E Fonem (vo altgriechisch φωνή, phōnḗ, „Lut, Doon, Stimm, Sprooch“) isch die abstrakti Klass[2] vo alle Lut (Foon), wo in ere gschwätzte Sprooch d Funkzion häi, Bedütige z underschäide.

Im Jean-Pierre Rousselot[1] si Apparat zum Fonem ufzzäichne (um 1900)

was es isch ändere

Es Bischbil: S vordere, grollte r und s hindere, wo nit oder vil weniger grollt isch, si zwäi underschidligi Foon (Lut), wo im Dütsche und au im Allemannische aber käi Bedütigsunderschiid zwüsche Wörder usmache und dorum nume Wariante (Allofon) vom Fonem /r/ si. Konkret: Es git Lüt wo dr erst Lut vom Farbwort „root“ mit em dütlig grollte (vordere, alweolare) r usspräche, anderi bruche s hindere, uwulare r, wo nit oder nume wenig grollt isch. Wär s ghöört, verstoot in bäide Fäll s gliiche Wort „root“, wil die bäide Wörder de Lut nooch zwar verschiide si, aber s gliiche bedüte. Es weer aber öbbis ganz anders, wemm mä statt em r-Lut e d-Lut wurd verwände: denn bechiem mä statt em Wort „root“ s Wort „doot“ und das het e ganz anderi Bedütig. Mit „Bedütig“ isch do d Bedütig gmäint, wo öbber wo d Sprooch verstoot, mit de Wörder „root“ und „doot“ verbindet. Die bäide r-Lut ghööre zum gliiche Fonem /r/, dr d-Lut im Bischbil zum ene andere Fonem, nämlig /d/.

Mä cha also s Fonem as die chlinsti akustischi Äihäit (au: Segmänt) vom Lutsüstem von ere Sprooch definiere, wo zwüsche Bedütige underschäidet. S Ekwiwalänt vom Fonem im Schriftsüstem von ere Sprooch, also die chlinsti grafischi Äihäit, wo zwüsche Bedütige underschäidet, isch s Grafem.

D Fonem wärde vo dr Fonologii oder dr Fonemik undersuecht, wääred d Fonetik d Foon unabhängig vo Sprooche undersuecht.

Litratuur ändere

  • Karl-Heinz Best: Laut- und Phonemhäufigkeiten im Deutschen. In: Göttinger Beiträge zur Sprachwissenschaft 10/ 11, 2005, 21–32.
  • Duden, Band 6, Aussprachewörterbuch. ISBN 3-411-04064-5
  • T. Alan Hall: Phonologie. Eine Einführung. de Gruyter, Berlin/Nöi York 2000. ISBN 3-11-015641-5.
  • Georg Heike: Phonologie. Metzler, Stuttgart 1972. ISBN 3-476-10104-5.
  • Roger Lass: Phonology. An introduction to basis concepts. Cambridge University Press, Cambridge 1984. ISBN 0-521-23728-9.
  • Katja Siekmann, Günther Thomé: Der orthographische Fehler. Grundzüge der orthographischen Fehlerforschung und aktuelle Entwicklungen. (Phonem-Graphem-Korrespondenzen im Deutschen, S. 239–247, 100.000-er Auszählung). isb-Verlag, Oldeburg 2012. ISBN 978-3-942122-07-8.
  • Staffeldt, Sven (2010a): Einführung in die Phonetik, Phonologie und Graphematik des Deutschen. Ein Leitfaden für den akademischen Unterricht. Stauffenburg, Tübinge 2010.
  • Staffeldt, Sven (2010b): Zum Phonemstatus von Schwa im Deutschen. Eine Bestandsaufnahme. In: Studia Germanistica 7, 2010, 83–96. (als PDF unter: http://www.sven-staffeldt.de/publikationen.html)

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Lueg au ändere

Fuessnoote ändere

  1. Dr Rousselot het zu de Pionier vo dr Sproochufzäichnig für wüsseschaftligi Zwäck ghöört. Si zentrals Wärk drüber isch Principes de Phonétique Expérimentale vo 1897. Es het uf vili Forscher noch im e groose Iifluss gha.
  2. au: Gsamthäit, Bündel, Abstrakzion, Tüp. Noch em Meibauer, Jörg, Einführung in die germanistische Linguistik, 2. Ufl. (2007), S. 84: "abstrakte Lautklasse".
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