Bundesverfassigsgricht
S Bundesverfassigsgricht (BVerfG)[1] isch in dr Bundesrepublik Dytschland s Verfassigsgricht vum Bund. As Hieter vu dr dytsche Verfassig, em Grundgsetz) het s Gricht e Doppelroll, uf aire Syte as unabhängig Verfassigsorgan un un dr andre Syte as Dail vu dr judikative Staatsgwalt uf em speziälle Biet vum Staats- un Velkerrächt. Dur syni maßgebligen Entschaidige liferet s e verbindligi Uuslegig vum Verfassigstäxt.[2][3]
Drotz ass es Entschaidige vu andre Gricht kuntrelliert, ghert s nit zum Inschtanzezug. S Bundesverfassigsgricht iberprieft nit, eb d Fachgricht s Fachrächt richtig aagwändet hän, s iberprieft nume, eb di droffe Entschaidig mit em Grundgsetz in Ainklang stoht. Chunnt s zum Ergebnis, ass d Entschaidig d Verfassig verletzt, no duet s si – un unter Umständ au d Entschaidige vu dr Vorinschtanze – uflupfen un verwyst d Aaglägehait fir e nomoligi Iberpriefig retuur an d Fachgricht (§ 95 Abs. 2 BVerfGG).
S Gricht het sy Sitz z Charlsrue un isch as Verfassigsorgan vun eme befridete Bezirk umgee. Gschitzt wird s vu dr Bundesbolizei. Dr bekannt Hauptböu im modärne Stil isch en Entwurf vum Architäkt Paul Baumgarten.[4]
Presidänte vum Bundesverfassigsricht
ändereNr. | Name | Lääbesdate | Aafang vu dr Amtszyt | Ändi vu dr Amtszyt |
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1 | Hermann Höpker-Aschoff | 1883–1954 | 7. Septämber 1951 | 15. Jänner 1954 |
2 | Josef Wintrich | 1891–1958 | 23. Merz 1954 | 19. Oktober 1958 |
3 | Gebhard Müller | 1900–1990 | 8. Jänner 1959 | 8. Dezämber 1971 |
4 | Ernst Benda | 1925–2009 | 8. Dezämber 1971 | 20. Dezämber 1983 |
5 | Wolfgang Zeidler | 1924–1987 | 20. Dezämber 1983 | 16. Novämber 1987 |
6 | Roman Herzog | 1934–2017 | 16. Novämber 1987 | 30. Juni 1994 |
7 | Jutta Limbach | 1934–2016 | 14. Septämber 1994 | 10. April 2002 |
8 | Hans-Jürgen Papier | * 1943 | 10. April 2002 | 16. Merz 2010 |
9 | Andreas Voßkuhle | * 1963 | 16. Merz 2010 | 22. Juni 2020 |
10 | Stephan Harbarth | * 1971 | 22. Juni 2020 |
Literatur
ändere- Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Bundesverfassungsgericht. Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 35-36/2011. ISSN 0479-611X (PDF; 1,6 MB [abgerufen am 5. September 2011]).
- Ernst Benda, Eckart Klein, Oliver Klein: Verfassungsprozessrecht. Ein Lehr- und Handbuch. 3. Auflage, C.F. Müller, Heidelberg 2012.
- Justin Collings: Democracy’s Guardians. A History of the German Federal Constitutional Court. 1951–2001. Oxford University Press, Oxford 2015, ISBN 978-0-198-75337-7 (engl.).
- Stephan Detjen: Das Bundesverfassungsgericht zwischen Recht und Politik. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. B37–38, 2001, ISSN 0479-611X, S. 3–5 (online [abgerufen am 5. September 2011]).
- Axel Hopfauf: Kommentierung von Art. 93 und Art. 94 GG. In: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Hopfauf (Hrsg.): Kommentar zum Grundgesetz. 12. Auflage. Heymanns, Köln 2011, ISBN 978-3-452-27076-4.
- Matthias Jestaedt u. a. (Hrsg.): „Das entgrenzte Gericht“. Eine kritische Bilanz nach sechzig Jahren Bundesverfassungsgericht. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-12638-7.
