S orthodoxe Juudedum

S orthodoxe Juudedum (vo griechisch orthós, „richdig“ und dóxa, „Leer“ – d. h. „wo zur richdige Leer ghöört“) isch äini vo de Hauptströömige vom hütige Juudedum näben em konserwative Juudedum, em liberale Juudedum (bekannt au as Reformjuudedum) und em Rekonstrukzionismus. S hütige orthodoxe Juudedum wird mäistens in die bäide Hauptrichdige modärn-orthodoxes Juudedum und ultraorthodoxes Juudedum iidäilt; weli bestimmti historischi Grubbe Vorlöifer vo bestimmte hütige Grubbe si, isch zum Däil umstritte. So wird dr Rabbiner Samson Raphael Hirsch, wo d Beweegig von em im 19. Joorhundert mäistens as neo-orthodox bezäichnet wird, vo de modärn-orthodoxe und au vo ultraorthodoxe Juude für sich in Aaspruch gnoo.

Im Samson Raphael Hirsch sim Jeschurun, Oktober 1854.
Dr Rabbi Mosche Feinstein, e füerendi orthodoxi Autoridäät im 20. Joorhundert z Amerika.

D Bezäichnig „orthodoxes Juudedum“ isch im 19. Joorhundert entstande, zum s konserwative Juudedum vom Reformjuudedum, wo in dere Zit entstande isch, abzgränze.

D Baasis vom orthodoxe Juudedum ändere

 
Chabad-Emissär wölled de orthodox Praxis bekannter macha

S orthodoxe Juudedum orientiert sich an dr schriftlig und mündlig überliiferete Leer, wo in dr Tora und im Talmud ufgschriibe isch. Es het die Grundlaage in de spöötere Wärk vom rabbinische Juudedum bis hüt witerentwigglet. Die ganzi Tora gältet im orthodoxe Juudedum as s maassgääbende Wort vo Gott, wo aber d Usleegig drvo im Lauf vo dr Zit witer entwigglet und immer mee entfaltet wird. D Autoridäät vo dr Tora brägt s orthodox jüüdische Lääbe, wo as e ganzhäitlige Gottesdienst verstande wird.[1]

Litratuur ändere

  • Mordechai Breuer: Jüdische Orthodoxie im Deutschen Reich 1871–1918. Sozialgeschichte einer religiösen Minderheit. Jüdischer Verlag bei Athenäum, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-76-100397-8.

Weblingg ändere

  Commons: Orthodoxes Juudedum – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. „Das Wort 'orthodox' bedeutet 'rechtgläubig'. Mit ihm werden diejenigen Juden bezeichnet, die trotz der Aufklärung und der gesellschaftlichen Veränderungen nach der Emanzipation ihren Glauben und ihre Bräuche nicht änderten. (…) Der Begriff kam im 19. Jahrhundert auf und wurde vermutlich in polemischer Weise von den Anhängern der Reform-Bewegung verwendet (…) Es wird mit Recht darauf hingewiesen, daß für orthodoxe Juden weniger die 'Rechtgläubigkeit' im Mittelpunkt steht als die richtige Weise der Befolgung der Mitzwot. Deswegen sollte man besser von 'Orthopraxie' oder der 'Bewegung der richtig Praktizierenden' sprechen.“ Gilbert S. Rosenthal, Walter Homolka „Das Judentum hat viele Gesichter - Die religiösen Strömungen der Gegenwart“, Site 144ff.; Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2000.