Dr alemannisch Sprochruum (Gliiderig)


E Gliiderig vum alemannische Sprochrüüm isch vu verschiidene Sprochwisseschaftler versuecht wore. Bi däne Gliiderigsversuech ischs drum gange, weli Deil vum Alemannische wäge bsundere Eigeschafte nächer zämme ghere un gegeniber andere e erkännbari un abgränzbari Eiheit bilde. D Begrindige fir d Iiteilige hän alliwiil sprochligi Erschiinige as Grundlag, bi e Deil Autore kumme do drzue aü hischtorischi territoriali Abgränzige ins Spiil.

Wel d alemannische Dialäktspiilarte äng mit enander verwandt un aü iber schiinbari Innegränze ewäg viilfach mitenander verwobe sin, ka jedi Gliiderig agfochte wäre. Des isch aü gschäh; so het dr Ernst Ochs 1921 gege dr Vorschlag vum Karl Bohnenberger (1905) gstritte; dr Bohnebärger het zruck gää (1924); dr Friedrich Maurer het 1942 alli vorüsgangene Vorschleg gritisiärt.

Dr Nutze vu däne Gliiderige isch druf bschränkt, ass mer si in Diskussione iber d alemannische Dialäktspiilarte as grobi Oriäntiärigshilf verwändet.

Gliiderige vum Gsamtalemannische ändere

Bohneberger 1905 ändere

Dr Karl Bohnenberger het anne 1905 e Gliiderig vum alemannische Sprochrüüm in Nord- un Südalemannisch vorgschlage.

  • Südalemannisch isch do s Gebiät, wu Chind anschtatt Kind gildet – also fascht d ganz ditsch Schwiz un e Deil vum badische un vum elsässische Oberland. S Südalemannisch isch bi ihm in Mittelalemannisch un Höchstalemannisch (triiche anschtatt trinkche) iideilt.
  • Nordalemannisch isch bim Bohnebärger dr Räscht: Schwebisch un Niideralemannisch.

Bachmann 1908 ändere

Dr Albert Bachmann het im Geografische Lexikon vu dr Schwiz im e umfangriche Artikel dr Dialäkt in dr Schwiz dargstellt un innerhalb vum Gsamtalemannische iigordnet. Dämno deilt sich s Alemannisch uf in

  • Schwäbisch un
  • Alemannisch im ängere Sinn, un des wird unterdeilt in
    • Nideralemannisch (mit Basel un em elsässische Hünige un St. Ludwig as nideralemannischi Insle im Hochalemannische)
    • Hochalemannisch (Verschiäbig vu k im Wortalüt un no -l un -r)

Ochs 1921 ändere

Anne 1921 het dr Ernst Ochs, dr erscht Rüsgäber vum Badische Werterbuech, dr Begriff Südalemannisch fir s glich Gebiät akzeptiärt. Dr Begriff Hochalemannisch meint bi ihm e Gebiät witer im Süde vu dr k/ch-Liniä, wus nimmi druge, aber trukche heißt. Dämno wär Hochalemannisch numme s ditsch Gebiät um Waldshuet un witer noch Oschte bis um dr Kanton Schaffhüüse un d ganz Schwiz üsser ihrerem Nord-Wescht-Ecke. Innerhalb vu sinem Hochalemannische trännt dr Ochs an dr Isoglosse trinkche/triiche s Hegschtalemannisch ab.
Ans Südalemannisch schliäßt sich bim Ochs s Mittelalemannisch a – do ghert Voradelbärg drzue, s ditsch Bodeseevorland un vu do gohts im e Streife iber dr Schwarzwald in d Oberrhiinebini. Des Gebiät het grossi Ähnligkeit mit däm, was bim Bohnebärger Niideralemannisch isch, aber dr Nordweschte (= Mittel-Oscht-Elsass (Colmar), s Unterelsass un d e Deil vu dr Ortenau bilde e eigeni Eiheit – „Niideralemannisch“. In däm Gebiät isch sage zu saje, sawe usw. verschobe. Des Niideralemannisch isch zämme mit em Schwebische im Ernst Ochs si Nordalemannisch. Zämmegfasst:

  • Südalemannisch = Rheinisches Südalemannisch (druge), Hochalemannisch (trukche) un Hegschtalemannisch (triiche)
  • Mittelalemannisch (alles zwische Süd- un Nordalemannisch)
  • Nordalemannisch (Schwebisch un Niideralemannisch (saje, sawe))

Dr Ernst Ochs het sich bi sinem Vorschlag in dr Wortwahl an e Gliiderigsvorschlag vum Bairische aglähnt, wus aü e Süd-, e Mittel- un e Nordbairisch het.

Bohnenberger 1924 ändere

Anne 1924 het dr Karl Bohnenberger im Ochs si Iideilungsvorschlag diskutiärt un in verschiidene Punkt verworfe. Er het si eigene Vorschlag vu 1905 nei begrindet un bi dr Iideilig vum Südalemannische Begriff vum Ochs ufgnumme. So kunnt er zu däre Gliiderig:

  • Nordalemannisch (Schwebisch, Niideralemannisch)
  • Südalemannisch (Hochalemannisch, Höchstalemannisch).

