Bragi
Dialäkt: Thurgauer Dialekt |
De Bragi isch de skaldisch Gott vo de Poesie i de Nordische Mythologie. Er begrüesst di gfallene Helde in Walhall. Als Sohn vom Odin ghört er zum Göttergschlecht vo de Ase. Er isch verhürotet mit de Idun.

WortherkunftBearbeite
„Bragi“ isch verwandt mit „bragr“, em altnordische Wort für Poesie. De Name vo dem Gott chönnti vo bragr cho, oder aber de Begriff isch gformt worde zum beschriebe „was de Bragi macht“. E Verbindig zwüsched em Name Bragi und em altenglische „brego“ (Häuptling) wird mengisch vorgschlage, die Asicht isch aber eher nüme so verbreitet. Was au vermuetet wird, isch e Verbindig zum Bragarfull, en Kelch us dem mer bi rituelle Trinkgelage uf Götter und d Ahne trunke het und uf de mer Schwür gleistet het. Vo dem wär d Variation „Bragafull“ abgleitet, was als „Kelch vom Bragi“ übersetzt werde chönnt. D Herkunft vom Name vom Gott Bragi isch nöd eidütig klärt.
Entwicklig vom MythosBearbeite
De Bragi wird s erste Mol im 12. Johrhundert usdrücklich als Gott gnannt, darum goht mer devo us, dass mer i ihm e spoti Vergöttlichig vom Skald „Bragi Boddason, de Alti“ gseh chan, wo im 9. Johrhundert glebt het. Es paar Strophe usem Ragnarsdrapa wo er dichtet het, het de Snorri Sturluson spöter id Edda igfüegt. Usserdem sind no es paar Einzelstrophe vo ihm überlieferet.
BüecherBearbeite
- Wolfgang Golther: Handbuch der Germanischen Mythologie. Neu gsetzti und überarbeititi Usgab nach de Usgab Leipzig 1895. Marix, Wiesbade 2004, ISBN 3-937715-38-X, S. 481–482.
- Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen. Verlag C. H. Beck, Münche 2004, ISBN 3-406-50835-9, S. 70, 73, 80, 82.
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. In: Kröners Taschenausgabe Band 368, 3., völlig überarbeiteti Uflag, Kröner, Stuttgart 2006. ISBN 978-3-520-36803-4.
- Manfred Stange (Hrsg.): Die Edda. Götterlieder, Heldelieder und Spurchweisheite vo de Germane, Marix, Wiesbade 2004, ISBN 3-937715-14-2.
- Heinz Klingenberg: Bragi. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Uflag. Band 3, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1978, ISBN 3-11-006512-6, S. 334–337.