Dr Wiltfeber isch dr Romanheld vum e Buech, wu dr ditsch un alemannisch Dichter Hermann Burte 1912 rüsbrocht het. Dr vollständig Titel vu däm Roman isch: Wiltfeber – der ewige Deutsche. Die Geschichte eines Heimatsuchers. Glichzittig isch Wiltfeber dr Kurztitel vu däm Buech, wu sich im Sprochbrüch iibirgeret het.

Titelblatt vu 1912

Des Buech het zu sinere Zit e große Erfolg im ganze ditsche Sprochraüm gha. 1913 het dr Burte der Kleischtpriis drfir bikumme. Vu dr Nazibewegig isch des Buech – gege dr afänglig Widerstand vum Burte – üsgschlachtet wore. Verschiidini moderni Gritiker sähne in däm Buech dr Bewiis drfir, ass dr Burte scho ase jung s Ziig zum e Nazi gha heb.

Inhalt I: Handlig un wältanschaulige Ghalt ändere

Dr Martin Wiltfeber kunnt as 27jährige noch 9 Johr Ufenthalt in dr Främdi zruck un misst si Dorf, si markgräfler Heimet am Basler Rhiinknii mit sinene neij gwunnene Maßstäb. S ziägt-e uf dr Gottsacker, dr liist üs dr Gstaltig vum Friidhof im Einzelne un im Ganze rüs, ass „der Glaube wirkungslos, die Gesellschaft vereinzelt, die Rasse verbastert und die Kunstkraft erloschen“ isch.
S Dorf het si friähjeri Schenheit verlore, d Landwirtschaft un s Handwärk sin verlotteret, viil Lit sin furtzoge in d „Wiäschti üs Stei“ un aü s Dorf isch verstädteret.
Dr Wiltfeber will Grichtsdag halte, innert einem Dag will er sich alles aluege un si Urteil abgä.

Dr Wiltfeber isch sich im Glare, ass si Mission an Paranoia gränzt: „Stehen nicht Ruhmestempel und Irrenhaus am Ende des selben Weges? Und erst die letzte Wendung entscheidet?“ Er gspiirt, ass er emol zum Opfer vu sinere Sach wird; e Stimm sait zuenem: „Du willst Dichter sein in Deutschland? wohlan, so mache dich bereit zur Marter!“

Im Dorf gits numme no eine, wuner fir edel haltet: Dr Büür Wittich – däm verrotet er si Brojäkt un will si Urteil here. Dr alt Wittich sait: „Was hilft das Grübeln und Bohren? (...) Was ist die Dichterei? Flucht vor dem Leben! Was sind Gedanken? Träume mit offenen Augen!“ Aber dr Wiltfeber blit bi sinem Wahn.

Dr Burte fiährt si Romanheld also as paranoide Heißsporn ii – dr Namme Wiltfeber bedittet „Wältfiäber“ erinneret nit umesuscht an „wilds Fiäber“. Dä Wiltfeber iberziägt d Zueständ un d Mänsche, wu ner do adrifft, mit ere schonigslose Gritik. Des bassiärt vum e elitäre Standpunkt üs – er bedüürt, ass d meischte Mänsche kenni Helde, kenni Schenheite usw. sin – är sälber isch aber eber mit gsundem Geischt un Kerper.

Diä Ideal un Abneigige, wu dr Burte sinem Romanheld ins Müül legt, sin kenni Erfindige vu ihm, si sin im literarische Expressionismus vu sinere Zit gängig gsii un speter im Nationalsozialismus wider ufgriffe wore.

Wänn dr Romanheld bim Sportfäscht mit Abstand dr Bescht isch un sich uf elitäri Art iber diä andere luschtig macht, losst dr Burte aber aü diä Unterlägene ihri Situation schildere: „Wenn du jahraus jahrein von morgens früh bis abends spät an drei englischen Webstühlen weben müßtest, auf dem Plättleboden, von den lausigen Zetteln und dem Lärmen und der Luft und dem Zittern vor den Augen nicht zu reden, so würdest du die Milch bald herabgeben (...)“

Diä iberlägene Mänsche miäßte sich in dr Theorii vum Wiltfeber zwar vor allem bim Adel finde, aber er findet aü diä Schicht as „deklassiert“ un „entrasst“ vor – dä Mänschetyp, wu däm Heißsporn vorschwäbt, exischtiärt fascht nit, so Lit len sich an einere Hand abzelle. Sogar im Kaiser wirft dr Romanheld vor, ass er schwach un e Dilettant seig. Iberlägini Mänsche diäge sich aber aü in werktätige Klasse finde. So schilderet dr Burte dur si Wiltfeber e bstimmte Handwärker as e brilliante Schepfer – nur seig dä Typ leider fascht üsgstorbe.

