Meditation
Meditation (latiin: meditatio „Noodenke“, au „sich zu de Mitti zentriere“) isch e Methode um sich z Beruige und z Sammle. Si werd i villne Kulture und Religione praktiziert um sich spirituell z entwickle. Im Buddhismus ghört si zu de zentrale religiöse Praxis, isch aber au im Hinduismus zimli wichtig. E Meditation cha natürli au usserhalb vonere religiöse Iistelig erfolge.
Im Mittelalter het mer i de christliche Chlöster unterschide zwüschet de Meditation (meditatio : gegeständlichi Bitrachtig) und de Kontemplation (contemplatio : gegestandsfraiji Bitrachtig). Meditation spilt au hüt no i de Exerzitie vom Ignatius vo Loyola, em Begründer vom Jesuiten-Orde, e wichtigi Role.
Sitzmeditation
ändereZum meditiere werd empfole, as mer sich e ruigs Plätzli suecht, wo nöd z chalt und nöd z haiss isch und möglichst frai vo Insekte. De Platz mues suber sii und au ordentli iigrichtet, am beste schlicht und aifach. Au de Mensch wo meditiere will, sött sich vorene wäsche, demit er körperlich rain isch. Denn setzt er sich inere agneme Stelig uf de Bode, wobi natürli au e Chüssi brucht werde cha. För Afänger isch de Schniidersitz guet gaignet, fortgschrittni und beweglichi Lüt sitzed au im Halblotus oder im Lotussitz ane, wobi si druf achtet, as d Chnüü de Bode berüeret. Wichtig isch, as mer kan Buggel macht sondern uf e gradi Wirbelsüüli achtet. Mensche mit Ruggeproblem chönet au ufenen aifache Stuel oder e Taburettli sitze. Wichtig isch, as si barfuess sind und mit de Füess en guete Bodekontakt machet. Da isch e Zaiche dodeför, as mer nöd Weltflucht betribe möcht oder in Himel ue schwebe will, sondern de Gwünn vonere guete Meditation i üsi Welt useträge. D Chlaidig wäred de Meditation söll möglichst liecht und agneem sii; engi Chlaidig gelt as ugaignet, do si d Energie hemme cha. Us dem Grund werd au empfole Schmuck us Metall abzlege. Vo Vortail isches, wemmer kan volle Buuch het und vor de Medidation e Glas Wasser oder e Tasse Tee trinke tuet. D Zit isch nöd so wichtig, die maiste Lüt bevorzuget d Zit vom Suneufgang und Suneuntergang. Natürli muemer sini Mitbewohner bitte, as si aim nöd störet und Handy ghöret scho gär nöd in en Ruum, wo meditiert werd. Meditiere chamer elai oder au i Gruppe.
Nochdem mer sich anegsetzt het und sich körperlich entspannt het, schlüsst wer möcht d Auge und tuet bete oder sprecht sis Mantra. Da isch en Satz wie "Gott isch Schutz!" oder "Om, namo Bhagavate!" oder "De Buddha isch de Weg!", je noch religiöse Aschauig wo mer het. Jede Mensch cha sis aigne Mantra wääle oder es werd aim vo sim Lehrer ggee. Lüt wo nöd religiös sind, sötet es Mantra ussueche, wo Fride und Mitlaid för d Mitmensche forderet, wie zum Bispil: "Fride allne Wese!" Mantra wo egoistisch uf di aigni Person grichtet sind, hend am afang au e positivi Würkig, chönet aber spöter zumene schwere Hindernis werde. S Zil vode Meditation isch nöd sis aigne Ich z stärche oder e rabiats Selbstbiwusstsii azträniere, wie s hüt gern gmacht werd, sondern sini aigni Mitti z finde um innere Fride und inneri Rue z entwickle, zum Wool vo allne Mensche und Wese uf dere Welt.
Nochem Gibet beruigt mer zerscht sini Emotione, wie Ärger, Hass oder au öberschwenglichi Froid und denn fangt mer a sini Gedanke z beruige. Da isch schwirigste för westlichi Lüt, do mer ständig an alem umhirne tüend. Die aifachst Methode isch, me kozentriert sich uf s Schnuufe. Me schnuuft langsam ii und denn langsam uus und achtet ständig uf de Schnuuf. Spürt mer en Schmerz, zum Bispil im Rugge oder i de Chnüü, wa bi Aafänger normal isch, konzentriert mer sich uf de Schmerz, ohne de z verurtaile oder dröber z flueche. Wer sini Gedanke öberhopt nöd beruige cha, cha die ganzi Zit au bete oder ane agnems Grüüsch denke, wie s Ruusche vom Meer. Vill Lüt bruchet denn au sognennti Meditationsmusig zum meditiere.
Isch me mit de Meditation fertig, tuet me nomol bete und wer beweglich isch, cha mit sinere Stirn churz de Bode berüere. För Aafänger werd empfole, nöd mee as zwanzg Minute im Tag z meditiere. Güebti Lüt meditiered täglich ai Stund oder no mee.
Nochere guete Meditation füelt mer sich ruig und uusgliche und spürt en Fride. Meditation cha aber au negativi Folge ha. Wer feststellt, as er sich noch de Meditation nöd besser füelt, söt e Pause mache. Nöd selte chunts vor, as Lüt, wo oni Lehrer meditiered, afönd öbermässig lang meditiere, wenns merket, as d Meditation ene guet tuet und wunderet sich denn, wenn s plötzli zu unagneeme Erschinige chunnt, wie Schwindel, allgemains Uuwoolsii oder Gfüelsusbrüch. Dem sait mer uf Englisch "overmeditation" (Öbermeditation). Vor de Iinaam vo Droge weler Art au immer, cha nu abgroote werde. Am Aafang söll da zwor au zu positive Würkige füere, aber schnell verfangt mer sich denn imene Strudel, wo am nüme loslot. Zudem isch e Betoibig bestimmt kai Erwitterig vom Biwusstsii, wie gwüssi Lüt gern bhoptet. De Buddhismus leent den au klar de Gebruch vo jegliche betoibende Mittel ab, au Alkohol.
Anderi Forme
ändereWiteri Forme sind "Gehmeditation": Me wäält sich zum Bispill zwee Bömm us, wo velicht föfzg Schritt usenand sind und lauft denn immer hin und her und hin und her. Lüt wo aifach nöd rüebig do sitze chönt, chönet au Hatha Yoga, Tai Chi oder Tanzmeditation mache. Im Buddhismus verbraitet isch no d "Betrachtig". Me luegt aifach möglichst lang en Gegestand a, zum Bispil en Stuel, oder e Cherze oder sis Esse und beobachtet, wa för Gedanke und Gfüel da i aim uslöst, oni as mer e Urtail bildet. Inneri Bitrachtig richtet d Achtsamkait uf en Gedanke oder e Vorstellig und werd am beste wäred de Sitzmeditation praktiziert.
Hüt tauchet i de esoterische Literatur immer me noiji Forme vo Meditatione uf, wie zum Bispil die Transzendentali Meditation (TM).
Büecher
ändere- Sakyong Mipham: Wie der weite Raum. Die Kraft der Meditation; dtv 2005
- Dalai Lama: Die Essenz der Meditation; Heyne (2005). ISBN 3-453-70014-7
- Jack Kornfield: Meditation für Anfänger; München (2005). ISBN 3-442-33733-X