Brivileeg

Vorrächt, wo bestimmti Grubbe und Persone zuegsproche überchömme

E Brivileeg (Plural Brivileegie, vo latiinisch privilegium „Usnaamgsetz, Vorrächt“) isch e Vorrächt, wo ere äinzelne Person oder ere Personegrubbe gee wird.

S Brivileeg vom Kaiser Karl IV., wo de Prager Erzbischöf elläi s Rächt git, die böömische Köönig z chrööne.

Gschicht ändere

Middelalter und Früeji Nöizit ändere

D Usdeenig vom Begriff Brivileeg uf Grubbe oder e Grundstück (Realbrivileeg), d Vererbbarkäit vo Brivileegie und d Beschränkig vom Inhalt uf Vorrächt si Entwigglige us dr Zit noch em Undergang vom Römische Riich.

Im Middelalter und in dr früeje Nöizit isch e nöis Rächt gängig worde, wo mä Brivileeg (in dr Form von ere Urkunde) für Äinzelpersone oder Grubbe het afo ustelle, wo dr Inhaber vom Brivileeg e Vordäil gegenüber andere überchoo het. Zum Wääse vom Brivileeg ghöört s, ass es im Gegesatz zum Mandat e nöije Rächtsdaatbestand erschaffe het, wo vo Duur gsi isch und au het chönne witer vererbt wärde. Nume in Usnaamefäll (z. B. wenn dr Brivilegiert sich falschbenoo het oder undröi gsi isch) het d Brivilegierig wider chönne ufghoobe wärde. Es het allerdings bis in d Nöizit iine au immer wider Brivileegie gee, wo immer wider emol (z. B. jedes Joor) häi müesse bestätigt wärde.

Brivileegie häi vo Persone chönne usdäilt wärde, wo Rächt oder Bsitz frei an Underdaane häi döfe witergee. Daas si in erster Linie dr Kaiser (bzw. Köönig) gsi und d Bäpst. Aber au e Grundherr het äine vo sine Underdaane chönne brivilegiere, und iin zum Bischbil vom Frondienst befreije.

Middelalterligi Brivileegie het s für alles mööglige ge: So zele Schänkige an Undergääbeni, s Usdäile vom ene Monopol, s Rächt, Münze z schloo oder e Wabbe z füere, d Befreijig vo Zinse und Dienst, s Abgee vo Grichtsbarkäite oder sogar d Gründig vo Uniwersidääte zu de Brivileegie. Au s Verdäile vom Stadträcht ghöört zu de Brivileegie, wil die Aaghöörige vo dr Kommune mit em Stadträcht e ganzes Bündel vo Rächt überchoo häi. Doodrzue het ghöört, ass d Stadtbürger persönlig frei gsi si.

Alli Brivileegie, wo d Ständ vom ene ganze Land im Lauf vo dr Zit überchoo häi, häi d Grundlaag für die ständische Verfassige in dr Früeje Nöizit bildet. Si häi s Verheltnis zwüschen em Land und sim Fürst definiert, und häi d Rächt vom Landesherr zu Gunste vo de Ständ beschränkt. In dr Zit vom Absolutismus häi die ständische Korporazioone e hufe Brivilegie wider an d Fürste verloore.

Zu de umfassende Brivilegie si e hufe chi wo speziell usdäilt worde si. In Residänzstedt häi sich äinzelni Undernäämer um dr Ditel „Brivilegierte Liferant vom Hoof“ beworbe. In dr Druckindustrii si Brivilegie uf äinzelni Druckwärk usdäilt worde was vor allem bi groosse Buechbrojekt, wo d Inwestizioone vom Verleeger hooch gsi si, intressant gsi isch. Dr Landesherr, wo daas Brivileeg usdäilt het, het im Fall vom ene Raubdruck mit ere Verfolgig droot. (Im „normale“ Fall vom Raubdruck häi d Buechhändler „schwarzi Schoof“ under sich usgmacht und häi Verstööss underenander sankzioniert.)

19. und 20. Joorhundert ändere

Im Sinn vo dr Gliichberächtigung vo alle Mensche wärde Brivilegie kritischer gsee. D Birgit Rommelspacher definiert d Brivilegierig as dr Gegespiiler vo dr Diskriminierig: Diskriminierig wurd Brivilegierig erzüüge und Brivilegierig erzüügi Diskriminierig. Bsundrigs Brivileegie, wo mit dr Geburt erworbe wärde, si in vile modärne republikanische Gsellschafte verbote, zum Bischbil im Grundgsetz vo dr Bundesrepublik Dütschland dur en Ardikel 3 Absatz 3:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Litratuur ändere

  • Barbara Dölemeyer, Heinz Mohnhaupt (Hrsg.): Das Privileg im europäischen Vergleich (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. Bd. 93 und 125). 2 Bänd. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1997–1999. ISBN 3-465-02899-6, ISBN 3-465-02772-8.
  • Markus Engert: Die historische Entwicklung des Rechtsinstituts Verwaltungsakt (Europäische Hochschulschriften Bd. 3479). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2002, ISBN 3-631-39690-2 (Au: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2002).
  • Thorsten Lieb: Privileg und Verwaltungsakt (= Rechtshistorische Reihe. Bd. 280). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2004, ISBN 3-631-51390-9 (Au: Bayreuth, Univ., Diss., 2003).
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