Rudolf Hotzenköcherle

en Schwizer Sproochwüsseschaftler
Dialäkt: Undermarkgreflerisch

Dr Rudolf Hotzenköcherle (* 12. Aprile 1903 z Kuur, † 8. Dezämber 1976 z Züri) isch e Schwyzer Schbroochforscher gsii.

Dr Ruedolf Hotzenköcherle

Läbe ändere

Dr Rudolf Hotzenköcherle isch e Bùùrger vù Rongèlla im Bündnerland gsii (syy Familie isch aber èèrschd 1862 dèrd us Siiddydschland yybùùrgered woore). Syyni Eldere sin dr Rudolf Hotzenköcherle (1866–1934), e Buechdrucker z Kuur, ùn d Anna Lina geb. Kramer (1880–1962) vù Nüereschtoorf gsii. Ùf d Schuel gangen isch er z Kuur ùf d Primarschuel (1910–1916), derno ùf d bindnerisch Kantonsschuel z Kuur (1916–1923), wùn er ane 1923 mid dr Matura abgschlose hed.

Dr Hotzenköcherle hed derno vù ane 1923 bis 1925 an dr Universideed Gämf Schbroochwiseschafd schdudierd bim Charles Bally ùn em Albert Séchehaye, wù baide zue dr Gämfer Strukuralischte ghèèrd hän. Vù 1925 bis 1932 hed dr Hotzenköcherle Universideed Züri Germanischtik ùn Romanischtik schdudierd. Syyni wichdigschde Lèèrer sin doo dr Albert Bachmann ùn dr Emil Ermatinger (Germanischtik), ùn dr Louis Gauchat ùn dr Jakob Jud (Romanischtik) gsii. Promovierd hed dr Hotzenköcherle ane 1932 bim Albert Bachmann mid ere Ortsgrammatik iber dr Dialäkt vù Mùte: Die Mundart von Mutten. Laut- und Flexionslehre.

1934/35 hed dr Rudolf Hotzenköcherle e Lèèrùfdraag fir Germaanischi Philologyy an dr Uni Züri ghaa. 1935 isch er ùserordendlige Profäser (Extraordinarius) fir Germaanischi Philologyy woore as Noochfolger vùm Wilhelm Wiget. Noch eme Foorschigsùfendhald an dr Universideed Uppsala z Schweede isch er ane 1938 derno oordenlige Profäser (Ordinarius) fir Germaanischi Philologyy an dr Universideed Züri woore.

Ane 1937 hed er d Dora Leimbacher (1911–1998) ghyroode. Si sin d Eldere gsii vùm langjèèrige Ziircher Bolizeikumandant Philipp Hotzenköcherle (1949–2020).

Dr Prof. Dr. Rudolf Hotzenköcherle isch 1969 emeridierd woore.

Foorschig ändere

 
Dr Ruedolf Hotzenköcherle (linggs) as Explorator fer dr Spoochatlas vù dr dytsche Schwyz (SDS) im Gsprööch mit ere Gwäärspersoon z Bissegg im Tùùrgi (1938).
 
Walserdialekte in Oberitalien vùm Rudolf Hotzenköcherle ùn em Fritz Gysling

Dr Foorschigsschwäärpùnggd vùm Rudolf Hotzenköcherle isch d Schwyzer Dialäktfoorschig gsii.

Zäme mid em Heinrich Baumgartner ùn em Paul Zinsli vù dr Universideed Bäärn hed er dr Schwyzer Schbroochatlas grinded. Dr SDS isch im Hotzenköcherle syy Haubdwäärch ùn Haubdfoorschigsaarbed gsii, wùn er bis am Änd draa gschafd hed. Mid em Baumgartner hed er e nèii Metood fir e chlairyymige Schbroochatlas gschafe. Sin hän dooderezue d Metood vùm Sprach-und Sachatlas Italiens und der Südschweiz vùm Karl Jaberg ùn em Jakob Jud (ain vù syyne Lèèrer im Schduudiùm) ùf e chlaineri Region im dydsche Schbroochruum iberdraid ùn doodermid d diräkt Befroogig vù Gwèèrslyd in di dydsch Schbroochatlantefoorschig yygfierd. Nooch dääre Methodik sin derno au anderi nèieri Schbroochatlante gmachd woore, z. B. dr Vorarlberger Schbroochatlas, dr Siidweschdddydsch Schbroochatlas (SSA) oder dr Schbroochatlas vù Bayrisch-Schwoobe. Dr Hotzenköcherle hed zem SDS e Yyfierigsband gschriibe ùn hed no di èèrschde vier Bänd uusegee, zäme mid em Konrad Lobeck, em Robert Schläpfer ùn em Rudolf Trüb. Wydergfierd woore isch dr SDS ab 1976 derno vùm Robert Schläpfer, em Rudolf Trüb ùn em Paul Zinsli.

As Explorator fir dr SDS hed dr Hotzenköcherle vor alem d Ùfnaame in dr Siidwalser Gmaine gmachd, z Gurin ùn z Pomatt ùn zäme mid em Fritz Gysling z Eischeme, z Greschonei, z Im Land, z Makanaa, z Remmalju, z Rimmu ùn z Saley.

