ere Hyäneart nid Deil vo de Harnwäg. Dr Scheidevorhof isch d Verbindig zu de innere wiiblige Gschlächtsorgan. Bi de Kloakedier bassiert d Befruchdig über d Kloake.

Zu de innere Gschlächtsorgan ghöre d Vagina, d Gebärmueter, die baarige Eierstöck und alli Leiter und Drüese, wo drmit verbunde si. D Vagina, uf Dütsch Scheide, verbindet die innere und üssere Gschlächtsorgan. Si mündet unde in dr Scheidevorhof und wird obe vom Gebärmueterhals abgschlosse. Am Gebärmueterhals goht d Vagina in d Gebärmueter über, dr Ort wo sich die befruchtete Eizälle iiniste. Bi de Kloakedierwiibli si die beide Gebärmüetere über e Urogenitalkanal mit dr Kloake verbunde. D Produktion und Riifig vo de Eier bassiert in de Eierstöck, vo wo us si über d Eileiter in d Gebärmueter chömme. Die akzessorische Gschlächtsdrüese si d Paraurethraldrüse („Prostata feminina“), die chliine Vorhofsdrüese und die Bartholinsche Drüese

Männligi Gschlächtsorgan ändere

Zu de üssere Gschlächtsorgan zelt mä dr Penis und dr Hodesack. Dr Penis isch s Begattigsorgan vom männlige Dier. Er umschliesst au d Harnröhre, isch also zuesätzlig e Deil vo de ableitende Harnwäg, usser bi de Kloakedier, wo dr Urin dur d Kloake usfliesst. Bo ihne isch usserdäm d Penisspitze gspalte und dr Penis isch, wenn er nid erigiert isch, im ene Bütel vor dr Kloake versteckt. Dr Hodesack (Skrotum) bi Arte, wo d Hode abstiige, isch e Hutsack underhalb vom Penis, wo d Hode und Soomeleiter umschliesst. Bi de Kloakedier fehlt dr Hodesack.

Intressanterwiis ghöre d Hode, wo bi vile Arte usserhalb vom Liib si, zu de innere Gschlächtsorgan. Das wird drmit begründet, ass d Hode sich zerst im Buuch entwickle und erst mit dr Geburt bi de meiste Süüger in dr Hodesack wandere (Hodenabstiig, Descensus testis). D Hode si d Produktionsstelle vo de männlige Keimzelle, de Spermie. Si si die männlige Keimdrüese. Wiiteri inneri männligi Gschlächtsorgan si d Näbehode und d Soomeleiter si für e Transbort vo de Soome. Au d Männli hai akzessorischi Gschlächtsdrüese. Em Soomewäg nooch si bi de Süüger bis zu vier baarigi akzessorischi (d. h. zuesätzligi) Gschlächtsdrüese usbildet. Das si d Soomeleiterampulle, d Soomeblooteredrüese, d Prostata und d Bulbourethraldrüese. Si broduziere e groosse Deil vo dr Soomeflüssigkeit.

Reptilie ändere

D Reptilie pflanze sich im Allgemäine sexuell furt. Die innere Gschlächtsorgan si mit dr Kloake verbunde, und d Befruchdig findet vo Kloake zu Kloake statt. Die mäiste Arte häi en Organ zum kopuliere, wo cha zruggzooge oder umekeert wärde und sich usser bi dr Begattig im Körperhoolruum befindet. Schildchrotte und Krokodiläänligi häi en äinzelne Penis, wääred d Männli vo Schubbechriechdier (Schlange, Äggse) e Bäärli vo Hemipenis häi, aber bi jedere Begattig mäistens nume äine von ene bruuche. D Tuatara aber häi überhaupt kä Penis und s Männli und s Wiibli drucke iiri Kloake fest gegenenander bim Besoome. Bi de mäiste Arte entwigglet s Wiibli Äier mit de Näärstoff wo dr Embryo brucht. Die Äier wärde im Allgenäine glegt, es git aber Arte, wo die Junge no im Körper vom Wiibli usschlüpfe und lääbig uf d Wält chömme. Es chunnt bi gwüsse Arte au vor, ass s Wiibli gar kä Äi bildet und dr Embryo über e Struktur mit Naarig versorgt, wo dr Placenta vo de Süüger äänelet.

