S Museum an dr Augustinergass

Dialäkt: Baseldütsch

S Museum an dr Augustinergass isch s erste äigetlige Basler Museumsgeböid. Dr Melchior Berri het s entworfe und es isch 1849 eröffnet worde. Sit denn het mä s immer wider e chli umbaut, vor allem im Innere. Am Aafang isch im Museum dr ganzi öffentligi Sammligsbestand ufbewaart worde, aber no di no het mä nöiji Museum ufdoo wo uf äinzelni museali Beriich spezialisiert gsi si. Im «Berri-Bau», wie men em noch sim Archidekt au säit, isch hüte s Naturhistorische Museum Basel dehäi.

S Naturhistorische Museum Basel im Museum an dr Augustinergass, 2008

Dr Bau ändere

1661 häi d Stadt und d Universidäät Basel s Amerbachkabinett kauft, und s sit 1671 im Huus zr Mugge im Publikum zuegänglig gmacht. Vor allem noch dr zwäite Helfti vom 18. Joorhundert, wo d Ufklärig sich in dr Bevölkerig het afo bräit mache, het mä d Sammlig stark vergröösseret, und s Geböid und si Infrastruktur häi im sterkere Publikumsvercheer und dr modärne Wüssenskultur nüme entsproche. Mä het 1821 e nöis Naturhistorischs Museum im Falkestäinerhoof iigrichdet. 1836 het mä afo Blään mache, am Blatz vom ehemoolige Augustinerchloster, wo denn vo dr Uni brucht worden isch, e nöis Vilzwäckgeböid z baue. D Uni het aber in wite Kräis vom gwärbdriibende und industrielle Bürgerdum e schweere Stand gha, wil mä sä as e verstaubti Instituzioon ooni modärni Relewanz aagluegt het, und dorum isch mä druf cho, e Museum an dr Augustinergass z gründe as Motor für die braktischi Volksbildig. Im Raame vom Ernöijerigsbrozäss, wo d Stadt zu deere Zit duuregmacht het, si d Lüt au baraat gsi, s Brojekt mit brivate Biidrääg z understütze. 1841 isch e «Museumsveräin» gründet worde, wo Gäld für e Nöibau gsammlet het.

 
S Middelfäld vom Figurefries am Museum an dr Augustinergass. Grad näbe dr Basilea, wo d Stadt personifiziert, und em Flussgott Rhenus stöön käini Embleem für akademischi Künst oder Wüsseschafte, sondern sonigi vom modärne Bürgerdum: d Libertas as Allegorii vo dr politische Freihäit und dr Merkur as Gott vo de Kauflüt. Rächts hinder dr Basilea isch e Chemmi, wo raucht.

Mä het 1844 aagfange, s Geböid, wo men em äifach s «Museum» gsäit het, afo baue und 1849 isch s eröffnet worde. Es het us Rüüm für Vorlääsige, Veraastaltige, für e Bibliothek und für e Museum bestande. S Museum het dr grösst Däil usgmacht. S Museum an dr Augustinergass isch s Hauptwärk vom Melchior Berri. Es isch e spootklassizistische Monumentalbau mit Dekorazionsmoolerei und Freske vom Arnold Böcklin. Mä cha guet d Rezepzioon vom Karl Friedrich Schinkel gsee und vo sinere Berliner Bauakademii. S Figurefries an dr Hauptfassade, wo dr Johann Jakob Oechslin entworfe het, macht mit sine allegorische Daarstellige d Ufgoob vom Museum as «Tämpel vo dr Wüsseschaft und Künst» dütlig, wo vom fortschrittlige Bürgerdum dräit worden isch. Us Chostegründ het men e groosse Däil vo dr Ussemuure von dr Chlosterchille für äine vo de bäide Museumsflügel übernoo, wo nit für d Representazioon brucht worde si.

 
S Museum, uf e Münsterblatz zue, 19. Jh. D Gass gseet uf em Bild vil bräiter us as si wirklig isch.

Wil d Augustinergass eso äng isch cha mä d Hauptfassade nid vo witem aaluege. Das het mä scho 1849 kritisiert. Es isch aber nid sicher, ass mä denn scho blaant ghaa het, d Hüüser vis a vi abzbräche, so dass wemm mä vom rächte, Chlaibasler Rhiiufer us luegt die esthetischi Wirkig und die ideelli Ussaag vo dr Archidektur sich voll chönne entwiggle. Dä Vorschlaag het 1881 dr domoolig Bauinspäkter Heinrich Reese gmacht, und aber es isch nüt drus choo.

