Karkamis (assyrisch: Gargamiš) isch e neohethitische Stadtstaat vom 12. bis 8. Jh. v. Chr. gsii.

Uusgrabig vo Karkamis

Laag ändere

Karkamis isch e historischi Stadt am Euphrat, bim hüttige Ğarābulus a d Grenze vo Syrie i de Törggai. De Euphrat het offebar d Ostgrenze vom Stadtstaat bildet, di andere Grenze chönd nöd gnau festglait were und hend sich woll ständig gänderet. Im Südweste hets a Halpa (Aleppo) grenzt, im Weste a Kurkuma und im Norde a Kumaha.

Gschicht ändere

 
d Chinder vom König Astiru I., neohethitisches Relief us Karkamis, 8.Jh.v. Chr.

I de Bronzezitt isch Karkamis um 1340 v. Chr, vom hethitische König Suppiluliuma I. eroberet wore. De hett drufabe si Soo, de Piyassili, as Vizekönig öber die Stadt iigsetzt. De Thron vo de Sekundogenitur Karkamis isch immer vom Vatter uf de Soo öbergange. De Undergang vom Hethitische Riich um 1180 v. Chr. het uf Karkamis kann groosse Iifluss ghaa und d Noochome vom Piyassili sind witter Könige vo Karkamis blibe. De Kuzi-Tessub, wo dennzmol König gsii isch, e Grossenkel vom Piyassili, hett nochem Undergang vo de Stammlini de Titel Grosskönig öbernoo und sini Noofolger hend de Titel bis mindestens zom End vom 10. Jh.v. Chr. gfüert.

De nöchst sicher bikannti Groosskönig isch de Ini-Tessub vo Ḫatti, wo um 1100 v. Chr. de assyrisch König Tiglatpilesar I. (1114-1076) bisigt hett.

Im 10 Jh.v. Chr. isch es em Suhhi I. glunge, sini Macht gegenöber em Groosskönig z verstärche. Drufabe isch offebar di alti ursprünglichi hethitischi Dynastii onderggange und em Suhhi sini Noochome hend as Landherre öber Karkamis gherrscht. Noch siim Tood isch de Suhhi as Gott Atrisuhha („Bild vom Suhhi“) vereert woore. S Huus vom Suhhi hett vier oder fööf Generatioone gherrscht, all hend de Titel „Landherr“ trait. De Landherr Katuwa hett wo uf de Zitadelle e Tempel för d Kubaba uufgstellt.

Um 870 isch de assyrisch König Assurnasirbal II. gege de Sangara vo Karkamis, König vo Ḫatti zoge. De hett em e groosse Tribut uuszallt. Denn aber hett er sich mit anderne Könige gege Assyrie verbündet. Doch de Salmanessar III. het 858 die Koaltion zerschlage und zwai Joor spööter Masuwara eroberet, wo uf de andere Sitte vom Euphrat glegen isch. Er isch denn öber de Euphrat und het i de Joore 849 und 848 gege de Sangara Chrieg gfüert.

Ann vo sinene Noofolger, de Astiruwa, hett bi sim Tood nume umündigi Buebe hinderloo. De Eunuch Yarri isch denn Regent wore. De isch e gschiide Maa gsii, hett vill guets tue för d Stadt und denn au de Kumani, de rechtmäässig Thronerb zom König gmacht, wo de gnueg alt woren isch. Zo sinnere Zitt het de assyrischi König d Statue vom Wettergott vo Halpa ewegggschleppt. De Sastura, si Noofolger isch velicht e Neff oder Schwigersoo vonem gsii. Öb sii Soo, wo denn spööter König vo Karkamis woren isch, identisch isch mitem Pisiri, wo mindstens ab 732 v. Chr. gherrscht het, isch uugwöss. De Pisiri hett a de Assyrer Tribut zallt. Doch ane 717 v. Chr. hett de Sargon em Pisiri vorgworffe, er möchi gmainsami Sache mitem Mita vo Muški. Er hetten chorzerhand abgsetzt und s Land Karkamis annektiert und zonere assyrische Provinz gmacht.

König vo Karkamis ändere

I Chlammere stönd d Joore, wo die Könige bilait sind. Ali Joorzaale sind v. Chr.

