D Germane (latiinGermānī) si indoeuropäischi (indogermanischi) Völkerschtämm gsi, wo während dr Iisezit in Skandinavie und Norddütschland agsidlet gsi si und sich vo dört nach Süden, Oschten und Weschten usbreitet hai. Si unterscheide sich vo andere indogermanische Völker, wo in Middeleuropa gläbt hai, dass si nit zur Hallschtatt Kultur oder zur Urnefälder Kultur ghört hai,[1] und dass wäge Lutveränderige, die germanischi Lutveschiebig, ihri Schproch im erschte Johrhundert v. Chr. sich dütlich vo andere Indogermanische Sproche het afo unterscheide.

Mä unterscheidet drei Gruppe: D Nordgermane, wo vor dr Völkerwanderig in Skandinavie gläbt hai, d Oschtgermane (Gote, Wandale, Rugier, Burgunder) wo sich im erschte Johrtuusig v. Chr. zwüsche dr Oder und Bug niiderglo hai, und d Weschtgermane (u. a. Angle, Sachse, Suebe, Langobarde, Bataver, Friese, Cherusker, Franke, Markomanne), wo s hütige Dütschland und Holland bevölkeret hai.[2]

Name ändere

Dr Begriff Germane chunnt zum erschte Mol vor in dr Beschribig vom Sig in dr Nöchi vo Clastidium im Johr 222 v. Chr. vom römische General Marcus Claudius Marcellus. Dört si aber drmit Gallier gmeint gsi, wo südlich vo de Alpe gläbt hai. Dr Julius Cäsar het em Wort si hütig Sinn gä.

Früener het me s Wort Germane vo Ger ‚Schpeer‘ (germanisch *gaizaz) und Maa (germanisch *manōn-) abgleitet, aber das isch nit haltbar, und de Name isch bis hüt nöd sicher erchlärt. Vilicht isch es e keltischs Wort, vergliiche cha mer alefalls altirisch gair ‚Nachbar‘ oder gairm ‚Schrei‘, d Bidütig wär denn „die Nachbarn“ bzw. «die Schreienden».[3]

Usgseh ändere

Wie d Germane usgseh hai, weiss me us Usgrabige und us Beschriibige vo Römer. Dr Tacitus, wo nie bi de Germane gsi isch, het in sim Buech Germania d Germane beschriibe. Ihri Auge sige blau, d Hoor rötlich und dr Körper sig gross und schtark.[4] Bim e Deil vo dä Schtämm haige d Manne s Hoor imen än Art Pfürzi, em sogenannte Suebechnübbel, zämmebunde. B Fraue haige ä Scheitel gha.[5]

D Chleider vo de Manne und Fraue sige gliich: Unterchleider (dr Tacitus het se nit nöcher beschribe, aber das si Hose und Chittel bi de Manne, Rock und Bluse bi de Fraue gsi) wo äng am Körper aligge, und e Umhang, wo mit ere Fible oder em ere Dorne zämmeghalte wurd. Bi de Fraue sig dr Umhang us rot gfärbtem Liinduech. D Germane wurde au Fäll vo wilde Dier aha. Bsundrigs beiidruckt isch dr Tacitus drvo gsi, dass bi de riiche Manne d Underchleider so äng gsi sige, dass me alli Körperdeil haig chönne gseh, und dass d Fraue keini Ermel an de Chleider gha haige, und me d Ärm und a Deil vo de Brüscht häig chönne gseh.[6] An de Füess haige si Schnüerschueh aaghaa.[7]

Gsellschaft ändere

Die germanischi Gsellschaft het sich in drei Schtänd deilt: die Adlige, wo zum Tail säge, dass si vo dä Götter abschtamme, die Freie, wo die grossi Mehrheit vo dä Germane bildet hai. Si häi bolitischi Rächt gha und Wehrdienscht gleischtet. Dr Räscht vo dr Bevölkerig isch halbfrei—befreiti Sklave oder Aghörigi vo unterworfene Nochberschtämm—oder versklavt gsi. D Sklave si äntwäder in d Sklaverei gebore, im Chrieg gfange gno oder wäge Schulde versklavt worde.[8]

 
Jernalderhus
Rekonstruktion vom enä Huus us em 4. Johrhundert n. Chr. im Moesgaard Museum in dr Nöchi vo Aarhus, Dänemark.

Die wichtigscht gsellschaftligi Eiheit isch d Grossfamilie, d Sippe, gsi. Si het sich um dr Einzeln kümmeret, ihm zu siim Rächt verholfe, ihn beschützt und si Ehr wider hergschtellt dur Bluetrach oder, schpöter, dur s Iidriibe vo Wergäld. D Sippe si in Hundertschafte zsämmegschlosse gsi, wo emenä Gau aghört hai. Alli Gau zsämme hai dr Schtamm usgmacht.
D Lüüt hai in Einzelhöf, Wiiler und Dörfer gwohnt, wo uf em Land vo ihrer Sippe gsi si und wo s au verdeilt het. S het Allmänd (Wälder, Gwässer und Weide) gha, wo vo allne hai chönne bruucht wärde. S Huus und si Umfridig hai sakrali Bedüütig gha als Sitz vo de Huusgötter und als Friedhof vo dä Vorfahre. S Stammesgebiet isch vom enä breite Schtreife Ödland umgä gsi, fr zum Konflikt mit Nochberschtämm z vermiide.