Dr Gritik vum Wiltfeber beziägt sich uf zitgnessischi Sachverhalt un Mänsche, er brücht aber alliwiil Decknämme: Karlsrueh heißt zum Biispiil „Fürstenschlaf“, dr Namme un dr Titel vum Kaiser („’Er’, dessen Name wir nicht nennen wollen“) wird nit umschriibe. Friili isch viil, was er gritisiärt, aü in dr hittige Gsellschaft noch vorhande un d Chrarakterbilder, wu ner zeichnet, hän sich sowiso nit gänderet.

Diä meischte Strittrede in däm Roman gwinnt dr Wiltfeber oder dr losst sich wennigschtens nit beiidrucke. Des hert uf, wu dr Berthold Behringer ufdrittet – s Opfer vun ere Ideologie. Dr Behringer het si Landguet dur e „glichmacherische“ Ufruehr verlore un brangeret d Lehr vu dr Ufriährer a un diä isch: „Es ist kein Gott! (...) Es ist kein freier Wille! (...) Es ist kein Eigentum!“ Aber wu dä Alt eso gschwätzt het, „bissen Wiltfeber und der Bärtige ihre Lippen und schauten errötend zur Seite, denn sie lehrten dasselbe wie der Rote, nur von anderen Gründen her zu anderen Zielen. Bewegung war auch ihrer Lehre Kern und Trieb.“

Dr Behringer isch e brochene Mann – nit wel er im Kampf verlore het, aber wel er afange esälber vu dr „glichmacherische“ Ideologii gfange gnumme wore isch: „Ich konnte ihn nicht ehrlich hassen,“ (dr rot Agitator) „weil ich sein entsetzlich folgerichtiges Denken bewundern musste.“

Aü mit s Behringers Gschicht stellt dr Autor Burte d Lehr vum Wiltfeber in Frog.

Inhalt II: Alemannischi Heimet oder nordischs Ditschland? ändere

Im Roman spiile zwo Fraüe e Schlisselrolle: d schwarz Alemanni Madlee Rinklin, e Büüremaidli üs em Markgräflerland, un d wiss Ursula von Brittloppen, e Adligi üs em ditsche Norde. S Madlee un dr Martin hän sich arg gärn, s Madlee verdrittet s Gfiähl. D Ursula repräsentiärt dr Verstand – si het Macht iber dr Kaiser, wel sälle si gärn het. Si verlangt vum Wiltfeber, ass er-e sait, was si nem iiliisle soll – uf diä Art kennt dr Martin Schicksal wäre (heimlige Kanzler) un sini Vorstellunge verwirklige. Si Opfersinn un Pflichtbewusstsii zwinge dr Wiltfeber, in dr Ursula z folge. Aber dr zwiiflet, eb dr Kaiser noch ebis ka richte. Zum in dr Ursula un in ihrem Blan z vertlaüfe isch er in d Heimet zruck kehrt. Doch d Ursula isch em nogreist.

Uf z nacht am zwelfi am Grichtsdag isch er verabredet mit em Madlee – zun ere Art vorzogene Hochzitsnacht. Aber d Ursula haltet-e uf. Si versuechts nomol – er soll „Pfalzmünster“ (Basel) „heim ans Rich“ bringe. Aber dr Wiltfeber lähnts ab – s Rich seigs nit Wärt, ass es Pfalzminschter mit sinere iberlägene Kültür bikunnt. Am And vum Grichtsdag stellt dr Wiltfeber fescht, ass er s letscht verlore het, was em bliibe gsi isch: „Den Glauben an die Heimat und ihr geistiges Gut; es ist ein Kehrricht, kein Kleinod.“ Dr mueß erkänne: „Im All ist Ding an Ding, also kein Raum für Gott, und folglich ist mein Tag ohne Richter und sinnlos alles Für und Wider.“ Fir ihne blit jetz numme no: „Genieß und stirb!“ Un in däre Stund, wu ner mit em Madlee verabredet gsii isch, vereinigt er sich in ere Waldhitte mit dr Ursula. Dr Blitz schlet ii; ibrig sin zwee verkohlti Liichnam.