D Umgränzung un d Kännzeiche vu däne Unterbegriff im Sinn vum Bohnebärger sin in äxtra Artikel dargstellt: Hegschtalemannisch, Hochalemannisch, Niideralemannisch, Schwebisch.

Jutz 1931 ändere

Dr Leo Jutz het sich in sinere umfangriche Darstellig vum Alemannisch bi dr Gliderig im Wesentlige im Bohnebärger (1924) agschlosse.

Maurer 1942 ändere

Dr Friedrich Maurer, Profässer an dr Uni z Friiburg im Briisgaü, het anne 1942 in sinere umfangriche un mit viil Karte üsgstattete Darstellig vum Gsamtalemannische e neije Gliiderigsvorschlag gmacht:

  • Schwebisch
  • Oberrhiinisch – des im Kern s Niideralemannisch am Oberrhiin.
  • Südalemannisch – do zellt dr Maurer drzue
    • s Gebiät im Süde vu dr Sundgau-Bedensee-Schranke (e Isoglossebindel, wu um d k/ch-Liniä oszilliärt)
    • dr Bereich vu Hüüser (anstatt Hiiser) un do drmit aü Voradelbärg.

Wel dr Maurer sich nit uf e einzelni Liniä as Gränze feschtlegt, isch zum Biispiil Donaueschinge oder s niideralemannisch Bodeseevorland nit glar zuegordnet.

Bohnenberger 1953 ändere

Dr Bohnebärger het in sinere umfangriche Darstellig vu dr alemannische Mundart, wu 1953 vereffentligt wore isch, nommol si Iideilig vu 1924 begrindet.

Steger/Jakob 1983 ändere

Dr Hugo Steger, dr erscht Rüsgäber vum Südweschtditsche Sprochatlas, het anne 83 e wittere Gliiderigsvorschlag gmacht. Sini Bereich sin abgränzt wiä im Bohnebärger siini, är nännt si Schwebisch un Südalemannisch (= Hoch- un Hegschtalemannisch). S Niideralemannisch wird vum Steger un sinem Mitautor Karlheinz Jakob allerdings in e Weschtdeil – Oberrhiinalemannisch – un in e Oschtdeil – Bodeseealemannisch ufdeilt. Dr Begriff Niideralemannisch fallt bi ihm dur des ewäg. Abgränzt isch s Oberrhiinalemannisch un s Bodeseealemannisch dur d Isoglosse Stei/Stoa, wu weschtlig vu Eschige verlaüft.

Dr Steger beriäft sich bi sinere Gliiderig uf dr Maurer: „Unter den konkurrierenden Namen für Mundartlandschaften (...) entschieden wir uns für Maurers Terminologie (...), die wir ausschließlich sprachlich-geographisch interpretieren.“ Des nimmit eim Wunder, wel d Begriff Südalemannisch un Schwebisch scho vum Bohnebärger siter 1905 verwändet wäre un wel im Steger si Oberrhiin- un Bodeseealemannisch gnaü im Niideralemannisch vum Bohnebärger entspräche.

Wiesinger 1983 ändere

De Peter Wiesinger, en Profässer für Dialäktology und Spraachgschicht z Wien, wo all tüütsche Tialäkt struktuurlinguistisch analisiert hät, täilt s alemanisch Spraachgibiet im Grundsatz glych uuf wie de Steger und de Jakob, es git aber zwee wichtig Underschiid:

  • Statt „Oberrhiialemannisch“ säit er „Nideralemannisch“ und statt „Bodeseealemannisch“ säit er „Mittelalemannisch“.
  • Er git nöd äifach feschti Gränze zwüsched de verschidene Tialäktrüüm aa, näi, er zäichnet hüüffig bräiti Übergangsgibiet y.

D Gründ für em Wiesinger sys Voorgaa sind die: Zum Eerschte isch daas, was traditionell as „Nideralemannisch“ figuriert und en Ruum vom Elsis bis in Vooradelbäärg umfasst, gaar ekäi dialäktoloogischi Äinhäit, näi, es sind zwoo Tialäktgruppe, wo struktuurlinguistisch rächt wyt ewägg sind vonenand. Drum bruuchts au ekäin Name, wo die beede Gruppe zämenimt, und de Bigriff „Nideralemannisch“ wird derewääg frei für de weschtlich Täil im Elsis und im Badische. Und wils scho d Bigriff Hooch- und Hööchschtalemannisch git, drängts sich uuf, de nöie Läärstell um die Bodesee ume „Mittelalemannisch“ z säge. Asewääg gits di loogisch Gliderig „Nideralemannisch“, „Mittelalemannisch“, „Hoochalemannisch“ und „Hööchschtalemannisch“. Pruucht wird die zum Byspiil vo de Marburger Dialäktology.

