Glaube
S Wort Glaube (indogermanisch leubh ‚begeere‘, ‚lieb haa‘, ‚für lieb erklääre‘, ‚guethäisse‘, ‚loobe‘)[1] bezäichnet e Grundhaltig vo Verdraue, v. a. im Konteggst vo religiöse Überzüügige.
Wäared dr äänlig Begriff „Religiosidäät“ d Eerfurcht vor dr Ornig und dr Vilfalt in dr Wält und die allgemäini Empfindig von ere dranszendänte Wirkligkäit mäint, wo nid cha erklärt oder bewiise wärde,[2] mäint mä mit „Glaube“ s Überzügtsi vo dr Leer von ere konkrete Religion (oder Filosofii).[3]
Dr Glaube spiilt in de verschidnige Religione en underschiidlig wichdigi Rolle. Wääred er zum Bischbil im Christedum und vor allem im Protestantismus unabdingbar für s Seelehäil isch, isch er im Juudedum kä religiöses Konzept und was vom ene Juud gforderet isch, isch Grächtigkäit uf dr Grundlag vo dr uniwerselle Nöggsteliebi und d Gliichhäit vo alle Mensche.
Wüsseschaftligi Erkläärigsaasätz
ändereIn dr Nöirotheologii brobiert mä dr Glaube as Fenomeen vom Hirni z erkläre. Dr nordamerikanischi Nöirowüsseschaftler Michael Persinger het mit magnetische Fälder d Schlööfelabbe vo sine Brobande stimuliert, und eso welle religiösi Empfindige (Gottesmodul) erzüüge. Er het erklärt, ass die Fenomen de Sümptom vo dr Epilepsii wurde gliiche. Dr Scott Atran sinersits het in sim Wärk In Gods We Trust e darwinistische Aasatz. Die darwinistischi Glaubensforschig gseet im Glaube nit öbbis wo anerzoge isch, sondern evoluzionär im Bewusstsii vom Mensch verankeret isch. D Religiosidäät und dr Glaube wärde as evoluzionärs Nääbebrodukt erklärt, es wärden aber au mögligi Selekzionsvordäil undersuecht. Dr Justin Barrett gseet evoluzionspsüchologisch d Religiosidäät nit as en Strategii vo Gmäinschafte, wo für s Überlääbe wichdig isch, sondern as en Entwiggligsstadium vo dr menschlige Psüüche.
Litratuur
ändere- Christof Gestrich: Glaube und Denken. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 13, S. 365–384.
- Gunda Werner-Burggraf: Macht Glaube glücklich?: Freiheit und Bezogenheit als Erfahrung persönlicher Heilszusage. Verlag Pustet, 2005, ISBN 3-7917-1981-5.
- Andreas Grünschloß u. a.: Glaube. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. 4., völlig neu bearb. Auflage. Band 3, Tübingen 2000, ISBN 3-16-146943-7, Sp. 940–983.
- John Hick: Faith. Und Joshua L. Golding: Faith (Addendum). In: Encyclopedia of Philosophy. Band 3, S. 529–537.
- Kurt Hübner: Glaube und Denken. Tübingen 2001.
- Günter Lanczkowski u. a.: Glaube. I-VI., In: Theologische Realenzyklopädie. Band 13, S. 275–365.
- Henning Schröer u. a.: Glaubensbekenntnis(se). In: Theologische Realenzyklopädie. Band 13, S. 384–446.
- Hans-Walter Grünewald: Glaube mit Vernunft - Christlicher Glaube als denkender Glaube. 2. erw. Auflage. Berlin 2009, ISBN 978-3-89781-149-2.
Weblingg
ändere- John Bishop: „Faith“ in dr Stanford Encyclopedia of Philosophy (änglisch, mit Literaturaagabe)
- Herbert Fronhofen: Auswahlbibliographie.
- Peter Knauer: Der Glaube kommt vom Hören, Ökumenische Fundamentaltheologie, Herder, Freiburg -Basel - Wien 6. A. 1991, auch Online, 156ff et passim.
- James Swindal (2006): „Faith and Reason“ in dr Internet Encyclopedia of Philosophy (änglisch mit Literaturaagabe)
- Hansjürgen Verweyen: Ontologische Voraussetzungen des Glaubensaktes. Zur transzendentalen Frage nach der Möglichkeit von Offenbarung, Patmos-Verlag Düsseldorf 1969, auch Online.,
- Grafik: Religiöser und spiritueller Glaube in Europa, aus: Zahlen und Fakten: Europa, www.bpb.de
Fuessnoote
ändere- ↑ Deutsches Wörterbuch: Glaube vom Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bänd Leipzig: S. Hirzel 1854–1960. vgl. Quellenverzeichnis 1971, s. v. „Glauben“
- ↑ Hans-Ferdinand Angel: „Von der Frage nach dem Religiösen“ zur „Frage nach der biologischen Basis menschlicher Religiosität“. In: Christlich-pädagogische Blätter. Nr. 115, 2002, Wien, ISSN 0009-5761, S. 86–89.
- ↑ Stefan Tobler: Jesu Gottverlassenheit als Heilsereignis in der Spiritualität Chiara Lubichs. Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017777-3, S. 22–25.