Codex Hammurapi
As Codex Hammurapi (au Kodex bzw. Hammurabi und Ḫammurapi) bezäichnet mä e Sammlig vo Rächtssprüch us em 18. Joorhundert v. d. Z.[1] Si gältet as äins vo de wichdigste und bekanntiste literarische Wärk us em antike Mesopotamie und isch e bedütendi Kwelle vo überliiferete Rächtsornige in Käilschrift. Dr Teggst goot uf e Hammurapi zrugg, dr säggst Köönig vu dr 1. babylonische Dünastii. Er isch uf ere 2,25 m hooche Dioritstele, wo fast komplett erhalte isch überliiferet, und uf meerere Bruchstück vo Basaltstele und uf mee as 30 Abschrifte uf Doondaafele us em zwäite und erste Joorduusig v. d. Z. Au d Dioritstele sälber wird vilmol as „Codex Hammurapi“ bezäichnet. Si isch hüte im Louvre z Bariis usgstellt und isch, wie au d Bruchstück vo de Basaltstele, vo französische Archeologe in Susa gfunde worde, wo aane si im 12. Joorhundert v. d. Z. us Babylonie verschleppt worde isch. Dank dere guete Kwellelaag isch dr Teggst hüt vollständig bekannt.
Dr Teggst bestoot us öbbe 8000 Wörder, wo uf dr erhaltene Stele in 51 Kolumne mit je öbbe 80 Ziile in dr altbabylonische Monumental-Käilschrift ufgschriibe si. Mä chann en in drei Abschnitt iidäile: e Prolog vo öbbe 300 Ziile, wo die göttligi Legitimazioon vom Köönig beschribt, e Hauptdäil mit Rächtssetz, wo hützudags in 282 Abschnitt iidäilt wird, und en Epilog, wo öbbe 400 Ziile umfasst, und dä lobt d Rächtschaffehäit vom Köönig und forderet sini Noochfolger uf, dene Rächtssetz z folge. D Rächtssetz mache öbbe achtzig Brozänt vom ganze Teggst us und beträffe s Staatsrächt, s Liigeschaftsrächt, s Schuldrächt, s Eherächt, s Erbrächt, s Stroofrächt, s Mieträcht, s Veezuchträcht und s Sklaverächt.
Sit dass es 1902 zum erste Mol publiziert worde isch, beschäftige sich vor allem Assyriologe und Juriste mit em Teggst. Mä wäiss nonig genau was im Teggst si Sitz im Lääbe gsi isch, d. h. in welere Situazioon er entstande isch und was si Funkzion gsi isch. Am Aafang het mä aagnoo, ass es sich um e süstematischi Zämmefassig vo gältendem Rächt wurd handle (Gesetzeskodifikation), aber scho bald het s Widerspruch gege die Uffassig gee. Sithär diskutiert mä drüber, öb s sich um e brivats Rächtsbuech wurd handle, um Musterentschäidige, um Reformgsetz, um e Leerteggst oder äifach um e sproochligs Kunstwärk. Die Diskussione si au hüte no offe und hänge stark vom fachlige und kulturelle Hindergrund vo de Expärte ab. Au d Theologii het e groosses Inträssi am Codex Hammurapi, vor allem git s e Kontrowärse drüber, öb dr babylonisch Teggst in dr Bible rezipiert worde isch.
Immer wider wird dr Codex Hammurapi as s eltiste „Gsetz“ vo dr Menschhäit bezäichnet. Aber das cha mä sit dr Entdeckig vo de Kodex vo Ur-Nammu und Lipit-Ištar, wo no elter si, nüme sääge.
Litratuur
ändere- Godfrey Rolles Driver, John C. Miles: The Babylonian Laws. Volume 1: Legal Commentary. Clarendon Press, Oxford 1952; Volume 2: Text Translation. Clarendon Press, Oxford 1955; Nöiuflaag: Wipf and Stock, Eugene (OR) 2007
- Heinz-Dieter Viel: Der Codex Hammurapi. Keilschrift-Edition mit Übersetzung. Dührkohp & Radicke, Göttinge 2002, ISBN 3-89744-213-2.
