Dr Theudebald (au Theudowald; * um 537; † November/Dezember 555) isch e König vo de Franke us em Gschlächt vo de Merowinger gsi. Er het vo 548 bis 555 im Riichsdeil gregiert, wo spöter under dr Bezeichnig Austrasie bekannt gsi isch.

Theudebald
König vo de Franke im Deilriich vo Metz
Regierigsziit 548-555
Uf d Wält cho zwüsche 533 und 538
Gstorbe November/Dezember 555
Vorgänger Theudebert I.
Dronfolg Lex Salica: er isch ohni Söhn gstorbe, s Erb isch zruggfalle an dr nechst männlig Verwandti.
Nochfolger si Grossunggle Chlothar I.
Verhürotet mit Walderada

Läbe ändere

Dr Theudebald isch dr einzig Sohn vom König Theudebert I. gsi. Si Mueter isch d Galloromanin Deuteria (Deoteria) gsi, wo im Johr 532 im Theudebert si Konkubine und 537 oder 538 uf s Dränge vo de Franke verstosse worden isch. 551 isch dr Theudebald no as Chind bezeichnet worde, het also s Mündigkeitsalter vo 15 Johr nonig gha. So weiss me, ass er nit lang vor dr Verstossig vo siiner Mueter uf d Wält cho isch.[1]

Dr Theudebald isch vo Afang a chränklig gsi. Drzue isch cho, ass er bim Dod vo siim Vater no unmündig gsi isch, aber dank em Prestige vo siim Vater und dr Loyalität vo de Grosse isch si Herrschaftsadritt problemlos gsi. Scho as Chind isch er öbbe 540 mit dr Walderada (Waldrada, Vuldetrada) verlobt worde, ere Dochter vom Langobarde-König Wacho, wo au e Schwöster vor siner Stiefmueter Wisigard, wo si Vater noch dr Verstossig vo dr Deuteria doch no ghürotet het, gsi isch.[2] Won er volljöhrig worden isch, het er d Walderada ghürotet. Das isch en Affront gege d Langobarde gsi, denn die hai grad ihre Vater Wacho vom langobardische Dron verdrängt. S Bündnis vo de Franke mit de Langobarde isch verbroche.

Der neu Langobardekönig Audoin het sich mit de Oströmer verbündet. Bald noch em Theudebald siim Regierigsadritt isch s in Oberitalie zu Zsämmestöss zwüsche de Franke, wo sich under em Theudebert I. dört festgsetzt gha hai, und de Oströmer cho. Dr oströmisch Kaiser Justinian I. het zwei Gsandtschafte an Theudebald gschiggt (548/549 und 551/552). Er het d Rüümig vo de fränkisch bsetzte Gebiet z Italie verlangt und ass d Franke em gege d Ostgote wurde hälfe. Dr Theudebald het het sich nit welle festlege und het e Gegegesandtschaft zu Verhandlige über die territoriale Striitfroge gschiggt. 552 het dr byzantinisch Fäldherr Narses in Italie iigriffe und het in churzer Ziit s Ostgoteriich zerstört. D Franke in Oberitalie si emene diräkte Zsämmestoss mit oströmische Druppe us em Wäg gange, und dr Theudebald het e Bündnisagebot vom letzte Ostgotekönig Teja abglehnt. Drotz de militärische Erfolg vo de Oströmer hai d Franke Venetie non e baar Johr chönne halte, hai aber Nordwestitalie scho im Johr noch em Dod vom Theudebald noch ere Niiderlag müesse ufge.[3]

Noch ere lengere Chrankhet isch dr Theudebald im Johr 555 ohni Chinder gstorbe. Si Grossunggle Chlothar I., wo im Theudebald si Witwe Walderada ghürotet het, het si Riichsdeil gerbt.

Literatur ändere

  • Th. Fischer: Artikel Theudebald, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 35 (2007) S. 116f.
  • Heike Grahn-Hoek: Die fränkische Oberschicht im 6. Jahrhundert. Thorbecke, Sigmaringen 1976. ISBN 3-7995-6681-3
  • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Hiersemann, Stuttgart 1972. ISBN 3-7772-7203-5
  • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 5. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2006
  • Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts. Beck, München 1970.

Fuessnote ändere

  1. Gregor von Tours, Historiae 4,6: Wo dr Bischof Gallus vo Clermont 551 gstorben isch, isch Theudebald as Chind (parvulus) bezeichnet worde. Vgl. Eugen Ewig: Die Namengebung bei den ältesten Frankenkönigen und im merowingischen Königshaus, in: Francia 18/1 (1991) S. 52.
  2. Ewig (1991) S. 52; Jörg Jarnut: Agilolfingerstudien, Stuttgart 1986, S. 44-45.
  3. Zu de fränkisch-oströmische Beziehige under em Theudebald lueg Eugen Ewig: Die Merowinger und das Imperium, Opladen 1983, S. 21-24.
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