Verfassig und Rächt ändere

s Ding ändere

D Versammlig vo de freie Manne, wo zum Ding oder Thing (nordgermanisch) zsämme cho si, isch dr Souverän gsi, in Schtämm won ä demokratischi Regierigsform gha hai wie d Sachse; aber au in Schtämm wo vomen ä König regiert worde si, het sich dä müesse an Entscheidige vom Ding halte. Die Adlige hai im bolitische Läbe a füehrendi Rolle gschpilt. Si hai em Ding Vorschläg gmacht, wo die het chönne anäh oder ablähne. D Entscheid si eischtimmig gsi. Vor allem wichtige Sache si vor s Ding brocht worde wie Chrieg und Fride oder d Befreiig vo Sklave. S Ding isch au es Gricht gsi wo über Landesverrot, Chriegsverbreche, und ehrlosi Date grichtet het. Si het dr Däter chönne us dr Gsellschaft usschtosse, ihn zum Dot verurdeile und au Dodesart beschtimme.

D Ding si am Dag under freiem Himmel abghalte worde am enä traditionellen Ort, d Dingschtatt. Dr Dingfride isch erklärt worde, d. h. d Dinglüt hai müesse ruhig si. In de früehere Zite isch d Bedeiligung am Ding eini vo de Pflichte vo alle Manne, wo Waffe drait hai, gsi, aber si Wichtigkeit isch immer chliiner worde. Im Frankeriich isch s Ding vo allne Manne numme no dreimol im Johr under dr Leitig vom Graf zsämmecho, während s ufbotnige Ding numme no vo de Schulze und ihr Schöffe bsuecht worden isch. Zwüsche de Sitzige isch a Dingfrischt gsi (z. B. 40 Nächt bi de Franke).

D Dingpflicht isch im Middelalter schtändisch worde und schliesslig vo dr schtaatlige Juschtiz verdrängt worde. D Ding als Volksversammlige hai in Skandinavie in erä neue Form überläbt (Volketing, Storting und Althing). D Landsgmeind wie mä si in dr Schwiiz kennt, schtammt nit diräkt vom alte germanische Ding ab.[9]

d Afüehrer ändere

D König hai zu beschtimmte Sippe ghört, aber wichtiger as d Härkunft isch Düchtigkeit gsi. Si hai sakrali und richterligi Funktione gha und si d Afüehrer im Chrieg gsi, ä Rolle wo in königslose Schtämm Herzög (ahd. herizogo, dä wo vor em Heer zieht) gschpilt hai, wo für d Duur vom Chrieg gwählt worde si, wie zum Bischbil dr Armin oder dr Widukind. In dä früehnere Zite hai vor allem d Oschtgote König gha, bi de Weschtgote isch das erscht im Verlauf vo dr Zit cho. D Afüehrer, König oder Herzög, hai Gfolgschafte bildet, wo gschwört hai ihne dreu z bliibe.

s Rächt ändere

S germanische Rächt isch es mündligs Gwohnhetsrächt gsi und isch gnosseschaftlig und sozial gsi. Im Allgemeine het sich jede frei Ma sälber um siis Rächt kümmeret, aber mänggisch het er d Sippe um Hilf müesse bitte. Urschprünglig isch s Rächt ehnder uf Wiederguetmachig als uf Strof basiert gsi. Öpper wo Schade erlitte het, het än Entschädigung verlangt vom Däter und siiner Sippe, s Wergäld im Fall vomene ä Dotschlag. Wenn s nit zahlt worden isch, het a Bluetfehd exischtiert zwüsche de beide Grossfamilie. D Schtaate, wo unter em germanische Iifluss uffbaut worde sii, hai zerscht s alte Rächt übernoh, aber denn hai si s durch d Verfolgig vo Verbrecher dur e Schtaat ersetzt, än Entwicklig wo am Ändi vom 12. Johrhundert fertig gsi isch.[10]

Gschicht vom gschribnige Volksrächt ändere

Erscht im fümfte Jorhundert n. Chr. hai d Weschtgote im Codex Euricianus (um 475 n. Chr) und in dr Lex Romana Visigotorum (506) d Gsetz afo uufschriibe, d Burgunder hai d Lex Burgundionum (um 500) gha, d Oschtgote d Lex Theoderici. Au die fränkischi Lex Salica schtammt us dere Zit. S Alemannische Volksrächt isch im Pactus Alamannorum (afangs sibts Johrhundert) und in dr Lex Alamannorum im achte Johrhundert uufgschriibe worde.[11] Die Kodex si, wie s scho ihri Ditel zeige, uf Vulgärlatinisch gschribe gsi mit a Hufe germanische Usdrück. Nume d Angle und Sachse hai ihri Gsetz in dr Volksschproch uufgschribe.

Wirtschaft ändere

Landwirtschaft ändere

Die germanisch Wirtschaft isch uf dr Landwirtschaft ufbaut gsi. Sie hai Weize, Gerschte, Hafer, Rogge, Flachs, Hirse und Gmües abaut, und drfür en eifache Hoggepflueg brucht. Erscht sit dr Zitewändi isch dr schwer Radpflueg ufcho. Under em Iifluss vo dä Römer hai si au afo Wii- und Obschtbau betriibe. D Fälder si während dr Iisezit viereggig gsi, mit Brachland drum ume. Schpöter hai d Fälder ehnder d Form vo lange Schtreife gha.