Fir s Phonogramm-Archiv vù dr Universität Züri hed dr Hotzenköcherle zäme mid em Gysling im Sùmer 1929 Tonbandùfnaame vù dr Siidwalser Dialäkt voorberaided, wù im Oktober 1929 vùm Wilhelm Doegen dùùrchgfierd woore sin. Ane 1952 hän dr Gysling ùn dr Hotzenköcherle die Ùfnaame derno verefendligd.

Noch syym Dood isch as Uuswäärdig vù dr gsamde SDS-Madriaal syy Buech «Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz» as Gsamdbschryybig vù dr Schwyzer Schbroochgeografyy uusechùù.

Är isch aber au em Schwyzerischen Idiotikon verbùnde gsii ùn hed vù 1935 bis 1974 as Mitgliid vùm Laidende Uusschùss resp. vùm Voorstand vùm Wèèrterbuech gwiirgd – bis ane 60 as Schrifdfierer oder Aktuaar ùn ab 1966 as Vizebresidänt.

Dr Hotzenköcherle hed ab 1949 d Raie Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung uusegee.

Lèèr ändere

Schwäärpinggd in dr universidèère Lèèr vùm Hotzenköcherle sin d Gschiichd vù dr dydsche Schbrooch, di dydsch Geegewardsschbrooch ùn d Dialäktologyy gsii. Zue syyne Schieler an dr Universideed hän dr Hans Kuhn, dr Robert Schläpfer, dr Stefan Sonderegger ùn dr Rudolf Trüb ghèèrd.

Midgliidschafde ändere

Vù 1935 bis 1974 isch er Midgliid gsii in dr Kommission des Phonogrammarchivs der Universität Zürich, syder ane 1940 bis 1956 isch er Vizepräsident gsii, 1956–1964 derno Präsident vù dr Kommission.

Syder ane 1935 bis 1974 isch er Voorschdandsmidgliid im Verein zur Hrsg. des Schweizerdeutschen Wörterbuchs gsii, 1935–19609 as Aktuar, 1966–1974 as Vizepräsident.

In dr Joore 1959–1964 isch dr Hotzenköcherle Präsident gsii vù dr Forschungskommission des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.

1961–1965 isch er Midgliid gsii im Wissenschaftlichen Beirat der Duden-Redaktion für Rechtschreibfragen.

Dr Hotzenköcherle isch au ordendligs Midgliid gsii im Wissenschaftlichen Rat des Institutes für Deutsche Sprache Mannheim.

1967 isch er uuswäärdigs Midgliid woore in dr Kungliga Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien Stockholm (Cheenigligi Akademyy fir Wiseschafde, Gschiichd ùn Kulturdänkmeeler Stockholm).

Uuszaichnige ändere

Wäärch ändere

Sälbschdändigi Publikatione
  • Die Mundart von Mutten: Laut- und Flexionslehre. Huber, Frauenfeld 1934.
  • Einführung in den Sprachatlas der deutschen Schweiz. Francke, Basel/Tübingen 1962. 2 Bd.: A. Zur Methodologie der Kleinraumatlanten, B. Fragebuch, Transkriptionsschlüssel, Aufnahmeprotokolle.
  • Dialektstrukturen im Wandel. Gesammelte Aufsätze zur Dialektologie der deutschen Schweiz und der Walsergebiete Oberitaliens. Hrsg. von Robert Schläpfer und Rudolf Trüb. Aarau 1986 (Sprachlandschaft 2).
  • Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Hrsg. von Niklaus Bigler und Robert Schläpfer unter Mitarbeit von Rolf Börlin. Aarau 1984 (Sprachlandschaft 1).
as Rusgääber
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS). Begr. von Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle. In Zusammenarbeit mit Konrad Lobeck, Robert Schläpfer, Rudolf Trüb und unter Mitwirkung von Paul Zinsli herausgegeben von Rudolf Hotzenköcherle. 8 Bde. Bd. 1: Lautgeographie: Vokalqualität. Bearbeitet von Rudolf Hotzenköcherle und Rudolf Trüb (1962). Bd. 2: Lautgeographie: Vokalquantität, Konsonantismus. Bearbeitet von Doris Handschuh, Rudolf Hotzenköcherle und Rudolf Trüb (1965). Bd. 3: Formengeographie. Bearbeitet von Doris Handschuh, Rudolf Hotzenköcherle, Rudolf Trüb sowie Jürg Bleiker, Rudolf Meyer, Alfred Suter (1975). Bd. 4: Wortgeographie I: Der Mensch, Kleinwörter. Bearbeitet von Doris Handschuh, Rudolf Hotzenköcherle, Robert Schläpfer, Stefan Sonderegger, Rudolf Trüb (1969) (Bde. 5 bis 8: Herausgabe fortgeführt von Robert Schläpfer, Rudolf Trüb, Paul Zinsli).
  • Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung, Bänd I–XXIV, 1949–1982.
Editione
  • Fritz Gysling und Rudolf Hotzenköcherle: Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprachplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Frauenfeld 1952.
  • Rudolf Hotzenköcherle und Rudolf Brunner: SDS Phonogramme. Begleittexte zu den Tonaufnahmen für den Sprachatlas der deutschen Schweiz. 4 Hefte. Bern 1972–1976.

Literatur ändere