- Wilhelm Eilers: Codex Hammurabi. die Gesetzesstele Hammurabis. Marix, Wiesbade 2009, ISBN 978-3-86539-203-9 (Neuauflage der Übersetzung von 1932 mit aktualisierter Einführung).
- Guido Pfeifer: Die Gesetze des Königs Hammu-rapi von Babylon. In: Mathias Schmoeckel, Stefan Stolte (Hrsg.): Examinatorium Rechtsgeschichte (= Academia Iuris – Examenstraining). Carl Heymanns, Köln 2008, ISBN 978-3-452-26309-4, S. 1–4 (Kurzer Überblick).
- Johannes Renger: Noch einmal: Was war der ‹Kodex› Ḫammurapi – ein erlassenes Gesetz oder ein Rechtsbuch? In: Hans-Joachim Gehrke (Hrsg.): Rechtskodifizierung und soziale Normen im interkulturellen Vergleich. Narr, Tübingen 1994, ISBN 3-8233-4556-7, S. 27–59.
- Gabriele Elsen-Novák, Mirko Novák: Der „König der Gerechtigkeit“. Zur Ikonologie und Teleologie des „Codex“ Ḫammurapi. In: Baghdader Mitteilungen. Band 37, 2006, S. 131–155 (uni-heidelberg.de).
- Ursula Seidl: Babylonische und Assyrische Flachbildkunst des 2. Jahrtausends v. Chr. In: Winfried Orthmann (Hrsg.): Der Alte Orient (= Propyläen Kunstgeschichte. Band 18). Propyläen Verlag, Frankfurt am Main 1985, S. 300 f. (Nr. 181).
- Herbert Petschow: Zur Systematik und Gesetzestechnik im Codex Hammurabi. In: Zeitschrift für Assyriologie. Band 57, 1967, S. 146–172.
- Herbert Sauren: Aufbau und Anordnung der babylonischen Kodices. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, romanistische Abteilung. Band 106, 1989, S. 1–55.
- Irene Strenge: Codex Hammurapi und die Rechtsstellung der Frau. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3479-1.
- Victor Avigdor Hurowitz: Inu Anum ṣīrum. literary structures in the non-juridical sections of Codex Hammurabi. University Museum, Philadelphia 1994, ISBN 978-0-924171-31-4.
- Dietz-Otto Edzard: Die altmesopotamischen lexikalischen Listen – verkannte Kunstwerke? In: Claus Wilcke (Hrsg.): Das geistige Erfassen der Welt im Alten Orient. Sprache, Religion, Kultur und Gesellschaft. Harrassowitz, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-447-05518-5, S. 17–26.
- Joachim Hengstl: Der „Codex“ Hammurapi und die Erforschung des babylonischen Rechts und seine Bedeutung für die vergleichende Rechtsgeschichte. In: Johannes Renger (Hrsg.): Babylon: Focus mesopotamischer Geschichte, Wiege früher Gelehrsamkeit, Mythos der Moderne. (= Colloquien der Deutschen Orient-Gesellschaft. Band 2). SDV, Saarbrücken 1999, ISBN 3-930843-54-4.
- Eckart Otto: Körperverletzung in den Keilschriftrechten und im Alten Testament. Studien zum Rechtsverkehr im Alten Orient (= AOAT. Band 226). Butzon & Bercker, Kevelaer 1991, ISBN 3-7887-1372-0.
Weblingg
ändere- Übersetzig vom L. W. King (1915) (PDF; 131 kB), änglisch
- Altorientalische Texte zum Alten Testament, Edition Alpha et Omega: Dütschi Übersetzig noch em Hugo Gressmann, Berlin 1926, S. 380ff.
- Üebigsteggst us em Codex Hammurapi mit ere modärne Übersetzig, änglisch
Fuessnoote
ändere- ↑ noch dr middlere Chronologii
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Codex_Hammurapi“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde. |