Vizekönig vom hethitische Groosskönig z Karkamis

  • Piyassili Sarri-Kusuḫ (1330-1310)
  • Saḫurunuwa (1310-1255), Soo vom Piyassili
  • Ini-Tessub (1255-1230), Soo vom Saḫurunuwa
  • Talmi-Tessub (1230-1200), Soo vom Ini-Tessub
  • Kuzi-Tessub (1200-1170), Soo vom Talmi-Tessub, nennt sich as erste Groosskönig

Grosskönig vo Karkamis

  • Ir-Tessub (12.Jh.)
  • Ini-Tessub (um 1100)
  • Huwa-Sarrumma (11.Jh.)
  • Sapazidi (10.Jh.)
  • Ura-Tarhunda (10.Jh.), Soo vom Sapazidi, zittgliich mitem Landherr Suhhi I.
  • Enkel vom Ura-Tarhunda (10.Jh.), zittgliich mitem Landherr Suhhi II.
  • Tudhaliya (10.Jh.), Schwigersoo vom Suhhi I.

Landherr vo Karkamis

  • Suhhi I. (10.Jh.), hett nume de Titel „Richter“ grfüert, Schwigervatter vom Grosskönig Tudhaliya
  • Astuwalamanza (10.Jh.), Soo vom Suhhi I., Brüeder vom Priester Arnuwanda
  • Suhhi II. (10.Jh.), Soo vom Astuwalamanza
  • Katuwa (10.Jh.), Soo vom Suhhi II. und vo de Wasti, Brüeder vom Halbasulubi
  • Suhhi III. (9.Jh.), Soo vom Katuwa und vode Anna, Brüeder vo de Wanatti
  • Sangara (um 870 bis 848)
  • Isarwilamuwa, Soo vom Sangara
  • Kuwalanamuwa, Soo vom Isarwilamuwa
  • Astiru, Soo vom Kuwalanamuwa
  • Yarri, Regent
  • Kamani (8.Jh.), Soo vom Astiru, hett sechs Brüdere ghaa, Onkel vom Pari-Sarrumma
  • Sastura (8.Jh.)
  • Astiru II. (8.Jh.)
  • Pisiri (738-717), chönnt e Soo vom Astiru II. gsii sii

assyrischi Provinz ab 717.

Kultur ändere

 
d Göttin Kubaba

D Stadt Karkamis isch archäologisch schlecht erforscht, em beste bikannt isch d Periode vo de neohethitische Zitt. D Sadt hett usere Usserstadt und de Innerstadt bistande. I de letscht isch de Königpalast gsii, underhalb vo de Zitadelle. Uf dere isch e Bau uusgrabe wore, wo möglicherwiis de Tempel vo de Stadtgöttin Kubaba und erem Biglaiter, em Karhuha, gstanden isch. De Tempel vom Wettergott Tarhunza isch i de Innerstadt nebetem Palast glege und vo do het e Prozessionsstroos as sognennte Wassertor gfüert, wo direkt am Euphrat glegen isch. Im 10. Jh. v. Chr. und im 8.Jh. v. Chr. sind vili Baute und Kunstwerch im neohethitische Stil entstande.

Di ofiziell Sprooch i de neohethitische Zitt isch s Hieroglypheluwische gsii und us Karkamis sind zimmli vill Tegscht öberliferet.

Literatur ändere

  • Kurt Bittel: Die Hethiter. Die Kunst Anatoliens vom Ende des 3. bis zum Anfangs des 1. Jahrtausends vor Christus. München, C.H. Beck 1976. ISBN 3-406-03024-6
  • David G. Hogarth: Carchemish I: Introductory. London 1914.
  • Die Hethiter und ihr Reich. Das Volk der 1000 Götter. Katalog Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn, 2002.
  • Erhard Gorys: Handbuch der Archäologie - Ausgrabungen und Ausgräber - Methoden und Begriffe. Weltbildverlag, Augsburg 1989, ISBN 3-89350-120-7.
  • Alessandra Gilibert: Syro–Hittite Monumental Art and the Archeology of Performance: The Stone Reliefs at Carchemish and Zincirli in the Earlier First Millennium BCE (Topoi. Berlin Studies of the Ancient World 2). Berlin/New York, de Gruyter 2011.
  • John D. Hawkins: North Syria and South-East Anatolia. In: M. Liverani (Hrsg.): Neo-Assyrian geography. Università di Roma, Dipartimento di scienze storiche, archeologiche e antropologiche dell'Antichità , Rom 1995 (Quaderni di geografia storica. Bd. 5), 87-101.
  • Nicolò Marchetti (Hrsg.): Karkemish. An Ancient Capital on the Euphrates. (OrientLab, Researches on the archaeology of the ancient Near East) Ante Quem, Bologna 2014, ISBN 978-88-7849-103-8
  • Irene J. Winter: Carchemish Ša Kišad Puratti. In: Anatolian Studies 33 (1983), 177-197.
  • Leonard Woolley: Carchemish II: The Town Defences. London 1921.
  • Leonard Woolley: Carchemish III: Excavations in the Inner Town. London 1952.

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