Frank-Walter Steinmeier

ditsche Bolitiker

Dr Frank-Walter Steinmeier (* 5. Jänner 1956 z Detmold) isch e dytsche Bolitiker (SPD) un syt em 19. Merz 2017 dr zwelft Bundesbresidänt vu dr Bundesrepublik Dytschland. Am 13. Februar 2022 isch dr Steinmeier vu dr Bundesversammlig fir e zwooti Amtszyt widergwehlt wore.

Frank-Walter Steinmeier (2014)
Unterschrift
Unterschrift
Mit dr Condoleezza Rice (2006)
Uf dr 43. Minchner Sicherhaitskumferänz 2007
Am 2. Septämber 2009, im Bundesdagswahlkampf, z Kiel
dr Steinmeier mit syre Frau Elke Büdenbender uf dr Berlinale 2011
Mit em Wladimir Putin (2016)

Vum 17. Dezämber 2013 bis zum 27. Jänner 2017 isch er Bundesminischter vum Uuswärtige gsii. Des Amt het er au scho vu 2005 bis 2009 ghaa. Är isch vum 29. Septämber 2009 bis zum 16. Dezämber 2013 Fraktionsvorsitzer vu dr SPD-Fraktion gsii. Vu 2007 bis 2009 isch er au Vizechanzler vu dr Bundesrepublik Dytschland gsii. Vu 1999 bis 2005 het dr Steinmeier as Schef vum Bundeschanzleramt unter em Gerhard Schröder amtiert.

Läben un Beruef ändere

Dr Steinmeier isch anne 1956 uf d Wält chuu as Suhn vum Walter Steinmeier (1923–2012)[1], eme Schryner, un dr Ursula Steinmeier, geb. Broy, ere Fabrikarbaiteri, wu vu Breslau gstammt isch. Är isch z Brakelsiek (Kreis Lippe, NRW) ufgwachse, wu hite zue dr Stadt Schieder-Schwalenberg ghert. S Steinmeier sin urspringli Buure z Lippe gsii, aber no em Steinmeier sy Großvater het bis in d 1930er-Jahre as Lippischer Ziegler d Familie alljohr as Saisonarbaiter mieße verloo.

Noch em Abitur 1974 am Neisprochlige Gymnasium z Blomberg het er sy Grundwehrdienscht bi dr Luftwaffe z Goslar abglaischtet un het anne 1976 e Studium vu dr Rächtswisseschaft un ab 1980 vu dr Bolitikwisseschaft an dr Justus-Liebig-Universitet z Gießen aagfange.

In syre Studiezyt isch er Mitglid vu dr Juso-Hochschuelgruppe as Finanzreferänt im AStA gsii. Zämme mit dr Brigitte Zypries het er zue dr Redaktion vu dr linke Quartalszytschrift Demokratie und Recht (DuR) vum Pahl-Rugenstein Verlag gsii, wu unter dr Beobachtig vum Verfassigsschutz gstanden isch.[2]

Anne 1982 het dr Steinmeier s erscht un 1986 s zwait juristisch Staatsexame bstande. Derno het er as wisseschaftlige Mitarbaiter am Lehrstuehl fir Effetli Rächt un Bolitikwisseschaft an dr Universitet Gießen gschafft. Anne 1991 isch er dert as Jurischt mit dr Arbet Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit promoviert wore.[3]

Anne 1991 isch er as Referänt fir Medierächt un Mediebolitik in di Nidersächsisch Staatschanzlei yydrätte. 1993 het en dr Gerhard Schröder, Minischterbresidänt vu Mitti 1990 bis Friejohr 1998, zum Laiter vu sy Biro gmacht. Im Johr isch er zum Laiter vu dr Abdailig fir Richtlinie vu dr Bolitik, Ressortkoordinierig un -blanig ufgstige.

