Dr Chlothar I. (au Chlotachar; * um 500; † Ändi November oder im Dezember 561 z Compiègne) isch e Frankekönig us em Gschlächt vo de Merowinger gsi.

Chlothar I.
König vo Soisson
König vo de Franke
E Denar mit em Bild vom König Chlothar I.
Denar mit em Bild vom König Chlothar I.
Regierigsziit As König vo Sosson vo 511 a
As König vo alle Franke 558-561
Uf d Wält cho öbbe 500
Gstorbe 561
Dodesort Compiègne
Begrabe Chloster Saint-Médard z Soissons
Vorgänger As König vo alle Franke Chlodwig I.
Dronfolg Lex Salica: Nume Söhn erbe, s Riich wird under de Erbe ufdeilt.
Verhürotet mit 1. Ingund
2. Arnegund
3. Radegund
4. Chunsina
5. Walderada

Läbe ändere

 
D Deilig vom Frankeriich 511
Im Chlothar siis Riich isch in gääl

Dr Chlothar isch dr jüngst Sohn vom Frankekönigs Chlodwig I. und dr Königin Chrodechild gsi. Vo siine drei eltere Brüeder stammte dr eltist, dr Theuderich I., us ere uneheliche Verbindig, die beiden andere – dr Chlodomer und dr Childebert I. – si siini Vollbrüeder. Bi dr Riichsdeilig noch em Chlodwig siim Dod 511 het dr Theuderich as dr Eltist vo de vier Riichsdeil dr grösst, dr Chlothar as dr Jüngst dä Deil, wo am wenigste wichdig gsi isch, übercho; er het Soissons, Laon, Noyon, Cambrai, Tournai, Thérouanne, Arras, Tongeren und Maastricht umfasst. Dr Chlothar het z Soissons gresidiert. Bi dr Deilig hai alli Brüeder e Deil vom Chlodwig siim ursprünglig Riichsgebiet zwüschem Rhii und und dr Loire übercho und e Deil vo Aquitanie, wo dr Chlodwig erst spöter eroberet het.

Dr Chlothar het zsämme mit siine Brüedern Chlodomer und Childebert 523 s Riich vo de Burgunde agriffe. Nochdäm dr Chlodomer 524 im Burgundechrieg gfallen isch, hai die drei überläbende Brüeder siis Riich ufdeilt, und dr Chlothar het Tours und Poitiers übercho. Es schiint as die definitivi Ufdeilig erst e baar Johr spöter bassiert isch. Dr Chlothar het d Guntheuca, d Witwe vom Chlodomer, ghürotet. D Guntheuca het drei unmündigi Söhn vom Chlodomer gha. Vo dene het dr Chlothar die beide eltere ermordet mit dr Zuestimmig vom Childebert, für zum ihri Erbasprüch uszschalte; dr jüngst het sölle Priester wärde und isch dorum nit umbrocht worde.

531 het dr Chlothar am erfolgriiche Agriff vo siim Halbbrueder Theuderich I. uf s Riich vo de Thüringer deilgnoh. Noch em fränkische Siig an dr Unstrut hai sich dr Chlothar und dr Theudebert wäge dr gfangene thüringische Königsdochter Radegund gstritte. Dr Chlothar het spöter ghürotet wägen ihre Erbasprüch. Dr Radegund ihre Brueder, wo dr einzig männligi Überläbendi vom thüringische Königshuus gsi isch, het dr Chlothar lo ermorde. Noch dr Vernichtig vom Thüringerriich isch s Land allerdings in dr Machtberiich vom Theuderich vho; dr Chlothar het nume e Deil vo dr Büti übercho. E Mordaschlag vom Theuderich uf e Chlothar isch nit glunge.

 
S Frankeriich under de Merowinger und de Karolinger

532 het dr Chlothar zsämmen mit em Childebert s Burgunderiich no einisch agriffe. Si hai d Burgunde bi Autun besiigt und ihr Riich 532–534 vernichtet. In dr Ändphase vo däm Chrieg isch wohrschiinlig au em Chlothar si Neveu, dr Theudebert I., dr Sohn und Nochfolger vom Theuderich, wo 533 gstorbe isch, bi de Kämpf drbi gsi; uf jede Fall het er 534 bi dr Ufdeilig vom eroberete Gebiet au öbbis übercho. Dr Chlothar het nume dr üerst Süde vom Burgunderiich übercho (Valence, Embrun).

Noch em Dod vom Theuderich hai dr Childebert und dr Chlothar vergäblig brobiert, dr Theudebert us em Wäg z ruume. Wo das ene nit grote isch, het sich dr Childebert mit em Theudebert verbündet und ihn adoptiert. So isch dr Chlothar isoliert worde. E gmeinsame Agriff vom Childebert und em Theudebert uf e Chlothar isch aber abbroche worde, bevor es zun ere Entscheidig cho isch.

