E Paradox(on) (au Paradoxii; Plural: Paradoxa oder Paradoxie (vo altgriechisch παράδοξον, vo παρα para ‚gege‘ und δόξα dóxa ‚Mäinig, Aasicht‘) isch e Widerspruch, wo schiinbar[1] oder daatsächlig unuflösbaar isch.

S Gäisseparadox: Im ene Schbiil, wo mä cha en Auti gwünne, het s uf dr Büüni drei Düüre, hinder zwäi von ene isch e Gäiss und hinder dr dritte s Auti. Dr Schbiiler weelt äini vo dene Düüre, die blibt aber vorlöifig zue. Denn macht dr Schbiilläiter äini vo de bäide andere Düüre uf und dört isch e Gäiss drhinder. Dr Schbiilläiter git im Schbiiler d Mööglikäit, sini Waal z ändere. Noch verschidnige Expärte isch d Woorschinlikäit s Auti z gwünne gröösser, wenn dr Schbiiler jetzt si Waal änderet.

D Forme vom Paradox ändere

Es git verschidnigi logischi Forme vom Paradox:

  1. Widersprüchligkäit als Folg vo dr Negazioon vo Sälbstbezüügligkäit, d. h. wenn en Ussaag, wo uf sich sälber cha aagwändet wärde, negiert wird. Ere sonige Ussaag, wo sich sälber widerspricht, säit mä in dr Logik au Antinomii. Dr Noochwiis vom ene sonige Widerspruch isch e Retorsion. E Bischbil isch s sogenannte Liegi-Paradox vom Eubulides:
    • Dä Satz isch falsch. (E sonigi Ussaag isch woor, wenn si falsch isch und falsch, wenn si woor isch.) E bsunderi Form vom sälbstbezüglige Widerspruch isch dr sogenannti performativi Widerspruch zwüsche proposizionaalem Ghalt und performativem Ghalt.
  2. In dr Rhetorik e Stilfiguur, wo in schiinbaare Widersprüch e dieferi Woorhet will aaschaulig mache (z. B. Oxymoron). Bischbil: Weniger ist meer!
  3. Phänomeen und Frooge, wo em menschlige Verstand bzw. dr Intuizioon widerspräche. Dodrzue ghöört zum Bischbil die alti Froog noch dr Ändligkäit bzw. Unändligkäit vom Ruum und vo dr Zit. Für e gsunde Menscheverstand schiint s, ass s Universum nid chönn unändlig aber au nid ändlig si („Alles muess doch äinisch aagfange ha.“ ≠ „Was isch vorhär gsi?“). Au under de Fenomeen, wo die modärni Kwantemechanik thematisiert, git s e Hufe Paradox vo dere Art.

Vo ächte Paradox sött mä schiinbari Widersprüch underschäide, wo sich uflööse, wemm mä sä gnauer analüsiert. S paradoxe an dere Art vo Paradox isch, ass es äigentlig gar käini si. D Analüse vo schiinbare Paradox, zum Bischbil im Raame vom ene Gedankeexperimänt, het scho mänggisch zu wichdige Erkenntniss in dr Wüsseschaft, Filosofii und Mathematik gfüert. Dr Widerspruch bestoot do vilmol zwüsche dr intuitive und dr exakte Löösig. E Bischbil für das isch s Gäissebrobleem, wo mä logisch und mathematisch exakt cha lööse, wo aber dr Intuizioon vo vile Mensche, ihrem „gsunde Menscheverstand“ widerspricht.

Eme Widerspruch, wo mä nid cha uflööse, säit mä au Aporii.

Liddratuur ändere

  • Michael Clark: Paradoxes from A to Z. Routledge, London 2. Aufl. 2007, ISBN 0-415-42082-2.
  • Paul Geyer (Hrsg.): Das Paradox, Stauffenburg-Colloquium, 21, Stauffenburg-Verl., Tübingen 1992, ISBN 3-923721-78-1, bes. Heinrich Plett: Das Paradoxon als rhetorische Kategorie. S. 89–104.
  • Roland Hagenbüchle, Paul Geyer (Hrsg.): Das Paradox. Eine Herausforderung des abendländischen Denkens. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2002, ISBN 3-8260-2345-5.
  • Richard M. Sainsbury: Paradoxien. Reclam, Stuttgart, 1993. Erw. Ausgabe 2001, ISBN 3-15-018135-6.
  • Raymond M. Smullyan: Das Buch ohne Titel – Eine Sammlung von Paradoxa und Lebensrätseln. Vieweg, Wiesbaden, 1983, ISBN 3-528-08485-5.

Weblingg ändere

  Commons: Paradox – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Duden: Die Rechtschreibung. 19. Auflage 1986
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Paradoxon“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.