Dr Verrot am Madlee un dr Sieg vu dr Ursula – licht zum Verstoh as dr Verrot an dr alemannische Heimet un dr Ibergang zum nordische Ditschland – bricht im Wiltfeber s Gnick. Dr Burte het do si eige politisch Schicksal un Schicksal as Dichter vorwäggnumme.

Vorwort 1927 ändere

Dr Burte verlangt nit, ass mer des, was si Romanheld sait, as bari Minz nimmt: Alles, was dr Wiltfeber sait, wird vu ihm esälber, vu sinene Dialogpartner un vum Üsgang vu dr Gschicht relativiärt: Si Vorstellung vu dr Mänsche isch in dr Wält nit zum verwirklige, sait dä Roman üs, dr Romanheld sälber un sini Gedanke scheitere an dr Realität.

1927, bin ere Neijuflag vum Wiltfeber, schribt dr Burte Hermann im Vorwort:

„Wenn ich heute, nach 15 Jahren, den ‚Wiltfeber’ wieder lese, erkenne ich erschüttert, wie der Mensch, und wäre er noch so guten Willens, in den Meinungen und Irrungen seiner Zeit verstrickt und befangen ist. Aber ich fühle auch, wie das zeitliche versinkt und das dichterische hervortritt. Keine Partei hat das Recht, das Ewige meines Buches für ihren Tag auszumünzen: aus dem Vollen will es gesehen sein und als ein Ganzes für jedermann.“

Dr Rüdiger Hoffmann frogt, eb nit des scho uf d Hitlerbewegung gminzt gsii isch, wu ihne veriinahme het well un speter aü het.

Inhalt III: D Jude im Roman Wiltfeber ändere

Im Burte wird vorgworfe, ass er vu Afang a antisemitisch gsii seig. Ass dr Burte elitäri un rassischtischi Uffassige vu sinere Zit verdrittet, losst sich im Allgmeine nit abstritte. Üs dr hittige Perspektivi sin aü sini Üssage iber dr jüdisch Religionsiifluss im Chrischtetum bedänklig un as antisemitisch z bezeichne. Im Ziilpunkt vu sinere rassischtische Gritik stehn aber kenni Jude oder främdi Velker, nai, do stehn diä Ditsche. Aü vu däne haltet er nit viil: Eimol sait dr Wiltfeber: „Deutsch, das ist ein Wort und bezeichnet eine mitteleuropäische Mischlingsrasse dritten Grades.“

Was dr Burte iberhaüpt mit Rass gnaü meint, isch niäne definiärt, är schungliärt mit Begriff, wu in dr 30 Johr vor em erschte Wältgriäg vun ere „völkische Bewegung“ wit verbreitet wore sin un nyt Nejs gsii sin. Do ghert aü im Wiltfeber si „Reine Grischt“ drzue. Diä Bewegung isch in zahlrichi Organisatione mit dutzede vu Zitschrifte ufgspalte gsii. Dr Burte het zwar Schlagwerter vum Rassismus ufgriffe, isch aber kei rassischtische Vordänker gsii, dr losst sich nit in ere bstimmti Gruppe zueordne un isch aü niäne organisiärt gsii.

Si Romanheld, dr Wiltfeber, hert während em Gottesdiänscht, wiä sich zwee Kirche-Eltischti liislig iber e Jud beklage: D Kueh, wu dr eint vun em kaüft het, diäg nit rächt Milch gä. „Ja, das ist halt eine Kaiben-Nation, da heißt es aufgepasst!“, sait eine. Aber nit Jude solle do vorgfiärt wäre – d Kirche-Eltischte, dr Bfaar un d andere Alemanne im Dorf sin s Ziil vum Spott vum Wiltfeber.

