Wenkersätz in Hochditsch
Zwische 1876 un 1887 het de Sproochforscher Georg Wenker (1852–1911) ne Ditsche Sproochatlas uff d Bei gstellt un zwar, indäm er under andrem vierzig Sätz in allene Schuele vum domolige Reich het uffschriiwe lo. Speeder sinn die Sätz au no a vilnen anderen Ord im ditsche Sproochrum ibersetzt worre.[1]
Em Wenker isch es doozmool hauptsächlig um d Lut gange, nummen e weng au um Formen un um Weerder. Hitte hed dr Jürg Fleischer an dr Universideet Marburg e Brojäkt, won er d Wenkersätz in morphosyntaktischer Hisicht usswärtet.[2]
Wenkersätz
ändereSowit des goht, isch d' Schriibwiis inn de Bege iwernumme worre.
- Im Winter fliegen die trocknen Blätter durch die Luft herum.
- Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.
- Thu Kohlen in den Ofen, daß die Milch bald anfängt zu kochen.
- Der gute alte Mann ist mit dem Pferde durch’s Eis gebrochen und in das kalte Wasser gefallen.
- Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben.
- Das Feuer war zu stark/heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.
- Er ißt die Eier immer ohne Salz und Pfeffer.
- Die Füße thun mir sehr weh, ich glaube, ich habe sie durchgelaufen.
- Ich bin bei der Frau gewesen und habe es ihr gesagt, und sie sagte, sie wollte es auch ihrer Tochter sagen.
- Ich will es auch nicht mehr wieder thun!
- Ich schlage Dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, Du Affe!
- Wo gehst Du hin? Sollen wir mit Dir gehn?
- Es sind schlechte Zeiten.
- Mein liebes Kind, bleib hier unten stehn, die bösen Gänse beißen Dich todt.
- Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, Du darfst früher nach Hause gehn als die Andern.
- Du bist noch nicht groß genug, um eine Flasche Wein auszutrinken, Du mußt erst noch ein Ende/etwas wachsen und größer werden.
- Geh, sei so gut und sag Deiner Schwester, sie sollte die Kleider für eure Mutter fertig nähen und mit der Bürste rein machen.
- Hättest Du ihn gekannt! dann wäre es anders gekommen, und es thäte besser um ihn stehen.
- Wer hat mir meinen Korb mit Fleisch gestohlen?
- Er that so, als hätten sie ihn zum dreschen bestellt; sie haben es aber selbst gethan.
- Wem hat er die neue Geschichte erzählt?
- Man muß laut schreien, sonst versteht er uns nicht.
- Wir sind müde und haben Durst.
- Als wir gestern Abend zurück kamen, da lagen die Andern schon zu Bett und waren fest am schlafen.
- Der Schnee ist diese Nacht bei uns liegen geblieben, aber heute Morgen ist er geschmolzen.
- Hinter unserm Hause stehen drei schöne Apfelbäumchen mit rothen Aepfelchen.
- Könnt ihr nicht noch ein Augenblickchen auf uns warten, dann gehn wir mit euch.
- Ihr dürft nicht solche Kindereien treiben!
- Unsere Berge sind nicht sehr hoch, die euren sind viel höher.
- Wieviel Pfund Wurst und wieviel Brod wollt ihr haben?
- Ich verstehe euch nicht, ihr müßt ein bißchen lauter sprechen.
- Habt ihr kein Stückchen weiße Seife für mich auf meinem Tische gefunden?
- Sein Bruder will sich zwei schöne neue Häuser in eurem Garten bauen.
- Das Wort kam ihm von Herzen!
- Das war recht von ihnen!
- Was sitzen da für Vögelchen oben auf dem Mäuerchen?
- Die Bauern hatten fünf Ochsen und neun Kühe und zwölf Schäfchen vor das Dorf gebracht, die wollten sie verkaufen.
- Die Leute sind heute alle draußen auf dem Felde und mähen/hauen.
- Geh nur, der braune Hund thut Dir nichts.
- Ich bin mit den Leuten da hinten über die Wiese ins Korn gefahren.
Werder im Wenkerboge
ändere- heiß, nein, blau, grau, hauen, Hand, Hanf, Helm, Flachs, er wächst, Besen, Pflaumen, Brief, Hof, jung, krumm
- Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag
- elf, fünfzehn, sechzehn, fünfzig
Beispiel
ändereLueg au
ändereFueßnote
ändere- ↑ Alli ibersetzte Sätz findt me hitte in «Wenkerbogen» (Memento vom 13. April 2019 im Internet Archive) uf regionalsprache.de.
- ↑ Zum Brojäkt lueg «Morphosyntaktische Auswertung von Wenkersätzen» (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) uf uni-marburg.de.