Jazz
Dä Artikel behandelt die Musikrichtung; zu weiteren Bedeutungen siehe Jazz (Begriffsklärung). |
Jazz (IPA: [ʤæz]) isch ä Musikrichtig, wo ungfähr um 1900 i dä Südstaate vo dä USA entstanden und ursprünglich überwiegend vo Afroamerikaner praktiziert und i vilfältiger Wiis wiiterentwicklet worde isch - hüüfig im Crossover mit andere Musiktraditione und Genres. Mittlerwiile werded au Musikforme zum Jazz zellt, wo oft nur wenig bis chuum me mit de afroamerikanische Tradition verbunde sind.
Dä Jazz wird im Hiiblick uf sini künstlerischi Bedüütig hüfig als amerikanischs Pendant zur „klassischä“ europäische Musik verstandä. Dä Jazz het für fast alli andere Sparte vo de Musik, vom Pop bis Folk, noii Möglichkeite ufdoo.
Kennzeiche vom Jazz
ändereDä Jazz baut uf emene überwiegend europäische Tonsystem uuf und verwendet europäischi Melodik und Harmonik, musikalischi Forme (zum Biispil Songform), sowie europäischi Instrument (Blasinstrument, Klavier, Gitarrä, Kontrabass, grossi und chliini Trommle, Becki). Die europäischi Musikkultur wird im Jazz uf ä ganz eigeni Art und Wiis gnutzt. Zentral isch ä bsunderi Rhythmik, wo sich uf s Bewegigsgfühl beziet, (Swing, Groove), intensivi, spontani Interaktione (u. a. Call and Response) un ä Tonbildig, wo am vokalä Uusdruck orientiert isch. Die Element, bsunders t Rhythmik, lönd sich zurggfüere druf, wie in afrikanische Musikkulture d Musik empfunde wird.[1]
Au di noiiere Strömige vom Jazz wiised einzelni musikalischi und ästhetischi Charakteristika uf, wo mä an ene merkt, dass si zum Jazz ghöre.[2] Zu dänä Kennzeiche ghöred näbäd de Blue Notes, wo vor allem i früenere Epoche dr Stil brägt händ:
- Improvisation,
- Jazz-Rhythmik mit (wenigstens tendenziell) polyrhythmischem Charakter, wie zum Biispil en Offbeat
- E spezielli Art vo Tonbildig (zum Biispil Schleiftön und Multiphonics) und Instrumentbehandlig,
- stilistischi Individualität vo einzelne Musiker und
- ä Traditionsbezug uf früehneri Stiil i de Jazzgschicht.
Einzelnachwiis
ändere- ↑ Vgl. John Miller Chernoff, Rhytmen der Gemeinschaft. München 1994 (engl. 1979) ISBN 3-923804-39-3; Gerhard Kubik, Afrikanische Elemente im Jazz - europäische Elemente in der populären Musik Afrikas. In: G. Kubik, Zum Verstehen afrikanischer Musik. Leipzig 1988. ISBN 3-379-00356-5, S. 322ff.
- ↑ Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 21. März 2011; abgruefen am 7. Januar 2011.
Literatur
ändere- Joachim Ernst Berendt, Günther Huesmann (Bearb.): Das Jazzbuch. 7. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-10-003802-9
- Ken Burns, Geoffrey C. Ward: Jazz – eine Musik und ihre Geschichte. Econ, München 2001, ISBN 3-430-11609-0. (Nach einer Dokumentarfilm-Reihe von Ken Burns mit Beiträgen von Wynton Marsalis)
- John Fordham: Das grosse Buch vom Jazz: Geschichte, Instrumente, Musiker, Aufnahmen. Christian, München 1998, ISBN 3-88472-395-2
- Lloyd Peterson: Music and the Creative Spirit: Innovators in Jazz, Improvisation and the Avant-Garde. Scarcrow, Oxford 2006, ISBN 0-8108-5284-5
- Arrigo Polillo: Jazz. Die neue Enzyklopädie. Schott Music, 2007. ISBN 978-3-254-08368-5
- Dita von Szadkowski: Grenzüberschreitungen: Jazz und sein musikalisches Umfeld der 80er Jahre. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main ISBN 3-596-22977-4
- Ekkehard Jost: Sozialgeschichte des Jazz. 2. Auflage. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-86150-472-3
- Dirk Sutro: Jazz für Dummies. MITP-Verlag, Bonn 1999, ISBN 3-8266-2836-5
- Studs Terkel: Giganten des Jazz. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-86150-723-4
- Klaus Wolbert (Hrsg.): That's Jazz: der Sound des 20. Jahrhunderts; eine Musik-, Personen-, Kultur-, Sozial- und Mediengeschichte des Jazz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bochinsky, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-923639-87-2
- Peter Niklas Wilson (Hrsg.): Jazz-Klassiker. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-15-030030-5
Nachschlagwerch
ändere- Carlo Bohländer (Hrsg.): Reclams Jazzführer. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-010464-5
- Ian Carr et al.: The Rough Guide to Jazz. Rough Guides, New York/London 2004, ISBN 1-84353-256-5
- Barry Kernfeld (Herausgeber): The New Grove Dictionary of Jazz. Oxford University Press, 2005, ISBN 0-19-516909-3
- Wolf Kampmann und Ekkehard Jost (Hrsg.): Reclams Jazzlexikon. Reclam, Ditzingen 2009, ISBN 978-3-15-010731-7
- Martin Kunzler: Jazz Lexikon. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002 / Directmedia Publ., Berlin 2005, ISBN 3-89853-018-3
- Scott Yanow: Jazz On Record. The First Sixty Years. Backbeat Books, San Francisco, 2003. ISBN 0-87930-755-2
- Leonard Feather, Ira Gitler: The Biographical Encyclopedia of Jazz. Oxford University Press, Oxford usw. 1999; ISBN 978-0-19-532000-8
Diskographii
ändere- Manfred Scheffner (Hrsg.): Bielefelder Katalog Jazz. Vereinigte Motor Verlage, 2005, ISBN 3-89113-137-2