Der Kreuzweg isch e Biächli vum Reinhold Schneider, wu 1942 im Colmarer Alsatia-Verlag erschiine isch. S het e religeese Inhalt un enthaltet verdeckti Gritik am Nationalsozialismus.

Inhalt ändere

Dr Titel vum Buech duet am Grizwäg agnepfe - des isch e Nochzeichnung vum Liidenswäg vum Jesus Chrischtus vu siinere Verurteilung bis zu sinem Dot un zu siinere Grablegung. In dr 14 Statione vum Grizwäg entspräche im Bichli vum Reinhold Schneider 14 Kapitel.

S Buech isch iigleitet mit em Sonett "Der Kreuzweg des Herrn in der Zeit"; des nimmt dr Inhalt vum Buech in ere phäbe Form vorwäg. Drno kunnt e Prosa-Iileitung, wus drin heißt: Jede Mänsch stoßt uf sinem Läbenswäg emol uf dr Grizwäg vum Jesus Chrischtus. Drno stoht er vor dr Entscheidung, eb er si alte Wäg witerscht goht oder eb er im Jesus uf sinem Liidenswäg folge soll. Im Schneider si Biächli isch e Plädoyer drfir, im Jesus nochzfolge. Des bedittet anne 1942: Sich vum wältlige Heilsbringer abwände. Was do gmeint isch, do het ke zitgnessische Läser vu s Schneiders Biächli kenne dra zwiifle. Dr schribt scho uf dr zweite Sitte:

"Wir blicken auf und sehen überall die Zeichen des Todes. Wir erwachen in der Nacht, und der Sturm trägt uns Schluchzen zu aus allen Teilen der Welt. Die Trauer verbirgt sich nicht wie einst; am hellichten Tage, auf der Straße blicken wir in ein verweintes Gesicht. (...) Allenthalben versagt die Liebe der Menschen als helfende, dienende, ordnende und schützende Macht (...)"

Schlächteri Notte, as wiä si do dr Schneider im Syschtem vergitt, wu 1942 gherrscht het, ka mer fascht nit vergä.

In däne 14 Kapitel, wu jetze folge, gohts eso witter. Im erschte Kapitel ("Jesus wird zum Tode verurteilt") macht dr Dichter dittlig, ass do alli dra dschuld sin: "Wir alle haben Dich verurteilt. Wir haben Dich verleugnet in unseren Leben mit unseren Worten und Gedanken."

Aber glichzittig wirds wider politisch üsgwittet:

"Was ist (...) dieser armselige Gerichtshof der Welt! Nicht das Recht gebietet über ihn, sondern die Gewalt und das klägliche Bangen des Gerichtsherrn um seine Macht. (...)"

Soldate un Zivilischte, wu versucht hän, unter däne Zitumständ mänschlig z bliibe, hän dur des un anderi Biächer vum Reinhold Schneider e Wägwiiser un e Ruckestärkung bikumme.

Verbreitig ändere

Der Kreuzweg het anne 1942 kenne im Alsatia-Verlag z Colmer erschiine. Im Innere vum Dritte Rich sin scho alli grischtlige Verläg zuegmacht gsii, dr einzig, wu no legal publiziäre het kenne, isch dr Alsatia-Verlag im Elsass gsii. Des isch meglig gsii, wel dr Verleger Joseph Rossé hochi Risike uf sich gnumme het un d Nazi an dr Nase rumgfiährt het. Zum Biispiil sin Statischtike un Verträg frisiärt wore; Kontrollfunktionär sin bstoche wore; im Rossé isch z guet kumme, ass er unter dr Franzose verfolgt wore isch.

Dr Grizwäg het kenni so hoche Uflage wiä Das Vaterunser kenne erläbe, wu vum gliche Dichter mit ähnligen Inhalt siter eme Johr vorhär im Alsatia-Verlag erschiine isch. Aber s isch doch iiberal ani kumme: So schribt d Nauda Herbermann, wu mehreri Johr im KZ gsii isch, am 24. März 1946 an dr Herder-Verlag: "Sagen Sie Herrn Schneider, daß sein Buch Der Kreuzweg mir von Herrn Domprobst Donders ins KZ geschickt worden sei."[1] D Herbermänni het s Buech in ihrenem Straüsack verstecklet un in däm ischs vu einere Baracke in diä ander gwanderet, vu einem Häftling zum andere. Si het viil Stelle üssewändig kenne.

Im e Fäldboschtbriäf vu dr Griägsfront im Norde vum 15. Novämber 1942 bedankt sich dr speter Minischterbräsidänt Hans Filbinger bim Schneider un sait, s Biächli wird ihne do "mit Ihnen verbinden und mit der Tiefe jener Welt, aus der wir leben wollen."[2] Dr Filbinger het dr Schneider üs em Friiburger Greis kännt.

Quälle ändere

  1. Reinhold Schneider - Leben und Werk in Dokumenten. Hg. Franz Anselm Schmitt. Olten 1969, S. 137
  2. am gliche Ort uf dr gliche Sitte