Landtaag

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Dialäkt: Züritüütsch

En Landtaag isch s formell Zämechoo vo Verträtter us eme gröössere Gibiet, eme Land, zum verhandle, zum öppis bschlüüsse, zum Rächt setze oder zum Rächt spräche.

Gägewaart und jüngeri Vergangehäit ändere

Hüt isch en Landtag s Parlamänt vomene tüütsche Land, vomenen ööschterrychische Land, vom Fürschtetum Liechtestäi und vo den italienische Provinze Südtirol und Trentino. Nöd ali Landesparlamänt z Tüütschland ghäissed aber Landtaag: Dëë vo Berlyn isch s «Abgordnetehuus» und die vo Bremen und Hamburg d «Bürgerschaft».

Die Landtääg wëërded hüt ali vier oder föif Jaar (amig au scho früener – und i der eltere Zyt au für ander Perioode) vom Volch nach em allgimäinen und glyche Waalrächt gwëëlt. Si schaffed ali Landesgsetz und kontroliered d Landesregierig.

A bsunderen Artikel zu Landtääg gits die:

S Pendant vomene Landtag ghäisst i de Schwyz Groosse Raat, Kantonsraat, Landraat oder – im Kanton Jura – Parlamänt; mee daadezue staat im Artikel Kantonsparlament.

Tüüfferi Vergangehäit ändere

As politischi Versammlig ändere

Im Häilige Röömische Rych – z Tüütschland und z Ööschterrych – sind Landtääg früener Ständeversammlige gsy. Das ghäisst, es händ sich deet d Verträtter vo de verschidene Ständ wie Adel, Chile, Bürger und so wyter troffe, zum über die Sache bschlüüsse, won ene de Landeshërr voorgläit hät. Daadeby isch es hauptsächli um Stüüre ggange.[1][2] Im Lauff vom 19. Jarhundert händ sich us dëne mittelalterliche Zämekümpft under em Yfluss vom änglische Zwäichamerparlamänt naadisnaa modërni Landesparlamänt usepildet. I de Schwyz häts de Bigriff Landtaag im Sinn von ere politische Versammlig au ggëë, er isch aber nu ganz sälte pruucht woorde.[3]

As Gricht ändere

Landtääg sind früener aber au Gricht gsy. Die Bidüütig isch i der Alten Äidgnosseschaft di gwöndli gsy; deet isch en Landtag s Glych gsy wien es Landgricht, aso es Gricht für en gröössere Bizirk.[4] Die Bedüütig häts z Tüütschland nu ganz im Südweschte, aso i de Nëëchi vo der Äidgnosseschaft, ggëë.[5]

Wurum «Taag»? ändere

Taag isch im alte Tüütsch nöd nu es Woort gsy für d Zytytäilig vo 24 Stund oder für de Gägesatz vo Nacht. Wämer öpper uf en bsundere Taag uufpotte hät, dänn isch de «Taag» eben au en «Termyn» gsy. Und wil mer amene bistimmte Taag zämechoo isch, hät me dän au dëre Zämekumpft oder Sitzig sälber «Taag» gsäit.[6] Us em glyche Grund redt mer au von ere Tagig (es Zämechoo, zum über öppis rede) und vo tage (zämechoo und öppis verhandle).

Zum Verglyche ändere

I der Alten Äidgnosseschaft hät me de Versamlige vo de Kantonsverträtter Taagsatzig gsäit.

Fuessnoote ändere

  1. Deutsches Rechtswörterbuch, Band VIII, Spalte 652–654, Artikel Land(es)tag Bidüütig IV (Digitalisaat).
  2. Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band II, Spalte 1578–1585, Artikel Landständische Verfassungen.
  3. Schweizerisches Idiotikon, Band XII, Spalte 907 f., Artikel Land-Tag Bidüütig a (Digitalisaat).
  4. Schweizerisches Idiotikon, Band XII, Spalte 908–914, Artikel Land-Tag Bidüütig b (Digitalisaat).
  5. Deutsches Rechtswörterbuch, Band VIII, Spalte 650 f., Artikel Land(es)tag Bidüütig I (Digitalisaat).
  6. Schweizerisches Idiotikon, Band XII, Spalte 750 ff., Artikel Tag (Digitalisaat).