- Clemens Kieser: „Zweckmäßigkeit und Ruhe“. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 37. Jg. 2008, Heft 4, S. 210–215 (PDF).
- Uwe Kranenpohl: Hinter dem Schleier des Beratungsgeheimnisses. Der Willensbildungs- und Entscheidungsprozess des Bundesverfassungsgerichts. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-16871-5.
- Rolf Lamprecht: Ich gehe bis nach Karlsruhe. Eine Geschichte des Bundesverfassungsgerichts. Deutsche Verlags-Anstalt/Spiegel-Verlag, München/Hamburg 2011, ISBN 978-3-421-04515-7.
- Jutta Limbach (Hrsg.): Das Bundesverfassungsgericht. Geschichte – Aufgabe – Rechtsprechung. C.F. Müller, Heidelberg 2000, ISBN 3-8114-2143-3 (Motive, Texte, Materialien; 91).
- Jutta Limbach: Das Bundesverfassungsgericht. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44761-9 (Beck’sche Reihe 2161: C.H.Beck Wissen).
- Gertrude Lübbe-Wolff: Wie funktioniert das Bundesverfassungsgericht? Universitätsverlag Osnabrück/V&R unipress, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0449-0.
- Robert Chr. van Ooyen: Das Bundesverfassungsgericht im politischen System. Hrsg.: Martin H.W. Möllers. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14762-5.
- Horst Säcker: Das Bundesverfassungsgericht. 6. Auflage. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2003, ISBN 3-89331-493-8 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, 405).
- Klaus Schlaich/Stefan Korioth: Das Bundesverfassungsgericht. Stellung, Verfahren, Entscheidungen; ein Studienbuch. 7. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56044-6 (Juristische Kurz-Lehrbücher).
- Michael Stolleis (Hrsg.): Herzkammern der Republik. Die Deutschen und das Bundesverfassungsgericht. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62377-6.
- Uwe Wesel: Der Gang nach Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht in der Geschichte der Bundesrepublik. 1. Auflage. Blessing, München 2004, ISBN 3-89667-223-1.
- Falk Jaeger in Verbindung mit dem Bundesverfassungsgericht und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Hg.): Transparenz und Würde. Das Bundesverfassungsgericht und seine Architektur. Jovis Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86859-286-3.
Weblink
ändere- Websyte vum Bundesverfassigsgricht, mit Datebank vu wichtige Entschaidige ab 1998
Fueßnote
ändere- ↑ Abkürzungsverzeichnis. (PDF; 49 kB) Abkürzungen für die Verfassungsorgane, die obersten Bundesbehörden und die obersten Gerichtshöfe des Bundes. Bundesverwaltigsamt (BVA), archiviert vom Original am 6. August 2018; abgruefen am 26. Januar 2016 (Stand: März 2015).
- ↑ „[… das] BVerfG […] die Verfassung letztentscheidend mit Verbindlichkeitsanspruch interpretiert.“ Zitat noch em Christian Hillgruber/Christoph Goos, Verfassungsprozessrecht, 2., neu bearb. Aufl. 2006, § 1 III Rn 10 f., 14–16; dass „[d]urch das Letztentscheidungsrecht des BVerfG […] die Erst- und Zweitinterpretation durch sonstige Verfassungsorgane jedoch nicht etwa bedeutungslos [wird]“, lueg Rn 17.
- ↑ Vgl. doderzue au Willi Geiger, in: Frowein, Jochen Abr./Meyer, Hans/Schneider, Peter (Hrsg.), Bundesverfassungsgericht im dritten Jahrzehnt. Symposion zu Ehren von Ernst Friesenhahn anläßlich seines 70. Geburtstages …, Frankfurt a. M. 1973, S. 30.
- ↑ Hans-Jürgen Papier, Thorsten Bürklin, Jutta Limbach, Michael Wilkens: Architektur und Rechtsprechung. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Birkhäuser, Basel 2004, ISBN 3-7643-6949-3 (online).