Suebeknote
De Suebeknote isch e typisch germanischi Mannefrisur, wome em Stamm vode Suebe zueschriibt. Si isch us Abbildige, archäologische Fünd und schriftlichi Überliiferige noochegwiise.
Beschriibig
ändereLutem Tacitus hän sich d Suebe-Krieger iri Hoor sitwärts zuneme Knote bunde. De Sinn dodrvo isch gsi, in dr Schlacht grösser uszseh.
De Tacitus beschribt in sinere «Germania», dass grad die Vornähme unter de Suebe die kunstvollste Knote gha hän:
- Jetzt habe ich von den Sueben zu berichten...; sie bewohnen nämlich den größten Teil Germaniens …
- Ein Kennzeichen des Stammes ist es, das Haar seitwärts zu streichen und in einem Knoten hochzubinden. So unterscheiden sich die Sueben von den übrigen Germanen, so bei ihnen selbst die Freien von den Sklaven …
- Bei den Sueben hingegen kämmen sie bis ins hohe Alter das widerstrebende Haar nach hinten und knüpfen es oft genau auf dem Scheitel zusammen; die Vornehmen tragen es noch kunstvoller. Das ist Schönheitspflege, aber von harmloser Art; denn nicht um zu lieben oder geliebt zu werden, richten sie sich her, sondern um recht groß und furchtbar zu erscheinen, wenn sie in den Krieg ziehen: für das Auge des Feindes ist der Putz bestimmt …
Fünd und Darstellige
ändereDe Suebeknote isch an zwei Moorliiche noochgwiise, de Manne vo Osterby, mit de Knote uf dr rechte Schlöfe, und Dätgen, dört am Hinterkopf. D Gmeind Osterby het drum in ihrem Wappe e Suebeknote. Die männlichi Moorliiche vo Hooghale, wo 1866 in der Nöchi vode niederländische Gmeind Beilen in Drente gfunde worde isch, het nach Ussaag vode Finder langi Hoor gha wiene Frau, wo zuneme Knote bunde gsi sin. Obs sich bi däm Hoorknote um e Suebeknote handlet, losst sich aber nid bestätige, will dr Liichnam kurz nachem Fund uf eme Friedhof begrabe worde und jetzt vergange isch.[1]
wie men en treit het
ändereS Binde vomene Suebeknote bruucht langi Hoor. Die wärde am Hinterkopf in zwei gliichmässigi Sträng ufteilt, glattkämmt und gegeläufig um de Kopf glegt. Uf einere Kopfsiite, meistens in der Schlöferegion, wärde beidi Sträng einzeln fest in die gliichi Richtig drüllt. Beidi Sträng wärde denn gegenenander verzwirnt. Zum Schluss wird us däm entstandene Zopf e Schlinge bildet und s überstehende Zopfende in ere Schleife durch die Schlinge glegt. Dur die Verzwirning zieht sich der Knote fest und hebt ohne witeri Hilfsmittel.[2][3]
i der modärne Ziit
ändereIn de 2010er Joor het das Pürzi vo de Suebe wider Iigang in die alltägligi Mode gfunde. Vor allem Sportler, die modärne «Gladiatore und Krieger», wie z. B. de Zlatan Ibrahimović, hän em Suebeknote, hüt bezeichnet als Männerdutt oder «Man Bun»,[4] wieder zur Beliebtheit als Männerfrisur verholfe.
Literatur
ändere- Birte Haak: Einige Bemerkungen zum so genannten „Suebenknoten“. In: Stefan Burmeister, Heidrun Derks, Jasper von Richthofen (Hrsg.): Zweiundvierzig. Festschrift für Michael Gebühr zum 65. Geburtstag. Leidorf, Rahden/Westf 2007, ISBN 978-3-89646-425-5, S. 175–180.
- Karl Schlabow: Haartracht und Pelzschulterkragen der Moorleiche von Osterby. In: Offa: Berichte und Mitteilungen aus dem schleswig-holsteinischen Museum vorgeschichtlicher Altertümer in Schleswig und dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Kiel. Nr. 8, 1949, ISSN 0078-3714, S. 3–7.
- Publius Cornelius Tacitus: Germania – Lateinisch/Deutsch. Übersetzt, erläutert und mit einem Nachwort herausgegeben von Manfred Fuhrmann. Verlag Reclam, Ditzingen 1972, ISBN 3-15-009391-0.
Weblink
ändereBelege
ändere- ↑ W. A. B. van der Sanden: Mens en moeras. Drents Museum, Assen 1990, ISBN 90-70884-31-3, S. 53–54.
- ↑ http://www.osterby.de/osterby/Haartracht_Pelzschulterkragen/aussehen_moorleiche.htm
- ↑ Schlabow: Haartracht und Pelzschulterkragen der Moorleiche von Osterby.
- ↑ https://www.local.ch/de/c/gs/schoen/haar/man-bun