Dr Josef Albicker (* 16. Juni 1896 z Sumpfohre; † 30. Merz 1968 z Huuse) isch e dytsche Haimetdichter un Buur gsii. Mer chännt en au as „Florian Fromherz“ oder as „Bauer vom Wald“.

Lääbe ändere

Dr Albicker isch e Suhn gsii vum Jakob Albicker (1858–1920), eme Buur, un syre Frau Theresia geb. Wägele (1861–1933).Är het no ne Brueder un zwoo Schweschtere ghaa. D Familie isch remisch-kadolisch gsii.

Är isch vu 1903 bis 1911 in sym Haimetdorf uf d Volksschuel gange un derno bis 1913 z Eschinge uf d Winterschuel. Im Erschte Wältchrieg het er si mit 19 freiwillig gmäldet un ab 1915 an dr Weschtfront Chriegsdienscht glaischtet. Am 27. Merz 1918 isch er schwär verwundet wore.

Anne 1921 het er d Amalie Engesser (1894–1961) vu Huuse ghyroten un het mit ere dr Hof vu dr Schwigereltere ibernuu. Si hän zäme drei Sihn un e Dochter ghaa. Bis zue sym Dod het er z Huuse buurt.

Scho in dr 1920er Johr het dr Albicker aafange schrybe. Är het Freiliecht- un Heerspiil gschribe, un Artikel un Gschichte fir Zytige, Zytschrifte un Kaländer. In syre Gedichtsammlig „Kriegsklänge“ vu 1915 het er syni Erfahrige an dr Front verschafft. Im Mittelpunkt vu syne Wärch isch vylmol d Wält vu dr Booremer Buure uf em Dorf gstande.

Wu d Nationalsozialischte d Macht ibernuu hän, het er mit em neie Sischtem simpatisiert. Vu sym bodeständige haimetverbundene Dänke isch s fir ihn nyt wyt gsii zue sällene ihre Bluet- un Bode-Idelogy. Är isch im Dritte Rych derno Ortsbuurefierer in syre Gmai wore. Im Rundfunk het er e Megligkait gsää, d Buure zuen ere sälbschbewusste Dailnahm an dr neie Gsellschaft z erzie. Är schrybt doderzue:

[W]ir Bauern haben den unerschütterlichen Willen, auch von uns aus alles zu tun, die kulturelle Um- und Neugestaltung mit unserem ureigensten Wesen zu unterstützen und die Blutswerte unsere deutschen Art, die Bräuche des germanischen Bauerntums […] den Menschen der Stadt durch den Rundfunk zu offenbaren.

zitiert in: Cebulla 2004, S. 205

Noch em Zweete Wältchrieg isch drei Johr lang im e Lager interniert gsii. Drotz ass er speter yygstande het, „Goebbels manches Lied gesungen zu haben“, het er si uugrächt bhandlet gfielt, sy Vermege isch konfisziert wore. Vor allem wäge Misshandlige im Lager isch er seelisch broche haim chuu.[1]

Wäärch ändere

  • Kriegsklänge. 1915
  • Leier und Pflug. Dem schaffenden Volke gewidmet. 1928
  • Trilpetritsch und andere Geschichten. 1934
  • Baaremer Bauernköpfe. 1953
  • Mein goldener Ährenkranz. 1961

Derzu Bydreg in Zytige, z. B.im „Albbote“ un im „Schwarzwälder Bote“, in Zytschrift un in Kaländer.

Literatur ändere

  • Clemens Siebler: Josef Albicker. In: Baden-Württembergische Biographien 3, 1
  • E. B.: Ein Bauer von der rauhen Baar. Zum 60. Geburtstag des Bauerndichters Josef Albicker. In: Schwarzwälder Bote, 122. Jg., Nr. 135, 1
  • M. Rieple: Dem Bauerndichter Josef Albicker zum 65. Geburtstag. In: Josef Albicker, Mein goldener Ährenkranz, 9-12, ferner in: Ekkhart 1962, 55-57
  • Nachruf auf Josef Albicker. In: Schwarzwälder Bote, 134. Jg., Nr. 79, Lokalseite B 5
  • Nachruf auf Josef Albicker. In: Südkurier (Ausgabe D), 24. Jg., Nr. 77, 5
  • Florian Cebulla: Rundfunk und ländliche Gesellschaft 1924–1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004
  • Gabriele und Roland Rappmann: Albicker, Josef. In: Die deutsche Literatur: biographisches und bibliographisches Lexikon /hrsg. von Hans-Gert Roloff ... Reihe VI, Die deutsche Literatur von 1890 bis 1990 / hrsg. von Norbert Oellers; Kurt Bartsch. - Abt. A, Autorenlexikon, Bd. 1, Teil 2. Stuttgart: Frommann-Holzboog, S. 628-637

Weblink ändere

Fueßnote ändere

  1. BBW 3.1