D Neueburger Affäre

D Neueburger Affäre isch e wirtschaftspolitischi Usenandersetzig im Johr 1806 gsi zwüsche dr Schwiizerische Eidgenosseschaft und em napoleonische Frankriich im Vorfäld vo dr Kontinentalsperri.

Frankriich het d Kontinentalsperri im Novämber 1806 in Chraft gsetzt. Mit dr Sperri hätt dr Handel mit britische Ware uf em europäische Kontinänt, wo vo Frankriich beherrscht worden isch, underbunde wärde und das mit Verbot und enorme Schutzzöll. Scho 1803 isch aber dr Dransport vo britische Handelsgüeter und d Iirichdig vo Warelager in dr Nöchi vo dr französische Gränze verbote worde. Das het dr Schwiizer Industrii grosse Schade zuegfüegt, wil si dr grösst Deil vo dr Bauele, wo si verarbeitet het, denn wider exportiert het, und nume e chliine Deil in dr Schwiiz sälber verchauft worden isch. Au d Schwiizer Grosshändler, wo international dätig gsi si, si bedroffe gsi. D Folg isch gsi, ass vili Gschäft im halblegale und illegale Beriich abgwigglet worde si, was in dr Schwiiz allerdings schon e langi Dradition gha het und wo s Basler Undernähme vo de Frères Merian bsundrigs stark din verwigglet gsi isch. Die französische Behörde hai vo däm Schliichhandel gwüsst, und im April 1805 het wäge däm dr Kaiser Napoleon e Basler Delegation und bsundrigs dr Bürgermeister Andreas Merian, wo allerdings mit de Frères Merian nit diräkt verwandt gsi isch, mit Vorwürf überhüft.

D Neueburger Affäre isch die bedütendsti wirtschaftspolitischi Usenandersetzig zwüsche dr Schwiiz und em napoleonische Frankriich gsi. Si isch druf zruggange, ass Frankriich im Februar 1806 die preussischi Exklave Neueburg erworbe het. Churz vor em Aschluss hai Schwiizer Chauflüt e grosses Lager mit Textilie und Kolonialware (Bauele, Zucker, Kaffi, Pfäffer, Kako und Gwürz) z Neueburg iigrichdet, zum die Ware spöter zollfrei in Frankriich z verchaufe. Wo das de französische Behörde bekannt worden isch, hai si s Lager konfisziert; und dr Napoleon het e scharfi diplomatischi Note an d Schwiiz gschiggt, won er din d Verhaftig und Bestrofig vo de bedeiligte Chauflüt verlangt und drzue mit em Iimarsch vo französische Druppen zur Kontrolle vom britisch-schwiizerische Wareverchehr droht het. Under em französische Druck het d Dagsatzig im Juli 1806 - also vier Mönet vor dr eigetlige Kontinentalsperri - en Import- und Exportverbot für britischi Manufakturware verfüegt, mehreri Handelslüt, drunder au d Frères Merian, si inhaftiert worde, und s Neueburger Lager isch zur einte Helfti mit hoche Strofzöll z Frankriich verchauft und zur andere Helfti zugunste vo dr französische Armee versteigeret worde.

D Uswirkige vo dr Neueburger Affäre si ambivalänt gsi. Nominell isch d Schwiiz zwar unabhängig gsi, isch aber jetzt fest ins französische Wirtschaftssystem integriert worde; d Textilindustrii het nit gnueg Rohstoff und Absatzmärkt gha; in gwüsse Landesdeil hai Arbetslosigkeit und Hungersnot gherrscht. Mittelfristig aber het dr Wirtschaftschrieg gege Grossbritannie und d Schädigung vom internationale Handel zur Entfaltig von ere eigene schwiizerische Textilindustrii gfüehrt; das isch vor allem in dr Ostschwiiz bassiert, wo me vorhär Bauellestöff gege die britischi Konkurränz het müesse produziere und wo me jetzt vo dr Kontinentalsperri profitiert het. Wo d Textilproduzänte vom Druck vo dr britische Konkurränz befreit gsi si, isch me rasch vom Verlagswäse zur Produktion in neu gründete Fabrike übergange, und die mechanischi Spinnerei isch zur Grundlag vo dr modärne Industrii worde.

Literatur ändere

  • Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt: Baumwolle Sklaven und Kredite.,
Basel 2004, S. 153–160 ISBN 3-85616-212-7.
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Neuenburger_Affäre“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.