Vögel ändere

Allgemein wärde bi de Vögel d Genitalie usserhalb vo dr Baarigszit stark zruggbildet. Noch dr Eiablag schrumpfe si aber nid sofort, so dass, wenn nötig, e zweits Mol Eier chönne gläit wärde. D Wiibli hai kei bsundrigi üsseri Gschlächtsorgan, d Kloake isch mit de innere Genitalie verbunde. Bi vile Arte hai d Männli kei Penis und bi dr Befruchdig wärde d Kloake gegenenander brässt, aber Gäns-, Lauf- und anderi Vögel hai hüfig en ächte Penis.

Bi de Wiibli isch im Allgemeine nume dr linggi Eierstock entwicklet, währed d Männli zwei Hode hai.

Amphibie ändere

D Amphibie hai kei bsundrigi üsseri Gschlächtsorgan. Dr Darmusgang, d Exkretions- und innere Gschlächtsorgan münde in ere Kloake und d Befruchdig findet im Allgemeine usserhalb vom Mueterliib statt; die meiste Schwanzlurch aber praktiziere e indiräkti inneri Besoomig und Befruchtig: s Männli setzt e Soomepaket (Spermatophor) ab, wo s Wiibli denn mit siiner Kloake ufnimmt. Die meiste Arte setze ihri Eier im Wasser as Laich ab, d Alpesalamander zum Bischbil bringe aber fertig entwiggleti Jungi uf d Wält, wo sich währed zwei Johr in de beide Gebärmüetere vo de Wiibli entwigglet hai.

Würm ändere

D Plattwürm si zwittrig und d Gschlächtsorgan vo de verschiidnige Arte variiere stark. D Hode chönne baarig oder unbaarig si oder in dr Form von e Hufe chliine Blööterli ufdräte. D Eierstöck chönne us Keim- und us Dotterstöck bestoh, wobii die einte d Eizälle und die andere d Nährzälle broduziere, wo denn von ere gmeinsamme Hülli umschlosse wärde.[1]

D Gschlächtsorgan vo de Fadewürm, wo im Allgemeine drenntgschlächtlig si, si schluuchförmig und lige frei in dr primäre Körperhöhli, wo mit Flüssikeit gfüllt isch. D Ovarie si baarig und si mit ere Vulva in dr Middi vom Körper verbunde. D Männli hai im Allgemeine nume ei Hode, wo mit eme Soomeleiter verbunden isch, wo in dr Kloake ändet. Bi dr Begattig spiile d Spicula, cuticulari Stift, wo in ere Däsche im Männli siiner Kloake versteckt si und chönne uusegstreckt wärde, e Rolle, wenn si sich in dr Vulva festhoogge.[1]

Insekte ändere

Bis uf wenigi Arte si alli Insekte trenntgschlächtlig. Sehr wenigi Arte si Zwitter, und es git Arte, wo sich dur Parthenogenese furtsetze.

 
Baarig vo dr Blauflügel-Prachtlibelle

Männligi Gschlächtsorgan ändere

D Männli hai baarigi Hode im Hinderliib, wo über Soomeleiter (Vasa deferentia) mit baarige Soomeblööterli (Vasa seminales) verbunde si. Die münde in en unbaarige oder baarige Ejakulationsgang, dr Ductus ejaculatorius, und denn über meh oder weniger komplex bauti Begattigsorgan, d Aedeagus, meistens im nünte Abdominalsegmänt uuse. Drzue cha s no Zuesatzdrüese ge, wo Soomeflüssigkeite oder Stoff zur Bildig vo Spermatophore bilde und zu de Spermie drzuedüen.

Wiibligi Gschlächtsorgan ändere

Au d Ovarie vo de Wiibli si im Allgemeine baarig. Si bestöhn meistens us eme Büschel vo einzelne Ovariesträng, wo as Ovariole bezeichnet wärde. Jedi do dene Ovariole bestoht us eme Germarium, wo d Eizälle din broduziert wärde, und eme Vittelarium zur Broduktion vo de Dotterzälle. D Ovariole vereinige sich und änden in ere nid baarige Vagina, wo zwüschen em sibte und em nüünte Abdominalsegmänt äntwäder diräkt uuse füehrt oder in ere Begattigsdäsche, dr Bursa copulatrix, ändet. Im Beriich vo dr Vagina isch bi fast allen Insekte e Spermiesammeldäsche, s Receptaculum seminis, usserdäm chönne verschiidnigi Ahangsdrüese zur Produktion vo Kittsubstanze oder ähnlichem vorhande si.

Weblingg ändere

  Commons: Gschlächtsorgan – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote ändere

  1. 1,0 1,1 dtv-Atlas zur Biologie, Deutscher Taschenbuchverlag München, 1967, Band 1, S.107