Schleier

(Witergleitet vun Burka)
Dä Artikel behandlet dr Schleier as Däil von ere Aaleegi, für anderi Bedütige vom Begriff «Schleier» lueg doo.


E Schleier isch e Chopfbedeckig us liichtem Gwääb. S Duech isch vilmol öbbe rächteggig gschnitte und d Lengi cha underschidlig grooss si. Dr Schleier cha s Gsicht ganz freiloo, nume dr underi Däil zuedecke oder s Gsicht ganz verstecke. Je noch sinere Lengi chann er d Hoor und dr Ägge, dr Oberkörper oder as Ganzkörperschleier dr ganz Körper zuedecke.[1] Schleier häi underschidligi Funkzioone und symbolisiere vilmol bestimmti Bedütige.

D Frau, wo Perle wägt" vom Johannes Vermeer 1665

D Verschleierig im Lauf vo dr Gschicht ändere

 
Rölief vo Ninsun im Louvre.

Für Schleier gits scho Beleeg us em früeje dritte Joorduusig v. d. Z. us Mesopotamie, won en Manne, Fraue und Gotthäite aghaa häi, wie zum Bischbil d Aja und d Inanna, wo dr Biiname die Verschleiereti gha het. Au im Antike Griecheland und im Röömische Riich häi d Fraue iiri Hoor mit eme Schleier zuedeckt, won e Sümbol vom Aastand gsi isch. In Öiropa si Schleier und Chopfdüecher bi Fraue bis vor churzem in wite Kräis gang und gääb gsi.

Sit öbbe 2000 Joor chunnt dr Schleier au uf dr Arabische Halbinsle vor und isch dört Däil vo dr Aaleegi vo de Aristokrate gsi. No in dr Zit vom Mohammed isch s nid üüblig gsi, ass sich Fraue verschleieret häi. Im 9. Joorhundert isch d Verschlerig denn im Kalifat obligatorisch worde. In Nordafrika isch dr Schleier erst im 15. Joorhundert iigfüert worde,[2] wo d Maure, wo z Spanie verfolgt worde si, uf Nordafrika gflüchdet si und dr Schleier „as Zäiche vo Aastand und gueten Sitte“ dört iigfüert häi.

D Verschleierig as Politikum ändere

Bis in d Modärne isch d Verschleierig vilerorts Däil vo dr Dradizioon gsi. Im 20. Joorhundert isch si us em öiropäische Stroossebild verschwunde, und gliichzitig het in dr islamische Wält e Rönessans vo alte Wärt stattgfunde, wo d Verschleierig vo de Fraue drzueghöört het. Sit dass immer mee Mensche us em Middlere Oste Däil vo de öiropäische Gsellschafte wärde, gseet mä au immer mee verschleiereti Fraue in dr Öffentligkäit. Das stoosst bi konserwative Grubbe uf Widerstand, nid nume wil d Verschleierig vo Musliminne vilmol seer vil witer goot, ass sich d Öiropäer je gwöönt gsi sin, sondern au wil si au Usdruck von ere radikal-islamische Wältaaschauijig cha si.

Wenn in islamistische Gsellschafte wie s wahabitische Saudi-Arabie d Fraue zwunge wärde, sich z verschleiere, git s hüte in öiropäische Staate Beweegige, wo d Verschleierig, wo mä s Gsicht nit cha erkenne, wäi verbiete. Dr Schleier isch aber nid nume in westlige Demokratie zum Politikum worde, au in islamische Länder wie em Iran wird er kritisiert, vor allem wil er as Däil vo dr Diskriminierig vo de Fraue aagluegt wird.

Forme vo dr Verschleierig ändere

Fuessnoote ändere

  1. Christian F. Feest, Alfred Janata: Technologie und Ergologie in der Völkerkunde. Band 2, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1989, S. 171.
  2. Irmhild Richter-Dridi: Frauenbefreiung in einem islamischen Land – ein Widerspruch? Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23717-3.
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