Felix Aschwanden
Dialäkt: Züritüütsch |
De Felix Aschwanden (* 27. Juli 1938; † 6. Dezämber 2024) isch en Gimnasiaalleerer gsy, wo vill für s Urnertüütsch taa hät.
Läbe
ändereDer Aschwande hät 1958 am Kollegium Karl Borromäus z Alteref, der hüttige Kantonaale Mittelschuel Uri, d Matuur (Tipus A) gmachet. Drufabe hät er s Sekundaarleererdiploom überchoo, isch dänn go Romanischtik go studiere und hät 1964 s Lizänziaat überchoo. Vo dèm Jaar bis 2003 hät er am glyche Kollegi, wo-n-er scho i d Schuel isch, as Gimileerer Französisch, Tüütsch und Gschicht ggèè. Ab 1984 hät er au as Proräkter vom Undergimnaasium ggamtet.[1]
I de 1970er-Jaare hät der Aschwande d Materiaalie vom Urner Mundaartwöörterbuech übernaa, wo de Walter Clauss hinderlaa hät: Dèè hät mit dem Wöörterbuech aagfange, isch aber 1972 gstoorbe. Der Aschwande hät die Aarbet übernaa, und esoo hät das Buech, wo 15'000 Wöörter erchlèèrt hät, 1982 glych na chönen en eerschts Maal usechoo. Spööter hät er wyter draa gschaffet – und am Schluss, im Jaar 2013, häts e nöis Wöörterbuech ggèè: 1000 Syte tick mit 45'000 Wöörter tick und 2 Kilo schwèèr.[2][3][4][1]
Der Aschwande hät au na anderi Publikazioone gschribe. Uri und seine Mundart (1994), au e ticks Buech, isch ganz im Styl vo Wöörter und Sache und handlet vo der Landschaft, vom Wasser, em Wald und Holz, de Bäum und Strüücher, de Wisen und Fälder im Urnerland, e Sinopse zwüschet Vergangehäit und Gägewaart. E wyters Buech, Gschichtä unt Liätli üs dem Ürnerland (1996), büüt es Panoptikum vo de Mundaarte vo Sisiken und Seelisberg im Norde vom Kantoon über s Schächetaal, s under und s ober Rüüsstaal bis i s Urscheletall im Süüde.[5] Und im Buech Düä Bääbä (2016) gaats um s Maderaanertaal, und wider hät er mit wüsseschaftlicher Akriby hischtoorischi, etimoloogischi, natuurkundlichi und kulturelli Quäle gstudiert.[6] 2016 hät er mitghulffe, das me z Isitall hät chönen en «Mundartwääg» uuftue.[1]
1983 hät er für s Urner Mundaartwöörterbuech vo der Innerschwyzer Kultuurstiftig der «Innerschwyzer Kultuurprys» überchoo.[7] 2013/2014, nach em Usechoo vom gwaltige Nöien Urner Mundaartwöörterbuech, isch der Aschwande grad drüüfach ggeert woorde: Zeerscht hät er vo der Gmäind Alteref d «Altdorfer Medaille» überchoo.[8] Drufabe händ en 1300 Urner und Urnerine vom Urner Wochenblatt und e Jury mit de Landgrichtspresidäntin Agnes Planzer, em alt Ständeraatspresidänt Hansheiri Inderkum und drüü Redakzioonsmitglider vo der Zytig zum «Urner des Jahres 2013» gwelt.[9] Und dänn hät em d Dätwyler Stiftig für sys Läbeswèèrch na de «Dätwyler Prys» ggèè.[10][1]
Publikazioone
ändere- (Furtsetzig und Abschluss vom Wèèrch vo Walter Clauss:) Urner Mundartwörterbuch. Altdorf 1982 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemeinverständlicher Darstellung, Band 8).
- Uri und seine Mundart. Kulturgeschichtliches Sachwörter-Buch. Band 1: Landschaft zwischen Wildi und Zäämi. Altdorf 1994 (23. Jahresgabe der Volkshochschule Uri und Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemeinverständlicher Darstellung, Band 13).
- (zäme mit em Carl Waldis:) Gschichtä und Liätli üs em Ürnerland. Altdorf 1996. [Buech mit ere CD.]
- «Düä Bääbä». Das Maderanertal. Altdorf 2006.
- Neues Urner Mundartwörterbuch. Altdorf 2013 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemeinverständlicher Darstellung, Band 8).
- Urner Mundartweg. Täggscht. [o. O. 2016.]
Öppis zum Naaläsen und Naalose
ändere- Hans-Martin Bürki-Spycher: Urner Sprachforscher im Interview. «Ich setzte mich an den Stubentisch und erfuhr, wie in der Familie geredet wird». I: Tages-Anzeiger vom 9. Juni 2024.
- zf.: Uri nimmt Abschied von einem Mundartkenner. I: Luzerner Zeitung / Urner Zeitung vom 23. Dezämber 2024.
- Felix Aschwanden-Mattli – der Urner „Mundartpapst“. Rede von Felix Aschwanden-Mattli zur Eröffnung des Urner Mundartwegs. I: isenthaler.ch.
Fuessnoote
ändere- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 zf.: Uri nimmt Abschied von einem Mundartkenner. I: Luzerner Zeitung / Urner Zeitung vom 23. Dezämber 2024.
- ↑ Hans-Martin Bürki-Spycher: Urner Sprachforscher im Interview. «Ich setzte mich an den Stubentisch und erfuhr, wie in der Familie geredet wird». I: Tages-Anzeiger vom 9. Juni 2024.
- ↑ Ruedi Schwarzenbach: Vo «Ä(ä)bäheech» bis «Zwurgel». Das Neue Urner Mundart Wörterbuch. I: SchweizerDeutsch. Zeitschrift für Sprache in der deutschen Schweiz 21, 2013, S. 3, doi:10.5169/seals-961858.
- ↑ Typisch Ürner Diäläkt. I: blog.luzern.com vom 7. April 2019.
- ↑ Jürg Bleiker: Gschichtä unt Liätli üs em Ürnerland. I: Mundart. Forum des Vereins Schweizerdeutsch 4, 1996, Heft 3, S. 9.
- ↑ Erich Herger: Vom Leben mit «Düä Bääbä». I: Urner Wochenblatt vom 5. Mäie 2006.
- ↑ Innerschweizer Kulturstiftung. Preisverleihungen. I: kultur.lu.ch.
- ↑ Carmen Epp: Felix Aschwanden für sein Lebenswerk geehrt. I: Urner Wochenblatt vom 6. Dezämber 2013.
- ↑ pd/chg: Uri: Felix Aschwanden ist «Urner des Jahres 2013». I: Aargauer Zeitung vom 27. Februaar 2024.
- ↑ Bruno Arnold: Altdorf: Aschwanden wird für Lebenswerk geehrt. I: Luzerner Zeitung vom 14. Mäie 2014.