S bees Gschwätz iber d Jude un dr Glaübe an dr jüdisch Wiäschtegott Jehova bilde fir dr Wiltfeber e Widerspruch. Dr Bfaar bredigt: „Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist unser Gott!“ un d Gmein singt: „Dir, dir, Jehova, will ich singen!“ Aber dr Wiltfeber glaübt an dr Rein Grischt - är sait im Gedanke zum Bfaar, di Gott isch nit mi Gott, iberhaüpt brüche mir ke Gott. „Wir haben jenen Krist, jenen Galiläer jüdischen Glaubens (...) welcher in sich das Judentum überwand und äußerlich den Juden unterlag; ja, der Widerjuden größter ist der Krist, jene hassen ihn nicht umsonst.“

Dä Grischt, wu s Judetum iberwunde het, isch dr Gott vu dr ditsche Lit, sait dr Wiltfeber. „Und soll nicht „Jesus Christus“ heißen, sondern der Christ oder Krist, wie ihn nannte der elsässische Dichter, als er vor elfhundert Jahren in großartigem Altdeutsch das Leben des Heilandes schrieb.“ Dr Jehova, dr Gott vu dr jüdische Schrifte, nännt sich noch em 2. Buech Mose, 3,14 „ich-bi-sälle-wun-i-bi“. Dr Wiltfeber deberet innerlig: „Jener „Ich bin ich=Gott“ ist so wenig unser Gott als Manitu oder Jupiter Ammon.“ Si Unmuet gipflet in dr Aklag: „Dieser Ichbinich, dieses Gespenst, dieses Wort, das ist der Feind!“

Dr Grund fir d Ufregig vum Wiltfeber isch des: „Hier, hier, diese Menschen, Kinder, Frauen und Männer, sangen den Stammesgötzen einer Wüstensippe an als ihren Gott!
Fremdes Wort, fremder Begriff, fremder Geist! Ich bin, der ich bin, sagt der Gott. Könnte doch dieses Volk auch noch sagen: Wir sind, die wir sind! – Das kann es nicht mehr, es ist entrasst und entgottet, von einer fremden Rasse unterworfen einem fremden Gott.“

Diä Unterwärfig isch fir dr Wiltfeber e geischtigi: „Das gewaltigste auf Erden ist die Macht des geformten Glaubens. (...) Nicht der Eigner der Ackerkrume ist der Herr im Lande, sondern der Eigner der völkischen Hirnmasse, das ist der wahre Herrscher.“

Üsser em Viihjud vu dr Kirche-Eltischte kumme im ganze Roman suscht keini jüdischi Persenligkeite vor. Aü Rolle, wu noch antisemitischem Glischee Jude spiile un wu anderi Autore bsunders speter ihre Hetz dra üsglo hän, sin nit mit Jude bsetzt. So isch dr Bankjee, wu schliäßlig im Behringer si bankrotts Guet kaüft, zwar e Fättwanscht, aber ke Jud. Ass in däm Roman dr jüdisch Iifluss in dr Wirtschaft gritisiärt wird - des isch im Dritte Rich behaüptet wore - drifft nit zue. Alli Arte vu ditsche un alemannische Gstalte bikumme drgege im Buech ihre Fätt ewäg: badischi Beamti, Brofessore, Kirchelit, Firschte, Neijrichi, dr „Pöbel“ un e Hüffe anderi. Diä Bschumpfene hän schiints schockiärt reagiärt. Noch e Viärtel Johrhundert speter ka dr nazionalsozialischtisch Burte-Lobschriiber Max Dufner-Greif vrmälde: „Es gibt Vettern und Basen im badischen Land, die sich heut noch wie beim Erscheinen vor dem ‚Wiltfeber’ bekreuzigen, und denen dieses angeblich wüste Buch ein Greuel ist, weil der Dichter so unerbittlich Gerichtstag mit Schwächen hielt, die man der Welt sonst gern als liebenswürdige Menschlichkeiten zu zeigen sich bemüht.“

Uffassung vum Roman dur zitgnessischi Jude ändere

 
Im Rathenau si Widmig

Uf dr einte Sitte isch dr Roman Wiltfeber vu verschiidene Gritiker nooch 1945 as antisemitisch iigstuft wore, uf dr andere Sitte isch er zu sinere Zit vu verschiidene Jude arg positiv ufgnumme wore. Dr Dichter Richard Dehmel, wu mit ere jüdische Fraü ghirate gsii isch, het im Namme vu dr Kleischt-Gsellschaft däm Roman dr Kleischt-Priis verschafft. Unter dr Mitgliider vu dr Kleischtgsellschaft sin namhafti Jude gsii.

