Schwarzmuulgrundle

Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus)

Systematik
Barschverwandti (Percomorphaceae)
Ordnig: Grundelartigi (Gobiiformes)
Familie: Grundle (Gobiidae)
Underfamilie: Benthophilinae
Gattig: Neogobius
Art: Schwarzmuulgrundle
Wüsseschaftlige Name
Neogobius melanostomus
Pallas, 1814

D Schwarzmuulgrundle (latynisch Neogobius melanostomus oder au Apollonia melanostomus) isch e chlyne Fisch vo Europa.

Dr dütsch Name isch en Übersetzig vom latynische Namenszuesatz melanostomus. S Gebiet, wo dä Fisch am Afang dehei gsi isch, sind d Ufer vom Schwarze Meer und vom Asowmeer. Im Russische het men em Dier «rundi Grundle» gseit; änlech isch dr änglisch Name Round Goby. Zäme mid andere öschtleche Grundlenarte heisst si au öppe Schwarzmeergrundle.

D Grundle läpt öppe drü bis vier Joor lang. Es git e verwandti Dierart, d Flussgrundle (Neogobius fluviatilis).

Dr Fisch isch im Weschte erscht sid de 1990er Joore algemein bekannt worde, wil er sech plötzlech ganz gschnäll vo sim Urspungsgebiet us i anderi Länder usbreitet het. Me redt au von ere «explosionsartige» Wanderig. Als «invasyvi Neozoe» isch d Schwarzmuulgrundle uf Nordamerika und i vil Gwässer vo Weschteuropa cho. Si isch vo de Schiff mit em Balaschtwasser us em alte Gebiet mitgnoo worde und het sech i de Flüss au sälber usbreited. Z Amerika het me se anne 1990 im St. Clair River s erschte Mol gseh. Drufabe het si i wenige Joor dr Eriesee, und duren Illinois-Michigan-Kanaal sogar dr Mississippi eroberet.[1]

A dr Nordsee und dr Oschtsee und i de Flusssüschteem vom Rhy, vo dr Donau und dr Elbe und andere Strööm het me d Grundle scho gfunde. I wyte Flussabschnidd isch si jetz scho die hüfigschti Fischart. Dur d Donau zduruff isch si im Joor 2000 is öschtrychische Gebiet und anne 2004 uf Düütschland cho.[2] Sid 2007 isch si au scho z Rägeschburg.

Sid öppe 2008 könnt me d Schwarzmuulgrundlen im Rhy, wo si vo zwöi Syte här ygwanderet isch: deils vo dr Donau häär dure Main-Donau-Kanal, wo me anne 1992 uftoo het, und deils vo de Häfe a dr Nordsee us. Am Rhy isch si s erschte Mol anne 2004 z Holland im Fluss Lek im Flussdelta vom Rhy, dokumäntiert. Vier Joor spööter isch d Schwarzmuulgrundle vo Holand dr Rhy zduruff und vo Oschde här dure Main vorachoo, und die beide Grubbe sind öppe glychzytig am Middelrhy gsi. Jetz chunt si scho i de Kanääl vom Elsass vor. D Uni Basel het se anne 2012 im Rhy bi Basel gseh; d Grubbe «Invasionsbiology» vo dr Uni undersuecht d Grundlepopulazioon und luegt zäme mit es baar Schwiizer Kantöön, ob me däm nöie Fisch sini Wanderig i anderi Gwässer mit bsundere Speerene chönt ufhalte.[3] E Zyt lang het me dänkt, ass wenigschtens s Chraftwärch vo Rhyfälde e gueti Barriere gäge d Wanderig vo dr Schwarzmuulgrundle stromufwärts sig, aber das isch wägem modärne Fischgwässer, wo ums Chraftwärch goot, schynts nid so.[4][5]

S düütsche Bundesamt für Naturschutz zellt d Schwarzmuul-Grundle sid 2010 zu de «invasyve Neozoe», wo für die yheimischi Dierwält schlächt sind.

Literatur ändere

  • Jörg Andreas Brandner: Ecology of the invasive neogobiids Neogobius melanostomus and Ponticola kessleri in the upper Danube River. München 2014
  • M.S. Kornis, N. Mercado-Silva, M.J. Vander Zanden: Twenty years of invasion: A review of round goby Neogobius Melanostomus biology, spread and ecological implications. In: Journal of Fish Biology, Nr. 80, 2012, S. 235–285.
  • Merlijn Mombaerts, Hugo Verreycken, Filip A.M. Volckaert, Tine Huyse: The invasive round goby Neogobius melanostomus and tubenose goby Proterorhinus semilunaris: Two introduction routes into Belgium. In: Aquatic Invasion, Nr. 90–3, 2014, S. 305–314.

Weblink ändere

  Commons: Schwarzmund-Grundel – Album mit Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. M.S. Kornis, N. Mercado-Silva, M.J. Vander Zanden: Twenty years of invasion: A review of round goby Neogobius Melanostomus biology, spread and ecological implications. In: Journal of Fish Biology, Nr. 80, 2012, S. 240.
  2. Jörg Andreas Brandner: Ecology of the invasive neogobiids Neogobius melanostomus and Ponticola kessleri in the upper Danube River. München 2014, S. 14.
  3. Schwarzmeergrundeln in der Schweiz
  4. Boris Burkhardt: Die Grundel ist ein Problemfisch. Fischarten aus dem Schwarzen Meer bedrohen den heimischen Bestand im Rhein. Die Behörden sind ziemlich machtlos. In: Badische Zeitung, 4. Februar 2017
  5. Alois Feusi: Die Grundel lauert bei Rheinfelden In: Neue Zürcher Zeitung, 13. Merze 2017