D Inkwisizioon

e Grichtsverfaare vo dr katholische Chille, zum d Heresii z bekämpfe

As Inkwisizioon (latiininquirere ‚undersueche‘) wärde die spootmiddelalterlige und früenöizitlige Grichtsverfaare bezäichnet, wo katholischi Gäistligi bin ene mitghulfe häi Heretiker z verfolge. Drbii het mä d Prozässform vom Inkwisizioonsverfaare (lat. inquisitio ‚Undersuechig‘) aagwändet. Dr gäistlig Vorsitzend vom ene Inkwisizioonsgricht isch as Inquisitor bezäichnet worde.

S Wabbe vo dr Spanische Inkwisizioon: Näben em Chrüz as Sümbool für e gäistlig Charakter vo dr Inkwisizioon het s en Olivezwiig und e Schwärt, wo aadüte, ass es e Gliichgwicht git zwüsche Gnaad und Stroof.
Dr Galileo Galilei vor dr Römische Inkwisizioon, Bild vom Cristiano Banti, 1857

Allgemäins ändere

D Inkwisizioon isch am Aafang vom 13. Joorhundert entstande as Instrumänt zum s dr römisch-katholische Chille liichter z mache Heretiker ufzspüüre, z bekeere oder z verurdäile, und isch am Ändi vom 18. Joorhundert verschwunde. Im Spootmiddelalter isch für sä e nöiji Form vo Grichtsverfaare entwigglet worde, s Inkwisizioonsverfaare. Näben em doomoolige Verbräche vo dr Heresii het mä mit Hilf vo dr Inkwisizioon au anderi Stroofdaatbeständ chönne verfolge, vor allem wenn si Frooge vom Glaube berüert häi wie zum Bischbil d Blasfemii oder d Magii. Bi de Häxeverfolgige in dr Früeje Nöizit, wo vor allem vo de wältlige Obrigkäite usgange si, het d Inkwisizioon e zwäitrangigi Rolle gspiilt. D Chille het dr Iisatz vo dr Inkwisizioon gege Heretiker as legitiim aagluegt und het sich drbii uf Bibelteggst[1] oder Teggst vo kirchlige Autoridääte gstützt.

Die middelalterligi Inkwisizioon het kä äigeni übergordneti Behörde gha und isch kä Iirichdig gsi, wo die ganz Zit aktiv gsi isch. Si het dört afo schaffe, wo d Chille dänggt het, ass es notwändig sig und wo d Vorussetzige drfür erfüllt gsi si. Si isch dorum zu verschiidene Zite in verschiidene Gebiet vor allem in Süd- und Middelöiropa iigsetzt worde und underschidligi Orgaan vo dr Ständegsellschaft häi sä mit alle mööglige Motiwazioone understützt. D Foltere bi Verhöör isch underschiidlig iigsetzt worde, und au wie mänggisch d Doodesstroof verhängt worde isch. As Inkwisitoore häi vor allem Bischöf oder Ordensgäistligi fungiert. In dr früeje Nöizit het sich d Form vo dr Inkwisizioon veränderet: Z Spanie, Italie und Bortugal isch si instituzionalisiert und in staatligi Struktuure iibettet worde und isch sit denn fast usschliesslig nume no im Machtberiich vo de Herrscher dört aagwändet worde. Vilmol isch si denn iigsetzt worde, zum Protestante z verfolge, wo as heretischi Christe gulte häi. Mit dr Verfolgig vo Juude het si diräkt nüt z due ghaa, het aber de Konwertite noochgschnüfflet und immer wider sonigi überfüert, wo iirem alte Glaube villicht immer no aaghänggt si.

Lueg au ändere

Litratuur ändere

Bibliografii ändere

  • Emil van der Vekene: Bibliotheca bibliographica historiae sanctae inquisitionis (Bibliographisches Verzeichnis des gedruckten Schrifttums zur Geschichte und Literatur der Inquisition). Bänd 1–3. Topos, Vaduz 1982–1992, ISBN 3-289-00578-X.

Überblickswärk ändere

  • Das Buch der Inquisition. Das Originalhandbuch des Inquisitors Bernard Gui. Us em Latiinische vom Manfred Pawlik, uusegee vo dr Petra Seifert. Pattloch, Augsburg 1999, ISBN 3-629-00855-0.
  • Laurent Albaret: L’Inquisition: rempart de la foi. Gallimard, Bariis 1998, ISBN 2-07-053458-8.
  • Dietrich Kurze: Anfänge der Inquisition in Deutschland. In: Peter Segl (Hrsg.): Die Anfänge der Inquisition im Mittelalter. Mit einem Ausblick auf das 20. Jahrhundert und einem Beitrag über religiöse Intoleranz im nichtchristlichen Bereich. Böhlau, Köln [u. a.] 1993, ISBN 3-412-03392-8 (Bayreuther Historische Kolloquien 7), S. 131–194.
  • Henry Charles Lea: Geschichte der Inquisition im Mittelalter. Band 1–3, Eichborn, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-8289-0375-4 [Noochdruck vo dr Usgoob vo 1905].
  • Henry Charles Lea: Die Inquisition (Repr.). Eichborn, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-8218-4424-8.
  • Henri Maisonneuve: L’Inquisition. Desclée [u. a.], Bariis 1989, ISBN 2-7189-0418-6.
  • Jörg Oberste: Ketzerei und Inquisition im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-15576-7 (= Geschichte kompakt).
  • Gerd Schwerhoff: Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit. C. H. Beck, Münche 2004, ISBN 978-3-406-50840-0.
  • Peter Segl (Hrsg.): Die Anfänge der Inquisition im Mittelalter. Mit einem Ausblick auf das 20. Jahrhundert und einem Beitrag über religiöse Intoleranz im nichtchristlichen Bereich. Böhlau, Köln [u. a.] 1993, ISBN 3-412-03392-8 (Bayreuther Historische Kolloquien 7), S. 1–28 (s. a. Winfried Trusen, ebd., S. 39–76.).
  • Hans Conrad Zander: Kurzgefasste Verteidigung der heiligen Inquisition. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-06952-4.
  • Josef Romualdowitsch Grigulewitsch: Ketzer – Hexen – Inquisitoren. 2. Uflaag, Ahriman, Freiburg im Brisgau 2000, ISBN 3-89484-500-7 (= Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte, Band 1).
  • Michael Hesemann: Die Dunkelmänner. Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte. Sankt-Ulrich, Augsburg 2007, ISBN 3-86744-016-6.

Weblingg ändere

Fuessnoote ändere

  1. «Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.» 2. Mose, 22, 17
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Inquisition“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.