Dhimmi

e Mensch im ene islamische Staat, wo zun ere Buechreligion ghöört het

As Dhimmi ذمّي‎ / ḏimmī bezäichnet mä in dr islamische Rächtsdradizioon Monotheiste, wo vom Staat duldet und gschützt wärde, aber en iigschränkte Rächtsstatus häi. Alli Mensche, wo weder Muslim no Dhimmi gsi si, si as Harbī („die wo zum Chrieg ghööre“) bezäichnet worde, as Völker, wo sich s Huus vom Islam mit ene im Chrieg befunde het.

Im Koran chömme die nitmuslimische Religionsgmäinschafte vor: d Juude (al-yahūd bzw. banū Isrāʾīl = „d Chinder vo Israel“), d Christe (an-naṣārā), d Zoroastrier (al-maǧūs), d Sabier (aṣ-ṣābiʾa), d Mandäer und d Polytheiste (al-mušrikūn). Die, wo scho in dr Zit vor em Islam häiligi Büecher gha häi, d. h. d Tora (at-tawrāt), d Psalme (az-zabūr) und s Evangelium (al-inǧīl – immer im Singular), si d ahl al-kitāb, d „Schriftbesitzer“.[1] „D Chinder vo Israel“ wärde im Zämmehang mit dr biblische Gschicht vom Juudedum erwäänt und au im Bezug uf d Juude in dr Umgääbig vom Mohammed,[2] wäärend dr Begriff al-yahūd im Koran nume für d Juude vo Medina und Umgääbig verwändet wirde, wo dr Mohammed mit ene Kontakt gha het. In dr Jurisprudänz wird bi dr Daarstellig vom Umgang mit Schutzbefoolene nume d Bezäichnig al-yahūd brucht.[3]

Dr Koran nennt au witeri Schrifte: d Schriftrolle vom Abraham und Moses (ṣuḥuf Ibrāhīm wa-Mūsā), bzw. die „erste Schriftrolle“ (aṣ-ṣuḥufu ʾl-ūlā), definiert sä aber nid. Über die Schrifte het dr Mohammed offebar nume waagi Vorstellige gha, denn konkreti Aagoobe über sä git s weder im Koran no in d Koranexegese. Die erwäänte Religionsgmäinschafte, won er woorschinlig scho mit ene in Kontakt cho isch, won er nonig dr Brofeet gsi isch, wärde noch sinere Beruefig zum Brofeet im Allgemäine as Unglöibigi bezäichnet, das gältet au für Christe und Juude. Noch iirer Underwärfig gälte si in dr Jurisprudänz as Gmäinschafte, wo under (islamischem) Schutz ahl adh-dhimma / أهل الذمة‎ / ahlu ʾḏ-ḏimma stöön.

Dr Jurist und Theolog Ibn Qayyim al-Ǧauziyya († 1350) zelt fümf nitislamischi Gmäinschafte uf: d Juude, d Christe, d Zoroastrier, d Sabier und d Polytheiste. Dr Ibn ʿAbbās säit:

„Es git säggs Religione: äini (d. i. dr Islam) isch für e Barmhärzig (Gott) bestimmt, die fümf andere für e Düüfel.“

D Dhimmi häi noch em sogenannte Verdraag vom Umar müesse lääbe, won ene zwar erlaubt het, iiri Religioon im Versteck uszüebe, iine aber verschiideni, vilmol sümbolischi Iischränkige uferläit het. Au wenn die nid diräkt s Lääbe ummööglig gmacht häi, häi si die Schutzbefoolene doch die ganz Zit an iire Status as Lüt mit mindere Rächt erinneret. So isch zum Bischbil dr Durban e „Zäiche vo Eer“ für d Araber gsi. Dorum isch s de Dhimmī verbote gsi, Durban aazhaa, oder si häi die mit eme bsundrige Stück Stoff müesse kennzäichne, denn d Dhimmī häi kä Eer. D Dhimmi häi au e bsundrigi Stüür, d Dschizya müesse zaale und mänggisch drzue non e Sonderstüür, d Ḫarāǧ.

S Osmanische Riich het under Druck vo de öiropäische Staate im 19. Joorhundert noodinoo dr Status vom Dhimmi abgschafft. In andere Länder wie zum Bischbil z Indie häi d Kolonialmächt dr Dhimma en Änd gmacht oder si isch dur e nazionali Verfassig, wie zum Bischbil z Persie, abgschafft worde. Es git au Länder wie Saudi-Arabie, wo dr Status nüm relewant isch, wil d Bevölkerigsdäil verschwunde si, wo under d Bestimmige vo dr Dhimma gfalle si.

Litratuur ändere

  • Artikel „Dhimma“. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 2. Brill. Leiden 1965, S. 227.
  • Antoine Fattal: Le Satut Legal des Non-Musulmans en pays d’Islam. Beirut 1958.
  • Arthur S. Tritton: The Caliphs and their Non-Muslim Subjects. Cass, London 1930 (new impression 1970) ISBN 0-7146-1996-5.
  • Mark R. Cohen: Unter Kreuz und Halbmond. Die Juden im Mittelalter. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52904-6.
  • Benjamin Braude, Bernard Lewis (Hrsg.): Christians and Jews in the Ottoman Empire: The Functioning of a Plural Society. 2 Bände. Holmes & Meier Publishing, Nöi York 1982, ISBN 0-8419-0519-3 (Bd. 1). - ISBN 0-8419-0520-7 (Bd. 2).
  • Bernard Lewis: Die Juden in der islamischen Welt. C.H.Beck, Münche 2004, ISBN 3-406-51074-4.
  • Rudi Paret: Toleranz und Intoleranz im Islam. In: Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte Band 21. Böhlau, Köln 1970, ISSN 0080-5319, S. 344–365.
  • M. J. Kister: „Do not assimilate yourselves...“ Lā tashabbahū. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam (JSAI) 12 (1989), S. 321–353. Mit einem Appendix von Menahem Kister: S. 354–371
  • Albrecht Noth: Möglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz. In: Saeculum Jahrbuch für Universalgeschichte Band 29. Böhlau, Köln 1978, ISSN 0080-5319, S. 190–204.
  • Moshe Perlmann: Shaykh Damanhūrī on the Churches of Cairo (1739). University of California Publications. University of California Press 1975
  • David Engels: Die Rechtsstellung von Fremden in der islamischen Welt. In: A. Coskun/L. Raphael (Hgg.), Fremd und rechtlos? Zugehörigkeitsrechte Fremder von der Antike bis zur Gegenwart. Ein Handbuch, Böhlau, Köln/Weimar/Wien, 2014, S. 193–216.

Fuessnoote ändere

  1. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. I, S. 264 („Ahl al-Kitāb“)
  2. SieheThe Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. I, S. 1020 („Banū Isrāʾīl“) und Koranzitat dört.
  3. al-mausūʿa al-fiqhiyya. (Enzyklopädie des islamischen Rechts. 5. Uflaag. Kuwait 2004. Bd. 7, S. 121 und 141.)
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