As Säkularisazioon wird ursprünglig die staatlig Entäignig oder Nutzig vo Bsitz (Land oder Vermööge) bezäichnet, won ere Chille ghöört oder ghöört het. Im ängere Sinn verstoot mä drunder d Säkularisazioon wääred em napoleoonische Zitalter (d. h. vo 1799 bis 1821). Doo underschäidet mä zwäi Forme: uf dr äinte Site d Ufheebig vo kirchlige Instituzioone, Abteie und Chlöster und d Verstaatligung vo iirem Bsitz (s Iizie vo Chillegüeter), uf dr andere Site d (Annekdierig) vo de gäistlige Fürstedümer und Herrschafte vom Häilige Röömische Riich dur gröösseri Territoriaalstaate.

D Ruine vo dr Tintern Abbey, e Folg vo dr Uflöösig vo de Chlööster z Ängland im 16. Joorhundert

Im ene witere Sinn verstoot mä under Säkularisazioon die gsellschaftligi Entwicklig, wenn sich d Lüt in geoosse Zaale vo dr Religioon und vo religiööse Wärt abwände; doodrfür brucht mä aber mäistens d Bezäichnig Sekularisierig.

Etümologii ändere

Dr Begriff läitet sich vo lat. saeculum „Joorhundert“, „Zitalter“ und em Adjektiv saecularis „säkular“, „weltlich“, wo drzue ghöört, ab und bezäichnet allgemäin e Wäggsel aane zum „Zitlige“ und Wältlige. As Begriff für d Entäignig vo Chilleguet het scho dr franzöösisch Gesandti Henri II. d’Orléans-Longueville am 8. Mai 1646 bi de Verhandlige zum Westfäälische Friide in Münster s Wärb séculariser brucht. Er het drmit dr Übergang vo katholische Güetern in protestantische Bsitz gmäint.

Säkularisazioone ändere

Dr Heinrich VIII., Köönig vo Ängland, het im Zuug vom köönigliche Supremaatakt vo 1535 vom Joor 1538 aa die änglische Chlööster lo uflööse und iire Bsitz lo konfisziere.

Dr säggsisch Herzog Heinrich dr Fromm het 1539/1540 alli chirchlige Bsitzdümer lo sekularisiere und d Chlööster lo ufheebe.

As Däil vom Westfäälische Friide 1648 si s Erzstift Magdeburg, s Hochstift Halberstadt, s Hochstift Breeme, s Hochstift Minde und s Hochstift Schwerin in wältligi Fürstedümer umgwandlet worde.

Im Raame vo dr Ufheebig vom Jesuitenorde dur dr Bapst Clemens XIV. (1773) si däm sini Güeter z Bayre em kurfürstlige Schuelfon zur Verfüegig gstellt worde.[1]

Dr Kaiser Joseph II. het no vor dr Franzöösische Revoluzioon e Hufe Chlööster und Chille ufghoobe und iir Vermööge iizooge.

Im revoluzionääre Frankriich si am Ändi vom 18. Joorhundert und am Aafang vom 19. fast alli gäistlige Riichsständ ufglööst worde und d Chillegüeter nazionalisiert worde. D Sekularisazioon in de ehemoolige Gebiet linggs vom Rhii, wo 1801 im Friide vo Lunéville zu Frankriich choo si, het Joor 1802 stattgfunde.[2]

As Entschäädigung für d Gebiet, wo si an d Franzoose verloore häi, häi die dütsche Territorialhere im Riichsdeputazioonshauptschluss vo 1803 chirchlige Riichsständ üüberchoo.

Dur d Entäignig vo Chillegüeter het vor allem die katholisch Chille e groosse Däil vo iirer wältlige Macht verloore. Es het aber au vili kulturelli und soziaali Folge gee: Instiduzioone, wo emol vo dr Chille gläbt häi, vo Bibliodeeke bis Wäisehüüser, si vom Staat übernoo worde oder si si verschwunde.

Kwelle ändere

Dr Ardikel «Säkularisation» uf dr dütsche Wikipedia

Liddratuur ändere

  • Marcel Albert: Die Gedenkveranstaltungen zum 200. Jahrestag der Säkularisation 1803–2003. Ein kritischer Rückblick. In: Römische Quartalschrift, 100, 2005, S. 240–274.
  • Christian Bartz: Die Säkularisation der Abtei Laach im Jahre 1802. Eine Fallstudie. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, 62, 1998, S. 238–307.
  • Paul Fabianek: Folgen der Säkularisierung für die Klöster im Rheinland. Am Beispiel der Klöster Schwarzenbroich und Kornelimünster. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8482-1795-3.
  • Reiner Groß: Geschichte Sachsens. Berlin 2001 (4. Uflaag 2012, ISBN 978-3-361-00674-4).
  • Volker Himmelein (Uusegääber): Alte Klöster, neue Herren. Die Säkularisation im deutschen Südwesten 1803. Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2003. Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-0212-2 (Ausstellungskatalog und Aufsatzband).
  • Georg Mölich, Joachim Oepen, Wolfgang Rosen (Uusegääber): Klosterkultur und Säkularisation im Rheinland. Klartext Verlag, Essen 2002, ISBN 978-3-89861-099-5.
  • Isa Lübbers, Martin Rößler, Joachim Stüben (Uusegääber): Säkularisierung – ein weltgeschichtlicher Prozess in Hamburg. Peter Lang, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-631-67547-2.
  • Winfried Müller: Ein bayerischer Sonderweg? Die Säkularisation im links- und rechtsrheinischen Deutschland. In: Alois Schmid (Uusegääber): Die Säkularisation in Bayern 1803. Kulturbruch oder Modernisierung? C. H. Beck, Münche 2003, ISBN 3-406-10664-1, S. 317–334.
  • Winfried Müller: Die Säkularisation von 1803. In: Walter Brandmüller (Uusegääber): Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte. Band 3. Eos Verlag, St. Ottilien 1991, S. 1–84.
  • Winfried Müller: Zwischen Säkularisation und Konkordat. Die Neuordnung des Verhältnisses von Staat und Kirche 1803–1821. In: Walter Brandmüller (Uusegääber): Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte. Band 3. Eos Verlag, St. Ottilien 1991, S. 85–129.
  • Alfons Maria Scheglmann: Geschichte der Säkularisation im rechtsrheinischen Bayern. 3 Bänd. Habbel, Regensburg 1903–1908.
  • Rudolf Schlögl: Glaube und Religion in der Säkularisierung. Die katholische Stadt – Köln, Aachen, Münster – 1740–1840. Münche 1995.
  • Dietmar Stutzer: Die Säkularisation 1803. Der Sturm auf Bayerns Kirchen und Klöster. Rosenheimer Verlagshaus Alfred Förg, 1976, ISBN 3-475-52237-3.
  • Hermann Uhrig: Die Vereinbarkeit von Art. VII des Friedens von Lunéville mit der Reichsverfassung. 5 Bänd, Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2014, ISBN 978-3-88309-862-3; 2789 S.
  • Eberhard Weis: Montgelas. Erster Band. Zwischen Revolution und Reform 1759–1799. 2. Uflaag. Beck, Münche 1988, ISBN 978-3-406-32974-6.
  • Matthias Wemhoff: Säkularisation und Neubeginn. Schnell & Steiner, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7954-1963-9

Weblingg ändere

Fuessnoote ändere

  1. Scheglmann I, S. 51.
  2. Wilhelm Janssen: Kleine Rheinische Geschichte, S. 261.