s Glychniss vo dr Hööli

es Gliichniss vom Platon

S Glychniss vo dr Hööli isch es Gschichtli vom antike Filosoof Platon. Es goot i däm filosofische Tegscht um de tüüfschti Sinn vom Lääbe.

e Zeichnig vom Hööleglychniss

Dr alt griechisch Dänker Platon, wo am Ändi vom füüfte und am Afang vom vierte voorchrischtleche Joorhundert gläbt het, schrybt das und anderi churzi filosofischi Stückli so, wie wenn se dr grooss Meischter Sokrates syne Schüeler, em Glaukon und em Adeimantos, em Platon syne Brüedere, verzelt hätti. Das Glychniss isch es Kapitel vom Platon sim Wärch Vo dr Politik.

E Mönsch, wo bewusst läbt, müessti druf uus sy, durs Dänke zun ere bessere Idee vo synere Exischtänz z cho; um die Läbensuufgab goot’s em Platon mit däre bildhafte Verzellig.

S Gschichtli goot so: Dr Sokrates seit syne Schüeler, me chönn sech di geischtigi Situazioon vo de Mönsche so dänke, dass si wie ygschpeert in ere dunkle Hööli sind. Es gubti zwar en schwirige Wääg us däm tüüfe Loch dur es ganz stotzigs änggs Dunäll ufe Bode uf dr Ärden ufe, wo men äigentlech vil besser chönt sy, aber die, wo dunde sind, wüssed nid emol ass hinder iine no öpis isch und men au chönt usegoo. Und d Lüüt blyben eifach dunde, si sind sowiso abunde und sitzed eso am enen Oort, ass si numen e dunkli Wand grad vor sech chön gsee. Niemmer tuet öpis dra ändere. Und si lueged nid ume und gseend nid, was rings ume bassiert, und nid emol die andere Lüüt und eerscht rächt nid iiri eigeti chümmerlechi Laag. Es chunt vo ganz wyt oben a dr Wand vom Schacht hinder de Lüüt es Liecht wie vom ene chlyne Füür; die im Dunkle merked öpis vo däm Liecht ooni z wüsse, wohär ass es chunt: Es git nämlech Schätte a dr Wand vor iine; die scheemehafte Erschynige git’s, wil öper hinder ere Muur Sache wie bim Schattespiil umetreit. D Mönsche sitze döört und meine, die Schätte, wo me gseet, siged sälber di ganzi läbigi Würklechkeit. Si reded sogar mit sech drüber zum die Schattewält z verstoo und blybed joory, jooruus i dere ybildeten Umgäbig.

Und won er das eso verzellt het, frogt dr Sokrates jetz syni Schüeler, was ècht wääri, wenn halt doch emol eine vo de Gfangene frei chämti, chönt ufstoo und go umeluege. Är gsuchti ufeismol s Liecht, wo hinder iine isch, und wäär vonnem bländet, är chönnt äntlech die Sache gsee, wo s Schattespiil vonne chunt, und das alles wäär für ne ganz frömd und chuum zum glaube; drum würd sech so öper z’eerscht lieber grad umdräie und an alt Platz abhocke zum wie alli andere eifach wider de baar Schätte zuezluege. Är würd au emene Frömde, won em seit, s Ächte sige doch die bewegte Gägeständ und s Liecht wyt oben und ebe grad nid die schlächti Projekzioon, dänk gar nid glaube. Und wänn öper sogar dr stotzig Wääg dur s Dunäll ufen uf d Ärde giengti, wäär das alles, won er erläbt und gseet, am Aafang z vill fürne; derby gieng’s nume däwääg mit dr Zyt und nume wänner muetig gnueg isch zum so wyt goo, ass er merkt: S Liecht, wo tüüf is Dunkle abelüüchtet, isch jo d Sunnen am Himel. Und me cha sech dänke, ass so eim, wo dobe gsee hätt wie alles isch und wo vilech wider id Hööli abe chämti, niemmer dört unde würd glaube.

Dr Sokrates heig mit däre Gschicht de Schüeler welle zeige: Grad eso wie mit de Lüüt i dr Schattewält sig’s ebe mit üsem Lääben i dr eigeten Exischtänz; me chönnt sech d Sache um eim umen i der reale Wält wie son es Schattespiil dänke; und numen uf däm schwirige Wääg us dr Hööli use und as Liecht ufe chönnt d Seel vom Mönsch, wenn dää gnueg Chraft het zum so vill dänke, i ne geischtigi Wält ynegoo und nodisno vrstoo, wie alles im Universum vo den algemeinen Ideeè här chunt, z alleriletscht no vom grosse gültige Prinzip vom «Gueten» an sich, wo füre Platon s Hööchschten isch und won er drfür i däm Glychniss d Sunne nimt.

Do heig dr Lehrmeischter denn im Gschprööch, schrybt dr Platon no, das Gedankebild sälber relativiert und gseit, nume Gott wüssi, öb das, won er jetz grad verzellt heig, au schtimmi.

Literatur ändere

  • Konrad Gaiser: Das Höhlengleichnis. In: Konrad Gaiser: Gesammelte Schriften. Academia Verlag, Sankt Augustin 2004, ISBN 3-89665-188-9, S. 401–410.
  • Gunther Eigler (Hrsg.): Platon: Politeia. Der Staat (= Platon: Werke in acht Bänden. Band 4). 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-11280-6, S. 554–567.
  • Rafael Ferber: Platos Idee des Guten. 2. Auflage. Academia Verlag, Sankt Augustin 1989, ISBN 3-88345-559-8, S. 115–148.
  • Thomas Alexander Szlezák: Das Höhlengleichnis (Buch VII 514a–521b und 539d–541b). In: Otfried Höffe (Hrsg.): Platon: Politeia. 3. bearbeitete Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-004978-6, S. 155–173.

Weblink ändere

  Commons: Höhlengleichnis – Sammlig vo Multimediadateie