An Huusdier hai si Hünd, Chüeh, Söi, Rösser, Geisse, Schöf und Gflügel gha. Schtäll für d Dier si scho sit dr Bronzezit bekannt. Während s in de warme Johreszite nit schwer gsi isch, d Dier z verpfläge, isch das im Winter es grosses Broblem gsi. Aschiinend hai si kai oder numme wenig Heu und anders Dierfuetter gmacht, wo si hai chönne iilagere als Vorrat. Si hai brobiert so vil wie möglig vo ihre Chüeh, wo nach em Tacitus ihre Riichdum usgmacht hei,[12] über ä Winter z rette; aber die meischte Söi si im Herbscht, sobald si fett gnue gsi si, gschlachtet worde.[13]

Manufaktur ändere

Manufakture het s fascht nit gä. Düecher und Chleider si in Heimarbet vo de Fraue hergschtellt worde. Au Milchprodukt si nummen in chliinem Rahme gmacht worde. Nur d Beschaffig vo Metall, s Schmide und s Verarbeite vo Gold isch scho früeh vo Bruefshandwerker gmacht worde.

Handel ändere

D Germane hai scho früezitig under sich und mit em Middelmeergebiet Handel dribe. Rohschtoff wie Bernschtei und fertigi Ware si usduscht worde. Blüetezite vom Handel si d Bronzezit und Zit vom römische Wältriich gsi.[14]

Schifffahrt ändere

 
Ä nochbauts Snekkar Langschiff

Wo si no in Nordeuropa gläbt hai, hai vili vo de Germane in dr Nöchi vom Meer oder vom enä Fluss gläbt. Scho fruehzitig isch dorum s Baue vo Boot und Schiff sehr entwicklet gsi. Vo de Schiff us dr Bronzezit kennt mä nume Zeichnige, aber es schiint, ass si gross und seedüchtig gsi sin. In dr Iisezit hai sich Schiffstypen entwicklet wo hüt no bruucht wärde. A Hochpunkt im Schiffsbau isch s 23 Meter lange «Nydamboot» us em vierte Johrhundert n. Chr.,[15] wo mit Rueder und nit Paddel gruederet worden isch. Die sogenannte «Kvalsundschiff» schtamme us em 7. Johrhundert, hai a Kiil gha, und hätte dr Konschtruktion noch chönne gseglet wärde, au wem mä kei Mascht oder Segel gfunde het. Es Schiff wo in im norwegische Oseberg gfunde worden isch, isch s ältischte ächte Langschiff.

D Germane hai ihri Boot bruucht fer zum fische und zum Handel driibe. D Skandinavier hai vom achte Johrhundert n. Chr. a, Aagriff uf lukrativi Ziil wie Chlöschter (Lindisfarne im Johr 793) und Schdedt im kontinentale Europa und in de britischen Insle gmacht. Si sin denn als Normanne oder Wikinger in ganz Weschteuropa gfürchtet gsi, wil si mit ihre Schiff in de meischte Flüss hai chönne schtromuf fahre und so Schdedt usraube wo wit vom Meer gsi si. Schliesslig hai sich a Deil vo de Normanne in England (878 im Gebiet nördlig vo dr Schtrooss vo London nach Chester) und Nordfrankriich (vo 911 a in dr Normandii) niiderglo. Si si au weschwärts über ä Atlantisch Ozean gfahre, hai 847 afo Island besiidle, 986 Grönland und hai ums Johr 1000 Amerika entdeckt.[16] Oschtwärts si si uf de grosse russiche Flüss nach Süde gfahre bis zum Kaspische Meer, hai Handel driibe und sich in Russland, Wiissrusland und dr Ukraine niidergloh.

Schrift ändere

 
d Runeschrift (standartisiert)
Vo linggs nach rächts
Erschti Reihe: f-u-th-a-r-k-g-w
Zweiti Reihe: h-n-i-j-ï-p-R-s
Dritti Reihe: t-b-e-m-l-ng-d-o

D Germane hai erscht em 1. Johrhundert v. Chr. en eigeni Schrift afo entwickle. Die ältischte Schriftzeiche, d Rune ('gheimnisvolli Mitteilig', vgl. hochdütsch 'raunen'), si vor allem Zauberzeiche gsi. Vieräzwanzig Zeiche het s früeche Alphabet gha, wo nach den erschte sächs Rune Futhark heisst. Jedi Rune het a Name gha, und dr erschti Luut vo däm Name isch dr Luutwärt vo dr Rune gsi; z. B. f: fehu (Veh, Bsitz), u: ur (Uurochs). Mä weiss nit vo wo d Runeschrift chunnt. S git Expärte vo denke, ass Latinisch, anderi glaube ass s Nordetruskisch s Vorbild gsi sig. Die ältischte Schrifte schtamme vom 1. und 2. Johrhundert n. Chr. Vom Endi vom vierte Johrhundert a hai d Skandinavier agfange Rune in Schtei z meissle. Um s Johr 800 isch s Runealphabet in Nordeuropa verchliineret worde und het nume no sächzäh Zeiche gha. D Runekunscht het ums erschte Jortusig in Skandinavie ä Hochpunkt erreicht— ungfähr zwei duusig Schteidänkmöler si bekannt in Schwede vo dere Zit.[17] Wäred ufem Kontinent d Ruune churz noch de Christianisierig verschwunde sind, sind si z England bis is 11. Joorhundert bruucht worde und z Skandinavie hend i abglegne Gegete d Lüüt bis is 18. Joorhundert no Ruune brucht.

Än anderi germanischi Schrift, s gotische Alphebet isch vom Abt Wulfila erfunde worde us Rune, latinische und griechische Schriftzeiche. Drmit isch d Gotebible gschribe worde.