Di ander Nöierig, die mit den Übergangsgibiet, isch e wichtigi dialäktoloogischi Realitäät. D Nordoschtschwyz zum Exämpel ghöört i vilem zum Hoochalemannisch und i vilem (öppe im Fall vo de Monophthongierig zu Laatere und Bomm statt Läitere und Baum) zum Mittelalemannisch. Drum isch de Ruum bim Wiesinger schraffiert yzäichnet, isch aso es Übergangsgibiet vo de beeden Äinhäite Hoochalemannisch und Mittelalemannisch.

Gliiderige vu alemannische Teilbereich ändere

Gliiderige vu alemannische Teilbereich sin scho obe enthalte. Einzelni Autore hän sich aber aü üsschliäßlig uf d Gliiderig vu Teilbereich konzentriärt.

1924 Steiner ändere

Dr E. Steiner nännt si Rüüm, wun er gliideret, Hochalemannisch, was ungfähr im Bohnebärger sinem Südalemannisch entspricht. Är goht vum e Südteil üs (Oberalemannisch), wu bis zun ere Liniä BärnLuzärnWalesee goht. Dr Nordteil, wu bis an d k/ch-Liniä goht, also ins Elsass un ins Oberbadisch niiluegt, heißt er Mittelalemannisch. Des Mittel- un Oberalemannisch wird vum Steiner witer unterdeilt.

1961 Hotzenköcherle ändere

Dr Rudolf Hotzenköcherle, dr Rüsgäber vum Sprochatlas vu dr ditsche Schwiz, bruuchd dr Begriff Südalemannisch in dr gliche Umgränzig wiä dr Bohnenberger. Er wändet sich aber gege e Abgränzig vum e Hegschtalemannische un schribt anstatt däm vun ere „höchstalemannischen Reliktstaffelung“ (1961). Mit däm Begriff kunnt zum Üsdruck, ass e Deil vu dr „Höchstalemannismen“, wu im alemannische Wallis am meischte verbreitet sin, an verschiidene Liniä (Staffle) meh oder wenniger wit ins hochalemannisch Gebiät nii verbreitet sin. Einzelheite lueg im Artikel Hegschtalemannisch.

Dr Namme vum ganze alemannische Sprochrüüm ändere

Dr Hugo Steger (1983) nännt s Gsamtalemannisch „Westoberdeutsch“ – mit däre Benännig kummt Widerstand drgege zum Üsdruck, ass mer des Sprochgebiät noch eme Stamm nännt; as braktische Vordeil siiht dr Steger do, ass d kumpliziärt Iideilig

  • Alemannisch (Oberbegriff) uf dr einte Sitte un
    • Schwebisch (Unterbegriff) un
    • Alemannisch (Unterbegriff) uf dr andere Sitte ewägfallt.

Des Broblem isch aber bishär scho eso glest gsii:

  • Gsamtalemannisch (Oberbegriff)
    • Schwebisch (= Alemannisch im witere Sinn)
    • Alemannisch im ängere Sinn

Literatür ändere

  • Albert Bachmann: Sprachen und Mundarten. I: Geographisches Lexikon der Schweiz, Fünfter Band, Neuenburg 1908.
  • Karl Bohnenberger: Die alemannisch-fränkische Sprachgrenze vom Donon bis zum Lech. I: Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, 1905.
  • Karl Bohnenberger: Zur Gliederung des Alemannischen. I: Zeitschrift für Deutsche Mundarten, Heft 1/2 1924, Berlin 1924 (= Festschrift für Albert Bachmann).
  • Karl Bohnenberger: Die alemannische Mundart. Umgrenzung, Innengliederung und Kennzeichnung. Tübingen 1953.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Zur Raumstruktur des Schweizerdeutschen. Statik und Dynamik. I: Zeitschrift für Mundartforschung, Hg. Ludwig Erich Schmitt, Wiesbaden 1961.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Aarau 1984 (Sprachlandschaften 1).
  • Leo Lutz: Die Alemannischen Mundarten (Abriss der Lautverhältnisse). Halle (Saale) 1931.
  • Friedrich Maurer: Zur Sprachgeschichte des deutschen Südwestens. I: Oberrheiner, Schwaben, Südalemannen. Rüsgä vum Friedrich Maurer, Straßburg 1942.
  • Ernst Ochs: Die Gliederung des Alemannischen. I: Germanisch-Romanische Monatsschrift, 9. Band, Heidelberg 1921.
  • Hugo Steger: Raumgliederung der Mundarten. Vorstudien zur Sprachkontinuität im deutschen Südwesten. Stuttgart 1983.
  • E. Steiner: Die Gliederung des Hochalemannischen. I: Zeitschrift für Deutsche Mundarten, Heft 1/2 1924, Belin 1924 (= Festschrift für Albert Bachmann).
  • Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. I: Werner Besch u. a.: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektogie. Berlin/New York 1983 (HSK 1), S. 807–900.
Dr Artikel „Alemannischer Sprachraum (Gliederung)“ isch einer vo de läsige Artikel.

Churz zämmegfasst, isch de Artikel sproochlig un stilistisch guet gschriibe, bhandlet die wichtigscht Aspekt vum Thema, isch sachlig korrekt un neutral un wenn mögli bebilderet.

Alli sin härzlich yglade wyter aa däm Artikel z schaffe, z erwiitre un z verbessre!