Als Beneš-Dekret werdet im dütschsprochige Rum die 143 Dekret vom Präsident vo de Republik bezeichnet, wo vo de tschechoslowakische Exilregierierig z London und de Nachchriegsregierig z Prag währed und nach m Zweite Wältchrieg und de dütsche Bsetzig vom Land bis zue de Ernennig vo de vorläufige Nationalversammlig am 21. Oktober 1945 erlaa und vo der provisorische tschechoslowakische Nationalversammlig am 28. März 1946 billigt worde sind.

De Edvard Beneš (1884–1948), Namensgeber vo de Dekret

D vilmal verwendet Bezeichnig vo dene Verordnige als „Beneš-Dekret“ isch vereifacht – die Dekret vom tschechoslowakische Staatspräsident Edvard Beneš sind vo de Exilregierig beziehungswis vo de erste Nachchriegsregierig vorbereitet worde und nöd nur vom Edvard Beneš selbst erlasse worde.

Gschicht ändere

Nach m Münchner Abkomme und de Sudetekrise isch d Wuet vo de Tschechoslowake uf di Dütsche gwachse. So au im Exil, döt häd di ander Regierigshälfti under de Führig vo de KSČ z Moskau 1943 en Plan für d Liquidation vo de Dütsche usgschaffet. Die isch 1944 vo de Exilregierig no verfeineret worde. 1945 hät de Beneš all die Dekret unterschribe und es isch zu de Vertribig vo de Dütsche cho.

Nach em Änd vo de Tschechoslowakei (1992) sind Tschechie und Slowakei 2004 de EU biträte und händ aber beidi d Beneš-Dekret für immer gültig erklärt.

Literatur ändere

  • Beppo Beyerl: Die Beneš-Dekrete. Zwischen tschechischer Identität und deutscher Begehrlichkeit. Promedia, Wien 2002, ISBN 3-85371-194-4.
  • Collegium Carolinum: Arbeitsbibliographie zur Geschichte von Vertreibung und Aussiedlung der Deutschen aus den böhmischen Ländern bzw. der Tschechoslowakei (in Uuswahl). Zusammengestellt von Robert Luft. (online).
  • Jakob Cornides: The Sudeten German Question after EU Enlargement. In: Gilbert H. Gornig, Hans-Detlef Horn, Dietrich Murswiek (Hrsg.): Eigentumsrecht und Enteignungsunrecht. Analysen und Beiträge zur Vergangenheitsbewältigung (= Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht . Bd. 25). Band 2. Duncker & Humblot, Berlin 2009, ISBN 978-3-428-13212-6, S. 213–241.
  • Barbara Coudenhove-Kalergi, Oliver Rathkolb (Hrsg.): Die Beneš-Dekrete. Czernin Verlag, Wien 2002, ISBN 3-707-60146-3.
  • Christian Domnitz: Die Beneš-Dekrete in parlamentarischer Debatte. Kontroversen im Europäischen Parlament und im tschechischen Abgeordnetenhaus vor dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik (= Tschechien und Mitteleuropa. Bd. 5). Lit Verlag, Berlin [u. a.] 2007, ISBN 978-3-8258-0414-5.
  • Stefanie Mayer: „Totes Unrecht“? Die „Beneš-Dekrete“ im medialen Diskurs – zwischen völkischem Denken und kritisch-wissenschaftlicher Aufarbeitung.„Dead injustice“. Media discourse concerning the „Benes Decree“ – between national thinking and critical scientific reappraisal. In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hrsg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie (= Edition DISS. Bd. 8). Unrast-Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-737-9, S. 160–184.
  • Niklas Perzi: Die Beneš-Dekrete. Eine europäische Tragödie. NP Buchverlag, St. Pölten [u. a.] 2003, ISBN 3-85326-099-3.
  • Wolf Peterhoff: Die „erloschenen“ Beneš-Dekrete und ihre völkerrechtliche Nachwirkung bis heute. In: Osteuropa-Recht. Gegenwartsfragen aus den Rechten des Ostens. 52. Jg., 2006, ISSN 0030-6444, S. 9–21.
  • Jaromír Tauchen: „Beneš-Dekrete“ von einer rechtlich historischen Perspektive. In: Journal on European History of Law. Jg. 1, Nr. 1, 201, ISSN 2042-6402, S. 41–45.
  • Heiner Timmermann, Emil Vorácek, Rüdiger Kipke (Hrsg.): Die Beneš-Dekrete. Nachkriegsordnung oder ethnische Säuberung. Kann Europa eine Antwort geben? (= Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen. Bd. 108). Lit Verlag, Münster 2005, ISBN 3-8258-8494-5.
  • Wilhelm Turnwald: Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung Sudetendeutscher Interessen. Europa-Buchhandlung, München 1951.

Weblinks ändere

  Benešovy dekrety im dütschsprochige Wikisource