S Geböid isch denn no meermol aa- und umbaut worde und d Innerüüm gseen sit de 1890er Joor ganz andersch us mit Usnaam vom Iigangsberiich, em Stäägehuus und dr Aula. Bim Umbau vo 1913–1915 isch dr Höörsaal in dr Form vom ene Amfitheater im Baarder verschwunde; noch 1928 si die ursprünglige, riich usgstattete Oberliechtsääl ersetzt worde; 1968–1971 het mä Zwüschebööde iinedo, wil mä mee Blatz brucht het. S Museum brucht für zum usstelle, laagere und für d Verwaltig hützudaag au Geböid näbedraa, so dass us em äinzelne Geböid vom Aafang e ganze Museumskomplex entstande isch.

Nutzig ändere

 
D Gmäldegalerii in dr Öffentlige Kunstsammlig im Oberliechtsaal, vor 1862

S Ruum- und Nutzigsbrogramm vo 1849 het universitäri Iirichdige mit dr Bibliothek, de naturhistorische und de Kunstsammlige verbunde. As Sammligen häi au die mäiste Subsidiäraastalte gulte, also Iirichdige, wu d Leer und d Forschig am Objekt understützt häi. Dodrzue häi au d Apparäät vo dr chemische und dr füsikalische Aastalt zelt oder d Instrumänt vo dr anatomische Aastalt. Die Äihäit vo de öffentlige Sammlige (au s Naturhistorische Museum isch vom Falkestäinerhoof iizooge) isch aber schon e baar Joor druf ume gsi. Paralleel zur Spezialisierig vo de Bildigs- und Forschigsdiszipline häi sich us em vilfältige Basler Objektbestand instituzionelli Sammlige entwigglet, wo noch wüsseschaftlige Sparte drennt gsi si.

1856 isch die «middelalterligi Sammlig», wo erst in däm Joor noch em Vorbild vom Germanische Nazionalmuseum z Nürnbärg us Beständ vom Museum an dr Augustinergass gründet worden isch, in Nääberüüm und Annexbaute (Bischofshoof, Niklauskapälle) vom Basler Münster verleit worde, 1887 si d Abgüss vo antike Bildwärk in d Kunsthalle choo. Underdesse si au die chemischi und die füsikalischi Aastalt 1874 in s Bernoullianum züüglet, und iiri Objektbeständ häi dr Charakter vo Sammlige zugunste vo Laboriirichdige verloore. 1892 het mä die «antikwarischi Sammlig» (die antiki Kliikunst) aber ooni die ethnologische Objekt und die middelalterligi Sammlig im Münster mit de historische Waffe vom Basler Züüghuus zum Historische Museum Basel veräinigt und vo 1894 in dr umbaute Barfüesserchille usgstellt. 1896 si alli Büecher in die nöiji Universidäätsbibliothek choo. Die «ethnografischi Sammlig», wo sit 1905 d «Sammlig für Völkerkund» ghäisse het, isch 1917 in e Erwiiterigsbau an dr Augustinergass choo und zum «Museum für Völkerkund» worde. 1996 het mä s ins Museum vo de Kulture Basel umdauft, und sit 2007 isch si Iigang nüm an dr Augustinergass sondern am Münsterblatz und isch jetz fast ganz vom Berri-Bau drennt. Für d Kunstsammlig het mä fast drei Joorzäänt lang blaant, bevor si 1936 in s Kunstmuseum Basel cho isch. Aber scho 1922 het s im «Augustinerhoof» an dr Augustinergass (Chupferstichkabinett) und im «Bachofehuus» am Münsterblatz (Sammlig Bachofe mit witere Beständ) Filiale gee, und sit 1928 isch iire Hauptdäil in dr Kunsthalle dehäi gsi. Nume s Naturhistorische Museum Basel, wo die mäiste Beriich vo de Naturwüsseschafte bresentiert, isch immer no im alte Geböid und het au si dradizionell Naame bhalte.

Lueg au ändere

Litratuur ändere

  • Dorothea Huber: Architekturführer Basel. Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Architekturmuseum Basel, Basel 1993, ISBN 3-905065-22-3, S. 112–114.
  • Nikolaus Meier: Identität und Differenz. Zum 150. Jahrestag der Eröffnung des Museums an der Augustinergasse in Basel. Sonderdruck aus Band 100 der Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde.
  • Anne Nagel, Martin Möhle, Brigitte Meles: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. VII Die Altstadt von Grossbasel I – Profanbauten. Bern 2006, S. 282–293.

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