Dialäkt: Undermarkgreflerisch

Dr Ernst Ochs (* 27. Augschde 1888 z Ättene; † 12. Jäner 1961 z Fryybeg) isch e dydsche Germanischt gsii. Är isch langi Joor dr Rusgeeber vùm Baadische Wèèderbuech gsii.

dr Ernst Ochs, 1958

Lääben ùn Wiirge ändere

Dr Ochs isch z Ättene ùfgwagse as Sùùn vùm Karl Ochs (1858–1929), eme Ooberlèèrer z Ättene, un dr Anna Ochs geb. Wehrle (1864–1914). Vù 1894 bis 1907 isch er ùf d Schuel gange, zèèrschd ùf d Volksschuel ùn derno ùf s Realgymnasium z Ättene.

Är hed an dr Universideede Heidelberg (1907–1908), Münche (1908–1909) ùn Fryybeg (1909–1911) Germanischtik ùn Anglischtik schdudierd. Ane 1911 isch er z Fryybeg bim Friedrich Kluge zùm Dr. phil. promoviert woore mid ere schbroochgschiichdlige Aarbed (Lautstudien zu Notker von St. Gallen. Zum Oberdeutschen des 11. Jahrhunderts). 1912 hed er d Schdaadsbriefig in Dydsch ùn Änglisch fir s Lèèramd an hèèchere Schuele z Charlsrue abglaid.

Noch em Staats- ùn Assessorexame isch er vù 1912 bis 1914 Privatlèèrer z Schduegerd gsii, ane 1914 hed er vù dr Baadische Regierig dr Ùfdraag iiberchùù, in Zämeaarbed mid em Friedrich Kluge ùn em Alfred Götze e Baadischs Dialäktwèèrderbuech z erschdele. Wel dr Ochs 1914 as Soldad in dr Èèrschde Wäldchrieg yyzooge woore isch, hed er mid dääre Aarbed zèèrschd im Joor 1919 chene aafange. Haubdberueflig isch er aber Studieprofessor am Friedrichsgymnasium z Fryybeg, schbdeeder derno am Bertholdgymnasium gsii.

Ane 1921 hed dr Ochs e Iiberblig iber d Gliiderig vù dr Dialäkt z Baade voorglaid. 1925 isch di èèrschd Liiferig vùm Baadische Wèèrderbuech uusechùù ùn dr èèrschd Band hed er ane 1942 chene abschliese. Dr Ochs hed dr Ùmfang zèèrschd ùf zwee Bänd gschäzd. Wùn er fèèrig gsii isch mid em èèrschde Band, hed er s ùf drèi gschäzd, im Lauf vù dr negschde Joor hed sich aber uusegschdeld, as är s Baadische Wèèrderbuech nimi cha abschliese.

Im Joor 1923 hed er d Margarete Dreher (1893–1954) ghydroode.

Dr Ochs hed ab em SS 1927 e Lèèrùfdraag fir Volkskùnd un Mundardfoorschig an dr Universideed Fryybeg ghaa, ab em WS 1928/29 au fir aldgermaanischi Dialäkt, wùn er bis zem WS 1939/40 uusgfild hed. Är hed zem Byyschbel Kurs ùn Seminar ghalde iber isländischi Saga. Ab em SS 1934 isch sy Lèèrùfdraag us bolitische Grind ùf Dialäktfoorschig bschränggd wore.

Syder ane 1933 isch er Luftschutz-Huuswart gsii. Ab 1934 isch er Midgliid in dr NS-Volkswohlfahrt (NSV) ùn ab 1934 im NS-Lehrerbund (NSLB) gsii. Vù 1941 bis 1945 isch er wider zum Chriegsdienscht in ere Noochriichdekompagnie yyzooge woore, am Änd isch er Hauptmann gsii.

Vù 1946 bis 1961 isch er ordelige Hononar-Professor fir Altgermanischi Dialäkt ùn alemanischi Mundart gsii. Im Joor 1953 isch er pänsioniert wore.

Noch em Dood vùm Ochs ane 1961 isch dr Karl Friedrich Müller, langi Joor e èèreamdlige Midarbaider vùm Ochs syy Noofolger as Rusgeeber vùm Baadische Wèèrderbuech woore.

