Karl Hötzer
Dialäkt: Zentralschwäbisch |
Dor Karl Hötzer (* 12. Juni 1892 z Balenga; † 8. Juni 1969[1] z Gaugawald[2]) isch on wirrdabärgischor Volksschualläror, Schrifdsdellor und Autor vo Reportaga ond Sendonga (Heersbiil) für dor Radio gwäa. Am maesda gläasa wird dor posthum rauskommene Sammlband „Schwäbische Gedichte und Geschichten“.
Läaba
ändereDor Karl Hötzer isch z Balenga uff d Wäld komma. Sae Muador sdammd aus-ra alda Balengor Familie, sae Vaddor isch ao scho Läror gwäa. Emm Jår 1911 hådd-or s aersda Sdaadsexama gmachd ond isch dornåch Läror an vorschiidene Dorfschuala emm Schwaarzwald ond uff de Fildora gwäa. 1919 isch-s zwåede Exama gfolgd. Saene aersde Gedichd hådd-or enn saenor Zeit als Läror z Naera (1920-1928) gschriiba. Gheiråded hådd-or 1920 d Gertrud geb. Azone, drei Kendor hend-se griagd. 1928–1938 isch-or Läror enn saenor Hoemedsdadd Balenga gwäa. Enn dära Zeid send viile vo saene Gschiichda ond Gedichd endsdanda. Vo 1938 ã bis zo saenor Pensionirong isch-or Läror z Diibeng gwäa. Dor Hötzer isch ab 1935 Mitglid en dr Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), ab 1937 Mitglid en der NSDAP, ond ao Mitglid im Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) gwäa.[3]
Nåch saenor Pensionirong hådd dor dåmåliche Sidweschtfunk, Studio Tübingen viil mid-em zsẽmagschaffd und Beidräg von-em ausgsdraald. Gsdårba isch-or am 8. Juni 1969 uff oemål emm-a Urlaob enn Gaugawald emm Schwaarzwald.
Dialäggd ond Schreibweis
ändereDor Karl Hötzer schreibd emm sidwäsdschwäbischa Dialäggd („gsae“-Bereich) vo saera Hoemedsdadd Balenga. Är isch då drenn eng vorwand mid-em Matthias Koch, där edd weid wägg z Diarenga gläabd ond dichded hådd. Emm Hötzer sae Schreibweis isch ällordengs leichdor zum läasa wia dui vom Koch. Dor sidwäsdschwäbische Dialägg merkd-mor z. B. då drã, dass dor Karl Hötzer emmor „it“ nicht schreibd, „hont“ (sie) haben ond „gsai“ gewesen. Är schreibd „oa“ [åɐ̯͂] (sdadd middlschwäbisch „oe“), z. B. „Loable“ kleiner Brotlaib, onds donggle a [å] schreibd-or als „o“, z. B. „hot“ hat, manchsmål ao als „oa“, z. B. „voarher“ vorher, zuvor.
Biachor
ändere- Loable. Gedichte und Geschichten in der Balinger Mundart. Balingen, Verlag Hermann Daniel, 1940
- Allerhand Volksweisheit. Balinger Sprüche, mit Bildern von Otto Wider, Verlag Hermann Daniel, Balingen 1941
- Balenger Gschiichta, ebd. 1955
- S goht uf d Loche. Verlag Hermann Daniel, Balingen 1960
- Der Elefantenreiter und andere Geschichten, ebd. 1962
- Schwäbische Gedichte und Geschichten, herausgeg. v. Gertrud und Ulrich Hötzer und eingeleitet von Willy Leygraf, ebd. 1984 (ohne ISBN, posthum herausgegebener Sammelband mit den meisten Gedichten und Geschichten der vorigen Bücher)
Fuasnota
ändere- ↑ Karl Hötzer, schwäbische Gedichte und Gschichten, herausgeg. von Gertrud und Ulrich Hötzer, Verlag Hermann Daniel, Balingen 1984
- ↑ Mundartdichtung in Württemberg seit 1945, herausg. von Norbert Feinäugle und Wilhelm König, Knödler-Verlag Reutlingen 1991, ISBN 3-87421-173-8, S. 127
- ↑ Staatsarchiv Sigmaringen – Archivalieneinheit Wü 13 T 2 Nr. 2512/070, Staatskommissariat für die politische Säuberung [1].