Kunscht ändere

Die ältischte Bischbil vo dr Germanische Kunscht us dr ältere Bronzezit si im allgemeine ornamental und geometrisch abschtrakt gsi.

 
Dr Stora Hammar Schtei.

Kunschthandwärk ändere

D Germane hai mänggi kunschthandwärkligi Technike kennt, wie s Graviere und dr Kerbschnitt. Si hai ihri Arbede iigleit mit Materiale wi Chnoche, Bernschtei und Harz, aber d Farb het ä chliini Rolle gschbilt. In dr jüngere Bronzezit si au Dier dargschtellt worde. Wie d Germane gege Süde vordrunge si, si si mit de Kelte und schböter mit de Völker vom Middelmeerruum in Kontakt cho und vo ihne beiiflusst worde. D Gote hai zm Bischbil d Filigran- d Granulationstechnike glehrt und hai ihri Arbede afo mehrfarbig mache. Vom 6. bis ins 10. Johrhundert unterscheidet mä drei Dierschdiil Periode. Zerscht si d Diermotiv, wo under römischem Iifluss in dr germanische Kunscht heimisch worde si, immer schterker schtilisiert worde. Denn hai d Germane au no afo d Flächtbandtechnik us em öschtlige Middelmeerruum benutze, und dr neu Schdiil het sich bis in Norde verbreitet; in Middelschwede heisst er Vendelschdiil. Vo den änglischen Insle isch um 800 a Schdiil nach Nordeuropa cho vo halbblaschtische Dierfigure wo inenander verschlunge si, wo mä as Osebergschdiil kennt. Bis ins 11. Johrhundert si Diermotiiv vo grosser Bedütig bliibe, zsämme mit abschtrakter Ornamentik.

Bildhauerei ändere

D Bildhauerei isch wenig entwicklet gsi, und het sich uf Dier- und sältener Menschefigure, wo wohrschiinlig Götter dargschtellt hei–wie zum Bischbil s Figurebaar us Braak bi Eutin, beschränkt.

Molerei ändere

Numme sehr wenig gmolte Sache gits no, wie zum Bischbil es Bild an erä Felsewand in Arsand in Norwäge, wo us dr Bronzezit schtammt.[18]

Religion ändere

Götter ändere

 
Dr Odin rittet uf em Sleipnir (Tängvide Bildschtei, 8. Johrhundert n. Chr.).

Die früehgermanisch Religion isch ä Vermischig vom enä Fruchtbarkeitskult und dr Abetig vo Holzgötze gsi. S Pantheon vo dä Germane isch däm vo dä Grieche und Römer ähnlig gsi: D Götter hai menschligi Gschtalt gha und gläbt wie Mensche, aber übermenschligi Chräft gha. Zu de Fruchtbarkeitsgötter, de Vane, hai d Erdgöttin Nerthus und ihres männliche Äquivalent, de Gott Njördr ghört, sini Dochter, d Göttin vo dr Liebi Freyja, und sin Sohn Freyr ghört. Vo de Ase isch dr Wotan (nordgermanisch: Odin) dr wichtigscht gsi. Är isch dr Schöpfer vo dr Dichtkunscht und vom Zauber gsi, schpöter isch er au ä Chriegsgott worde. Dr Donar (altnordisch: Thor) het mit sim Hammer Fruchtbarkeit brocht und het d Buure gege d Rise beschützt. Dr Zio (altnordisch: Tyr) isch dr Chriegsgott gsi. Anderi Götter si dr Loki, de «Trickster» vode germanische Mythologie, dr Gott vom Liecht Baldr und si blind Brueder Hödr gsi.[19] Dr Baldr (dr Lüüchtend) isch dapfer und schön gsi, und alli hai en gärn gha, und will s Schicksal vo de Götter vo ihm abhänggt, het d Frigg alli Läbewäse usser dr Mischtle, wo so chlii und unbedüütend isch, lo verschpräche im Baldr nüt z Leid z tue. Dr Loki het s aber fertig brocht, ass dr Hödr uf a Baldr mit em ä Mischtelzwiig gschosse het und ihn so umbrocht het.[20]

So wie s d Grieche mit dä ägyptische Götter gmacht hai, hai au d Römer die fremde Götter ihren eigene gliichgschtellt, dr Wotan em Merkur, dr Donar em Jupiter, dr Zio em Chriegsgott Mars und d Frija dr Liebesgöttin Venus.[21]

Gottesdienscht ändere

Tämpel für ihri Götter hai d Germane ursprünglig nit baut und si nur im Freie abätet. De best erforschti Opferplatz isch s Opfermoor vo Oberdorla, wo vom 6. Jh. v. Chr. bis is früeji Mittelalter Götter vereert worde sind. Schpöter hai si agfange Tämpel baue und dört hai si Götterschtatue us Holz oder Metal abätet. D Germane hai ihre Götter Opfer, unter anderem au Menschenopfer, brocht. Si hai gfiirt bi gemeinsame Kultässe mit Danze und Singe. Ä Brieschterschtand hai si nit kennt, dr Afüehrer het Brieschterpflichte übernoh.[22][23]

Mythologi ändere

In dr Mythologie hai vor allem d Isländer es Wältbild entwicklet. Nach dr Edda isch d Wält vo de erste Götter us em Liib vom Riis Ymir erschaffe worde. Schlussändlig wird d Wält wider undergo in er ä Kataschtrophe, wo Ragnarök («Götterschicksal», uf Dütsch faltsch als «Götterdämmerig» übersetzt) heisst und in dr Völuspa beschriibe wird. Nach em ä bsundrigs lange und schwere Winter frässe d Wölf Skalli und Hati d Sunne und dr Mond uf, d Schtärne schtürze vom Himmel und in de Ärdbebe, wo denn chömme, cha sich dr Fenriswolf vo sine Chette befreie, und d Midgardschlange erschiint. D Söhn vom Muspell unter dr Afüehrig vom Füürris Surtr, dr Fenriswolf und d Midgardschlange grife d Asen a und in dr Schlacht denn töte sich vili vo dä Götter und ihre Find gegesitig. Dr Füürris Surtr verbrennt am Schluss die ganzi Wält, aber druf entstoot e noiji Wält.