1912, wu dr Wiltfeber frisch rüskume gsii isch, het dr Walther Rathenau, e jüdische Autor un AEG-Induschtriälle im Burte in spontaner Begeischterung zwee Biächer vu sich gschickt. In dr Widmung bezeichnet er sich sälber as „Ewiger Jude“, un schickt im Burte – er bezeichnet-e as „Martin Wiltfeber“ un „Ewiger Deutscher“ – „herzliche Wandergrüße“. Do dermit spiilt dr Rathenau uf dr Titel vum Burteroman a un sait üs, ass si bedi zum ewige Wandere un Sueche verurteilt sin. Dur dä Schritt vum Rahenau het sich e Frejndschaft zwische däne zwee entwicklet. Meh drzue im Artikel „Mit Rathenau am Oberrhein“ - des isch dr Titel vum e Biächli, wu dr Burte 1924 Erinnerige an dr Walther Rathenau vereffentligt.

D Sproch im Wiltfeber ändere

D Sproch vum Wiltfeber-Dichter het drei bsunderi Kännzeiche:

  • Im Roman kumme so guet wiä kenni Främdwerter vor. „Kapitel“ heißt zum Biispiil „Hauptstück“, „Opium“ = „Mohnsamensud“. Ass e Dichter bewusst Främdwerter vermeidet, hets in dr Johre vor em 1. Wältgriäg viilmol gää – des isch e literarischi Stremig gsii.
  • Dr Autor verwändet e Hochditsch (Standardditsch) mit südditschem Charakter. So heißt zum Biispiil e Ross grundsätzlig „Roß“, nur wänn stilischtischi Abwägslig gforderet isch, kas emol „Pferd“ heiße. „Rebberg“ anschtatt „Weinberg“, „Mattenland“ anschtatt „Wiesen“, „Raingras“ anstatt „Böschungsgras“, „Föhren“ anschtatt „Fichten“ usw.
  • Regionali Bsunderheite wäre viilmol mit regionale Nämme bezeichnet: „Gumpen“ (= e Verdiäfung im Bach), „Kilchweg“, „wenn er aus der Kille kommt“, usw.

Dr Dialog vu Persone üs em Dorf isch nooch am Dialäkt: „So gang, Madlee, weidlich in den Keller!“ „in den letzen Hals“ (bekommen) (= verschlucken; falsch auffassen), „dem Martin sein Koffer ist gekommen.“, „(...) das Glück (...) pack es beim Feggen“ (Fägge = Flügel), „es ist scheints doch nicht nötig“, „der nächste langt“, „es habe ihr (...) geträumt“, „selb sei sicher“, „bis willkumm!“, „es blangt mich so“, „loset zu!“, „deinen Gspaß mit uns treibst“, „bei einem, wo sein Vater Pfarrer war (...)“ (= dessen Vater Pfarrer war), „wenn Eines nicht wusste“ (Eines = eber), „was für Menscher“ (= schlächti Wiibsbilder), „ein Brüll“ (= e Bruel = ein Schrei) usw., usf. – so finde sich uf däne 350 Buechsitte viili Hundert vu Alemannisme.

In sinem Buech, wu fir dr ganz ditsch Sprochraüm agleit gsii isch, widerholt dr Burte viilmol e Wort in glicher oder ähnliger Bedittig, wänn er anämme mueß, ass es nit alli verstehn: „auf den Flecklingen und Brettern“, „verzweifelt und verzwatzelt“, „Sterblen und Serblen“, „je mehr er lallt und laferet“, „lauschte und loste“ usw. In sältene Fäll setzt dr Burte d Ibersetzung in Glammere: „ein seidenes Fürtuch (Schürze)“ (alemannisch: Fürte), „bist öbben (etwa) auf dem Gottesacker gewesen?“ usw.

Literatür ändere

  • Hermann Burte: Wiltfeber – der ewige Deutsche. Die Geschichte eines Heimatsuchers. Leipzig 1918 (1. Uflag 1912)
  • Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich. Sprache - Rasse - Religion. Darmstadt 2001