In ere Publikation mid dr Iberschrifd „Vorschlag“ hed dr Ochs ane 1922 d Ùffasig verdräde, as mer an dr schbroochlige Wiirgligkaid verbyygood, wän mer as Dialäktfoorscher bi dr Erheebig vùm boodeschdändig Woordschaz aliwyyl nùme die Oordsaasäsige frogd, wù meglidschd nie us em Oord uusechùù sin. „Der eigentliche Sprachträger ist nicht der festgewurzelte Originalmensch, sondern der Gesellige mitten im Verkehr“.

Èèrige ändere

  • 1946 Honorarprofessor Universideed Fryybeg
  • 1958 Bundesverdienschtchryz

Militerischi Uuszaichnige ändere

  • Yyse Chryz I. Kl. (I. WK)
  • Yyse Chryz II. Kl. (I. WK)
  • Ritterchryz II. Kl. mit Schwärter vum Orde vum Zääriger Leeb (I. WK)
  • Chriegsverdienschtchryz II. Kl. mit Schwärter (II. WK)

Schrifde ändere

  • Lautstudien zu Notker von St. Gallen: Zum Oberdeutschen des 11. Jahrhunderts. 47 S. Troemer, Freiburg i. Br. 1911. Univ. Diss.
  • Proben des Badischen Wörterbuchs nebst Gliederung der badischen Mundarten. 16 S. Karlsruhe Müller. 1923.
  • Badisches Wörterbuch: als Probe des ersten Bandes dem Deutschen Bibliothekartag zu seiner Jubiläumstagung... 32 S. Schauenburg, Lahr i. B. 1925. Mit dr Stichwerter A bis "allgattig".
  • Badisches Wörterbuch. Bearb. v. Ernst Ochs. Lahr/Schwarzwald Bd. 1: A, BP, DT, Ε (1925-1940), Lieferung 11-27: FV, G, H-Härunkilis (1942-1961) [ab Lieferung 28 fortges. v. Gerhard W. Baur u. a.].

Ùfsez ändere

  • Vorsicht mit Kleins Provinzialwörterbuch! Zeitschrift für Deutsche Mundarten. 17. S. 74–77. 1922
  • Der Verfasser des Sausenberger Idiotikons. Zeitschrift für Deutsche Mundarten. 17. 78–81. 1922
  • Der Lautwandel -b- > -w- in Baden. In: PBB 46 (1922), 147–156.
  • Vorschlag. Zeitschrift für Deutsche Mundarten. S. 81. 1922
  • Gottesfürchtig, andächtig, fromm im Althochdeutschen. In: PBB 44 (1920), 315–322
  • Die Mundart des Kaiserstühlers. Der Kaiserstuhl – Landschaft und Volkstum. S. 171–182. Freiburg i. Br. 1939.
  • Die Gliederung des Alemannischen. In: GRM 9 (1921), 56-58 (auch in: Beiträge zur Sprachwissenschaft und Volkskunde (1951), 11–15)

as Rusgeeber ändere

  • Vogel Greif. Arbeiten über Mundarten und Volkstum Südwestdeutschlands. 6 Bd. (1927–1935)
  • Oskar Furtwängler: Die Uhrenmacher im Schwefeldobel. Ein Hausbuch des hohen Schwarzwaldes. Freiburg/Breisgau 1924
  • Lucian Reich: Bruder Martin. 3. Aufl. bearb. v. Eenrst Ochs. Freiburg/Breisgau 1941

Belletristik ändere

  • Streng geheim. Geschichten. Poppen & Ortmann, Freiburg 1955.
  • Kädmonische Dichtungen. Freiburg/Breisgau 1959.

Literatur ändere

  • Gerhard W. Baur: Zum Gedenken an Prof. Dr. Ernst Ochs. Die Ortenau 68:57–51. Offenburg. 1988.
  • Gerhard W. Baur: Zur Erinnerung an Prof. Dr. Ernst Ochs. Zum 100. Geburtstag des Mundartforschers. Badische Heimat 68 (1988), S. 510–515.
  • Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Hrsg. von C. König. 2003. Bd. 2: 809 f.
  • Karl Friedrich Müller (Hrsg.): Beiträge zur Sprachwissenschaft und Volkskunde. Festschrift für Ernst Ochs zum 60. Geburtstag. Lahr/Schwarzwald 1951.
  • Karl Friedrich Müller: Ernst Ochs †. Ekkhart-Jb. 1961, S. 75–76
  • Alfons Staedele: Ernst Ochs †. In: Die Ortenau 41 (1961), S. 5–7

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