Chrischtianisierig ändere

S Chrischtedum het sich vo Süde gege Norde unter dä Germane usbreitet. D Gote, wo an dr Donau und in dr Krim mit Arianer in Kontakt cho si hai s Chrischtedum in dr arianische Form zwüschem vierte und sechste Johrhundert agnoh. Ihri Chille, im Gegesatz zu was im Weschte bassiert isch, isch a nationali Chille gsi, wo d Gottesdienscht in dr Volksschproch abghalte het. Au isch d Bible vom Bischof Wulfila uf gotisch übersetzt worde. Dr Arianismus isch mit de wandernde Gote, Vandale, Langobarde und Burgunder, wo vom Wulfila bekehrt worde si, au nach Weschteuropa cho.

Im fränkische Riich, wo im hütige Frankriich entstanden isch, si die iigwanderete Germane vo dr Bevölkerig absorbiert worde und hai sich zwüschem fünfte und nünte Johrhundert em Römische Glaube zuegwändet, deilwiis unter Gwaltawändig wie während de Chrieg gege d Langobarde und d Sachse und durch Gsetz, wo d Usüebig vo dr germanische Religion unter Schtrof gschtellt hai.

D Missionierig vo de Angelsachse vom Kontinent us und dur d Ire het bis zum sibte Johrhundert duurt. In Nordeuropa het sich dr alt Glaube bis ins elfte Johrhundert chönne halte.

Gschicht ändere

 
Charte vo de germanische Schtämm um 100 n. Chr. (ohni Skandinavie)
Legände:
Blau: Wielbark-Kultur / Weichselmündigsgermane
Dunkelgrüen: Przeworsker Kultur
Orange: Elbgermane
Gäl: Nordseegermane
Hellgrüen: Nordgermane
Bruun: Odermündigsgermane
Rot: Rhiiwesergermane
Hellblau: S römische Riich

D Römer si eigentlig erscht Ändi zweits Johrhundert v. Chr. mit Germane in Kontakt cho, wo d Teutone und Cimbre d Römer bi Noreia (im hütige Öschterriich) im Johr 113 v. Chr. gschlage hai.[24] E baar Johr druf, 109, 107 und 105 v. Chr. hets wider Kämpf ge zwüsche Germane und de Römer, und die hai jedes Mol verlore. Erst wo sich die germanische Stämm in zwei Gruppe ufdeilt hai, isch s de Römer 102 v. Chr. grote, über d Teutone und d Ambrone z günne und im Johr druf über d Cimbre. D Römer wo zu säller Zit vil Broblem mit keltische Schtämm gha hai, hai d Cimbre für Kelte ghalte.

S Middelgebirg isch afangs vom erste Johrundert v. Chr. no vo Kelte bewohnt gsi. Wo d Cimbre und Teutone in ihr Gebiet iibroche si, het das d Macht vo de Kelte in Mittel- und Süddütschland erschütteret, sodass spöter au anderi germanischi Stämm, besundrigs suebischi, in Hesse und ins Maingebiet hai chönne iidringe. Si si vom Ariovist aagfüehrt worde und hai sich vo 71 v. Chr. aa zum Deil am Oberrhii niidergloo. Anderi Gruppe si in Gallie iidrunge, dr Julius Caesar het se aber 58 v. Chr. gschlage und über e Rhii zruggdrängt.

In dr zweite Hälfti vom erschte Johrhundert v. Chr. het dr Caesar s keltische Gallie eroberet und vo denn a hai d Römer ä langi Gränze gege die germanische Schtämm müesse verdeidige, wo denn ungfähr s ganz Gebiet vo Dütschland bsetzt gha hän. Dr Drusus het vo 12 bis 9 v. Chr. im Gebiet vo Holland ä baar germanischi Schtämm unterworfe,[25] aber d Römer hai s nach er ä verlorene Schlacht im Teutoburger Wald (9 n. Chr.) vorzoge d Rhii- und d Donaugränze z befeschtige und z verteidige, si aber nid nume defensiv iigstellt gsi. D Kaiser Domitian, Trajan, Hadrian und Antoninus Pius (159 n. Chr.) hai no chliineri Gebiet im Süde eroberet. In de Johr 167 bis 180 si germanischi Grossschtämm, agfüehrt vo de Markomanne, in römischs Gebiet iigfalle, und dr Kaiser Mark Aurel het si fascht nit chönne zruggwärfe.[26]

In de folgende Johrhundert hai sich vili chliineri Schtämm zu Grossschtämm zsämmegschlosse, wie zum Biischbil d Alemanne. Wil sich s Klima veränderet het und d Bevölkerig schtark gwachsen isch, hai sich e Huffe vo dä Schtämm, wo ehnder im Oschte gläbt hai, noch den Agriff vo dä Hunne, dä Aware und dä Bulgare entschiide, weschtwärts z wandere. Sällere grosse Völkerverschiebig sait mä die germanischi Völkerwanderig.