541 hai dr Childebert und dr Chlothar zsämme d Westgote agriffe. Die fränkischi Armee isch über d Pyreneä, het aber Saragossa nit chönne inneh; dr Fäldzug isch e Misserfolg gsi. Noch em Dod vom Theudebert (547/548) isch sy Sohn Theudebald (Theudowald) si Nochfolger worde. Wo dr Theudebald 555 ohni Chinder gstorbe isch, het dr Childebert s Erb vom Sohn vo siim Adoptivsohn nit chönne a sich riisse. Im Chlothar isch s glunge sich mit dr Witwe vom Theudebald, dr Langobardin Walderada z verbinde (öb ghürotet hai, isch unklar). Dr Chlothar het sich s ganze Riich vo Reims chönne aeigne, s grösste vo de Merowingerriich, und dr Childebert het nüt übercho. Dä Herrscherwächsel hai d Sachse und d Thüringer zum ene Ufstand usgnützt, si si aber noch wächselhafte Kämpf 556 vom Chlothar bezwunge worde.

E grossi Gfohr für e Chlothar isch dr Ufstand vo siim Sohn Chramn worde, won er zum Underkönig erhobe het. Dr Chramn het sich mit em Childebert gege si Vater verbündet. Dr Childebert isch aber 558 gstorbe, und wil er keini Söhn gha het, het dr Chlothar sich s Riich vom Childebert chönne aeigne. Denn het sich dr Chramn unterworfe. Eso het dr Chlothar s ganze Frankeriich under siner Herrschaft vereinigt. 560 het dr Chramn e neue Ufstand azettlet, isch aber rasch besiigt und dötet worde. 561 isch dr Chlothar in Compiègne gstorbe. Er isch in dr Chille vom Chloster Saint-Médard z Soissons, won er gründet het, begrabe.

Familie ändere

D Reihefolg und Chronologii vo de Ehe vom Chlothar si nit sicher, er het gliichziitig mehreri Fraue bzw. Konkubine gha. Sini ersti Frau isch d Ingund(e) gsi, won er um 516 ghürotet het. 524 het er d Guntheuca, d Witwe vo siim Brueder Chlodomer, ghürotet, nochdäm er d Verbindig mit dr Ingund glöst het. Spöter isch er – villicht noch em Dod vo dr Guntheuca – zur Ingund zrugg; ausserdäm isch er, wo d Ingund no am Läbe gsi isch, mit deren ihrer Schwöster Arnegunde (au Aregunde) verhürotet gsi (Hürot um 533/534). D Arnegunde isch vor allem dur ihr Grab bekannt, wo 1959 gfunde worden isch. Wohrschiinlig öbbe im Johr 540 het er d Radegund († 587), e Dochter vom Thüringerkönig Berthachar, wo noch em Siig über d Thüringer 531 gfange gno worden isch, ghürotet. Spöter isch die Eh ufglöst worde, und d Radegunde het s Chloster Sainte-Croix z Poitiers gründet, und isch in das idräte. En anderi Frau het Chunsina gheisse. Denn het dr Chlothar au d Walderada (Waldrada) ghürotet, e Dochter vom Langobardekönig Wacho und d Witwe vo siim Grossneveu Theudebald, wo 555 gstorbe isch, doch het er die Verbindig uf Druck vom Klerus ufglöst und het d Walderada em Herzog vo Bayre Garibald I. zur Frau ge

Mit dr Ingund het er die meiste vo sine Chinder gha, nämlig d Söhn Gunthar (532 waffefähig, gstorbe vor 561), Childerich (gstorbe vor 561), Charibert I., Guntram I. (Guntchramn) und Sigibert I. und d Dochter Chlodoswinth, wo öbbe im Johr 560 dr Langobardekönig Alboin ghürotet het. Us der Eh mit dr Arnegunde stammte en andere Sohn, dr Chilperich I. Vo dr Chunsina het dr Chlothar e Sohn, dr Chramn, gha, wo bi siim Ufstand gegen e Vater ums Läbe cho isch. En andere Sohn – unehelich oder von ere unbekannte Frau – söll dr Gundowald gsi si, wo spöter as Thronprätendent ufdräte isch, au wenn dr Chlothar ihn nit as Sohn anerkennt het.

Noch em Chlothar siim Dod hai die überläbende vier Söhn Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. s Riich underenander ufdeilt.

Literatur ändere

  • Hans Hubert Anton: Artikel Chlothar I., in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 4 (1981) S. 485f.
  • Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft, Hahn, Hannover 1997. ISBN 3-7752-5444-7
  • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter, Hiersemann, Stuttgart 1972. ISBN 3-7772-7203-5
  • Eugen Ewig: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613), Wiesbaden 1953
  • Eugen Ewig: Die Namengebung bei den ältesten Frankenkönigen und im merowingischen Königshaus, in: Francia 18/1 (1991) S. 21-69
  • Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts, Beck, München 1970
  • Heike Grahn-Hoek: Die fränkische Oberschicht im 6. Jahrhundert, Thorbecke, Sigmaringen 1976. ISBN 3-7995-6681-3

Weblingg ändere

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