Dr Zug vo de Grossstämm gege Süde und Weste und d Riichsbildige ändere

 
Charte mit de Migrationsroute und de Siidligsgebiet

D Alemanne ändere

Hauptardikel: D Alemanne

D Alemanne wärde zum erste Mol as ein vo de Stämm erwähnt, wo noch 260 s rächtsrhiinische Dekumatland (Agri decumates), wo vo de Römer ufgee worden isch, bsetz hai. Zu säller Zit si d Alemanne e Mischig vo Semnone, Burgundione, Rätovarier, Brisigavier u. a. gsi. Ihre Name het ursprünglig «zsämmegspüelti und vermängti Mensche» bedütet. D Römer hai se duldet, wil si dr Rhii as Gränze anerkennt hai. Erst vo dr Mitti vom 5. Johrhundert aa hai si ihr Siidligsgebiet au uf linggsrhiinischi Gebiet bis in d Champagne usdehnt. Das het e Komflikt mit de Franke zur Folg gha und si hai die nördlige Territorie noch dr Schlacht vo Zülpich (lat. Tolbiacum) 496 an d Franke verlore. Im 7. Johrhundert hai d Alemanne d Nordschwiiz afi besiidle.[27]

D Burgunde ändere

Hauptardikel: Burgunder

D Burgunde si Ostgermane gsi und hai sech noch em Plinius zur Zitwändi im Gebiet zwüsche dr Oder und dr Weichsel niidergloo. Vom 2. Johrhundert aa si si in Richdig Weste zoge und hai d Lausitz und östligi Deil vo Brandeburg besiidlet. E Johrhundert spöter si Stammesgruppe in s Maindaal cho und am Aafang vom 5. Johrhundert hai si es ersts Riich in dr Region vo Worms und Speyer gründet. D Burgunde hai intensive Kontakt mit em Römische Riich gha und si zum Christedum überdrätte.[28] As Bundesgnosse vo de Römer si ihne ihri Siidligsgebiet verdraglig zuegsait worde. Wo si aber 435 in die römischi Provinz Belgica iigfalle si, het dr weströmisch Heermeister Aëtius mit Hilf vo hunnische Hilfsdruppe im Johr druf s Burgunderiich zerstört. D Erinnerig an die Ereignis isch in dr Nibelungesaag bewahrt worde. D Burgunde, wo no übrig bliibe si, hai d Römer ins Gebiet vom Rhône-Dal umgsiidlet. Dört hai si spöter e neus Riich gründet, wo 532 Deil vom Fränkische Riich worden isch und näbe Austrie und Neustrie en eigene Riichsdeil bildet het.

D Franke ändere

Hauptardikel: D Franke

D Franke hai sich us eme Kampfverband vo de Chamave, de Salfranke, de Chattuarier, de Ampsivarier, de Brukterer und andere Stammesgruppe bildet. Raubzüg in Gallie wärde vo dr Mitti vom 3. Johrhundert aa erwähnt. Im Norde vo Gallie hai d Römer fränkischi Söldner wo in ihre Dienst gstande si, agsiidlet. Die salische Franke hai as foederati Siidligsgebiet z Toxandrie übercho. Das Gebiet isch gwachse und het im 5. Johrhundert d Region zwüsche Lüttich und Tournai umfasst. Am Niiderrhii hai die ripuarische Franke e Fürstedum mit Köln as Zentrum bildet.[29]

Noch em Dod vom weströmische Heermeister Aëtius, wo 436 s Burgunderiich zerstört und 451 in dr Schlacht uf de Katalaunische Fälder d Hunne gstoppt het, isch s fränkische Gebiet braktisch nümme vo Westrom kontrolliert worde. Noch em Zsämmebruch vo Rom im Johr 476 het im Norde vo Gallie im Gebiet um Soissons e römischs Rästriich existiert under em Statthalter Syagrius, won e Sohn vom Heermeister Aegidius gsi isch. 486/487 hai d Salfranke under em Merowinger Chlodwig I. dr Syagrius in dr Schlacht vo Soissons besiigt. So het sich s Gebiet, wo d Franke beherrscht hai bis zur Loire vergrösseret; em Salfränkische Riich sait me vo denn aa s Riich vo Soisson. Spöter isch s as Neustrie Bestanddeil vom Fränkische Riich worde. Dr Chlodwig, wo zerst nume eine von mehrere fränkische Chliikönig gsi isch, het die andere Deilkönigriich an sich grisse. Er het sich sälber in dr Kontinuität vo dr römische Herrschaft gseh, het die römische Verwaltigsinstitutione übernoh, isch zum katholische Glaube überdrätte und het sich so si Iifluss uf d Chille gsicheret. Mit militärische Siig 496 und 506 gege d Alemanne und 507 gege d Westgote in dr Schlacht vo Vouillé het er siis Riich witer vergrösseret. S Frankeriich isch au witerhi de letzte unabhängige germanische Gentes findlig gegenübergstande. Dr König het eroberete Grundbsitz verschänggt und eso het sich s Lehnswäse afo entwiggle. Im früehje 6. Johrhundert (noch 507) isch die latiinischi Sammlig vom Volksrächt vo de Franke Lex Salica entstande. S Frankeriich isch bis zu siiner ändgültige Deilig im Verdrag vo Verdun 843 die bestimmendi Grossmacht in Mittel- und Westeuropa gsi.

D Gote ändere

Hauptardikel: D Gote

Die ostgermanische Gote hai sit em 3. Johrhundert gege d Römer Chrieg gfüehrt. Am Ändi vom dritte Johrhundert hai si sich in en östligi (Greutunge) und e westligi Gruppe (Terwinge) deilt, us dene hai sich spöter – vereifachd gsait – d Ost- und d Westgote (Ostrogothi, «östligi Gote», und Visigothi, «gueti Gote») entwicklet.

D Ostgote si um 375 vo de Hunne underworfe worde. Wo die undergange si, si d Ostgote römischi Foederati (Verbündeti) worde und hai 488 under em Theoderich Italie eroberet. Noch em Theoderich siim Dod isch s Ostgoteriich um 550 zerfalle, wo s vo oströmische Druppe aagriffe worden isch.

D Westgote, wo im Johr 378 die oströmischi Armee under em Kaiser Valens in dr Schlacht vo Adrianopel gschlage hai, si scho fümf Johr druf römischi foederati worde. Am Aafang vm 5. Johrhundert hai si e Riich in Gallie gründet, si aber vo de Franke uf Hispanie verdrängt worde. S Westgoteriich isch 711 vo de Maure eroberet worde.

D Langobarde ändere

Hauptardikel: Langobarde

D Vorfahre vo de Langobarde hai zerschst im Gebiet vo dr Niiderelbe gläbt. Spöter si die erste Gruppe sr Elbe noch uf Böhme und in aagränzendi Gebiet zoge. Zur Zit vo de Markomannechrieg in dr zweite Helfti vom 2. Johrhundert si d Langobarde über d Donau bis uf Pannonie cho. Dört hai sich ihne witeri elbgermanischi Stammesgruppe aagschlosse. Au us Thüringe isch Versterkig cho. Bis zur Mitti vom 5. Johrhundert hai die Gruppen e ethnischs Eigeprofil usbildet und wärde 488 zum erste Mol as Langobarde erwähnt.[30]

Noch dr Eroberig vom Gepideriich 567 hai d Aware d Langobarde verdrängt. Die hai denn under em König Alboin Norditalie mit dr Hauptstadt Pavia und witeri Gebiet in Mittel- und Süditalie eroberet. Dr Räscht isch under dr Kontrolle vom oströmische Riich bliibe. Die Landnahm gültet as dr Abschluss vo dr spootantike Völkerwanderig. Dr König Authari (584-590) isch vom arianische zum katholische Glaube überdrätte, aber erst 662 het dr Katholizismus dr Arianismus offiziell verdrängt – gliichzitig mit em Vordringe vom Islam. Dr Karl dr Grossi het 774 Pavia eroberet, dr letzt Langobardekönig, dr Desiderius abgsetzt, und sich sälber zum König vo de Langobarde lo chröne. Im Süde isch s Herzogtum Benevent bis zur Eroberig dur d Normanne im 11. Johrhundert sälbstständig bliibe. Dr Name «Langobarde» isch in dr Bezeichnig Lombardei (ital. Lombardia), für e norditaliänischi Region, bis hüte erhalte bliibe.

D Markomanne ändere

D Markomanne si gschichtlig am früehnste in dr Armee vom Ariovist, wo gegen e Julius Cäsar kämpft het, bekannt. Ihr ursprüngligs Gebiet isch am Main gläge, d Römer hai aber Druck usgüebt uf se und si si churz vor dr Zitwändi unter em Heerfüehrer Marbod uf Böhme usgwiche. Dört hai si dr Middelpunggt vom ene Stammbund bildet. In de Markomannechrieg hai d Römer d Nordgränze vo ihrem Riich nume under grosse Aasträngige chönne stabilisiere. Au in de Johrhundert druf si d Markomanne immer wider gege Süde vorgstosse. Im 4. Johrhundert si si zum letzte Mol erwähnt worde.[31]

D Sachse ändere

D Sachse si zerscht en einzelne Stamm vo Nordseegermane gsi, und si hai sich im 2. Johrhundert zur Stammesgruppe bzw. zum Grossstamm erwiteret. Dr Name isch wohrschiinlig zum erste Mol vom griechische Geograph Claudius Ptolemäus in dr Mitti vom 2. Johrhundert erwähnt worde.[32] Im 5. Johrhundert hai sich d Sachse deilt in d Angelsachse, wo uf Ängland abgwanderet si, und d Altsachse, wo uf em Festland bliibe si. E Johrhundert spöter hai d Altsachse witi Gebiet an dr Nordseeküste beherrscht. Gliichzitig het sich im Weste dr Druck vom Frankeriich und im Oste vo de Slawen, wo sich in Ruum vo dr Elbe verbreitet hai, versterkt. Dr Komflikt mit em Frankeriich het under em Karl em Grosse zu de Sachsechrieg (772-804) gfüehrt, eme grässlige Gmetzel im Name vom Christedum, wo sogar vo dr Chille kritisiert worden isch. Zu säller Zit si d Sachse organisatorisch in Teilstämm gliideret gsi, d Heerschafte vo Westfale, Engere und Ostfale. Noch dr Zwangschristianisierig isch die Iideilig dur Groofschafte ersetzt worde. Erst im 13. Johrhundert isch s Stammesrächt «Lex Saxonum», wo sit denn witerentwicklet worden isch, im «Sachsenspiegel» ufgschriibe worde.

Es git aber ekei Kontinuität zwüsche de «hütige Sachse» im Freistaat Sachse und em «historische Volch vo de Sachse»,[33] wil die hütige Sachse e kulturelli Mischbevölkerig us süd-, mitteldütsche und slawische Mensche si, wo dur Kolonisation und Assimilation entstanden isch.

Meh Erfolg hai d Sachse z Ängland gha. Wo d Germane 406/407 d Rhiigränze durbroche hai, hai d Römer ihri Legione aus Britannie abzoge und d Herrschaft über d Insle ufgee. Die romano-britischi Bevölkerig het zum Schutz angelsächsischi Söldner aagworbe. Gruppierige vo Angle, Sachsen und Jüte hai sich im östlige Deil vo dr Insle niidergloo und die keltischi Bevölkerig, wo im Lauf vo dr Zit immer witer gege Weste abdrängt worden isch, deilwiis verdriibe. Bis zum Ändi vom 7. Johrhundert hai d Angelsachse dr gröscht Deil vo dr Insle underworfe und hai ihri Herrschaft au gege d Wikinger, wo spöter iigfalle si, chönne verdeidige, bis d Normanne 1066 Ängland eroberet hai.

D Thüringer ändere

Wo d Hunne abzoge gsi si, hai d Thüringer e Königriich errichdet, wo 531 n. Chr. vo de Franke underworfe worden isch. Nordthüringe (öbbe s hütige Sachsen-Anhalt linggs vo dr Elbe) isch denn deilwiis vo de Sachse besiidlet worde, au Hesse, Schwoobe und Friese hai sech niidergloo. Aber d Gegend zwüsche dr Saale und dr Elbe im hütige Freistaat Sachse, wo vermuetlig ehnder dünn besiidlet gsi isch, hai si nid gege d Slawe, wo iidrunge si, chönne halte. Die slawischi Landnahm in dene Gebiet isch im usgehende 6. Johrhundert bassiert.

D Wandale ändere

Hauptardikel: D Wandale

D Wandale hai ursprünglig in dr Region zwüsche dr Oder und dr Warthe im Beriich vo dr Przeworsker Kultur gläbt. D Stammesgruppe isch in d Deilverbänd vo de Hasdinge und de Silinge gliideret gsi, wo mögligerwiis dr Region dr Name «Schlesie» gee hai. Im 2. Johrhundert si e baar Stammesgruppe bis zum Karpateboge zooge und in d Theissebeni.[34] 406 si si in Gallie iigfalle und hai die fränkische Foederati, wo brobiert hai, si ufzhalte, gschlage. 409 si si zäme mit Alane und Suebe uf die iberischi Halbinsle zoge, wo d Suebe z Galizie e Königriich errichdet hai. D Römer hai se aagriffe und verdriibe, und 429 hai sich d Wandale und Alane in Nordafrika niidergloo. 439 hai si Kartago eroberet und e bedütendi Flotte, wo dört gankeret het, isch in ihri Händ gfalle. Si hai agfange ihri Macht über s weschdlige Middelmeer usbreite und hai Sardinie, Korsika und d Baleare eroberet. Under em Geiserich hai si 455 Rom blünderet. Vo denn aa hai si aber immer meh vo ihrer Macht verlore, bis 533/34 oströmischi Druppe unter em Belisar, eme General vom Kaiser Justinian I., s vandalische Königriich eroberet hai.

Lueg au ändere

Büecher ändere

  • Heinrich Beck (Hrsg.) unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter und red. Leitung von Rosemarie Müller: Germanen, Germania, germanische Altertumskunde. Ungekürzte Studienausgabe des Artikels aus dem Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Berlin 1998, ISBN 3-11-016383-7.
  • Reto Marti: Germanen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Walter Pohl: Die Germanen. Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 57. 2. Aufl., München 2004, ISBN 3-486-56755-1.
  • Rudolf Simek: Die Germanen. Reclam Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018772-2.
  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970.
  • dtv-Lexikon, Ein Konversationslexikon in 20 Bänden. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970.
  • Tacitus: Germania. De origine et situ Germanorum liber.

Weblink ändere

Quelle ändere

  1. dtv-Atlas, op.cit., Band 1, p.20
  2. dtv Atlas, op.cit., p.109
  3. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. München 2000, S. 434.
  4. Tacitus, op.cit., § 4
  5. dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.210
  6. Tacitus, op.cit., § 17
  7. dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.210
  8. dtv Atlas, op.cit., p.109
  9. dtv Lexikon, op.cit., Band 4, p.115
  10. Gerry Johnstone: A Restorative Justice Reader. Texts, Sources, Context. Willan Publishing, London 2003, p.118
  11. dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.215
  12. Tacitus, Germania, 5.1
  13. Friedrich Schlette, Germanen zwischen Thorsberg und Ravenna, Urania-Verlag 1947, p.48
  14. dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.210
  15. dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.211
  16. dtv Lexikon, op.cit. Band 13, p.160
  17. dtv Lexikon, op.cit., Band 15, pp.291f.
  18. dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.211
  19. dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
  20. dtv Lexikon, op.cit., Band 1, p.309
  21. dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
  22. dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
  23. dtv Atlas, op.cit., p.109
  24. dtv Atlas, op.cit., p.89
  25. dtv Atlas, op.cit., p.95
  26. dtv Atlas, op.cit., p.99
  27. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 37f.
  28. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 74
  29. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 106
  30. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 171
  31. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 183
  32. Herwig Wolfram (2005): Die Germanen, München, 8. überarb. Aufl., S. 80
  33. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 238
  34. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 267