Dr Frank-Walter Steinmeier isch syter anne 1995 mit dr Verwaltigsrichteri Elke Büdenbender ghyrote, wun er syt em gmainsame Jurastudium chännt. Si hän zämme ne Doochter (Merit, * 1996). Är ghert dr evangelisch-reformierte Chilche aa un wohnt z Berlin-Zehlendorf.[4][5] Am 23. Augschte het er aagchindet, ass er sich wäge re Chranket vu syre Frau fir e baar Wuche us dr Bolitik zruggziet;[6] am negschte Dag isch em e Niere uusegnuu un syre Frau transplaniert wore.[7]

Bolitik ändere

Effetligi Ämter ändere

Vu 1993 bis 1994 isch dr Steinmeier Laiter vum persenlige Biro vum nidersächsische Minischterbresidänt gsii, derno Ressortkoordinator. Anne 1996 isch er zum Staatssekretär un Laiter vu dr nidersächsische Staatschanzlei ernännt wore. Im Aaschluss an d Wahl vum Gerhard Schröder zum Bundeschanzler anne 1998 isch dr Steinmeier au uf Bonn gange. Im Novämber 1998 het en dr Gerhard Schröder zum Staatssekretär im Bundeschanzleramt un Beufdraite fir d Nochrichtedeinscht gmacht.

Noch em Ruggdritt vum Chanzleramtsminischter Bodo Hombach isch dr Steinmeier am 7. Juli 1999 Schef vum Bundeschanzleramte wore. Dr Steinmeier isch au do ne änge bolitische Verdröute vum Schröder gsii. Är het zmaischt as Manager im Hintergrund gwirkt un isch as Bolitiker mee ne Machtmakler gsii.[8] Derzue het er Strategibapyrer fir d SPD gschribe wie:

  • Reform vum Ränten- un Gsundhaitssyschtem im Dezämber 2002
  • Agenda 2010 (Mitarbet bi dr Konzeption)

Är isch au im Styyrigchrais fir d Umsetzig vu dr Hartz-Reforme gsii un het an dr Styyrreform 2003 mitgschafft.

In syre Funktion as Chanzleramtsschef isch dr Steinmeier em sognännte „Steinmeier-Chrais“ vorgsässe, wu em Schröder sy Birolaiteri Sigrid Krampitz, dr Wirtschaftsminischter Wolfgang Clement, dr Regierigssprächer Bela Anda, dr Thomas Steg, dr Blanigsschef Henry Cordes un dr Kommunikationsberoter vum Chanzler Reinhard Hesse derzue ghert ghaa hän. Do sin boltischi Lagbeurdailige un bolitischi Reaktionsmuschter un Strategyentwirf fir d Regierig Schröder uusgschafft wore.[9]

Dr Steinmeier giltet as dursetzigsfähige Pragmatiker. Scho in dr sechs Johr as Chanzleramtsschef un Ghaimdienschtkoordinator het er ussebolitischi Erfahrige gsammlet, wel er do Zuegang ghaa het zue Informationen iber di bolitisch Wältlag. No dr Terroraaschleg am 11. Septämber 2001 isch er im Krisestab mit Chanzler, Usse-, Inne- un Verdaidigungsminischter yybunde gsii. Dr Steinmeier het langi Johr di sognännt Staatssekretärsrundi glaitet, wu iber Themene vum Bundeskabinett gschwätzt woren isch. In dr Staatssekretärsrundi fir Europafroge het er as Chanzleramtsachef vylmol dr entschaidend Uusschlag in dr Abstimmig zwische konkurrierende Ressort gee

Am 22. Novämber 2005 isch dr Steinmeier as Bundesminischter vum Uuswärtigen in di vu dr Bundeschanzleri Angela Merkel gfiert Bundesregierig beruefe wore. Fir d Effetligkait isch desw en Iberraschig gsii, wel er bishär numen as Verdröute vum Schröder bekannt gsii isch. Sy Ernännig zum Usseminischter het in Fachchrais positivi Reaktionen uusglest, zem Byschpel au vum Hans-Dietrich Genscher. Dr Steinmeier isch im erschte Halbjohr 2007 Bresidänt vum Rot vu dr Europäische Union gsii.

Noch em Ruggdritt vum Franz Müntefering het dr Steinmeier am 21. Novämber 2007 d Funktion vum Vizechanzler ibernuu. Am 27. Oktober 2009 het dr Steinmeier sy Entlossigsurkund als Bundesminischter un Vizechanzler iberchuu.

Ab em 17. Dezämber 2013 isch dr Steinmeier zum zwaite Mol Bundesminischter vum Uuswärtige wore, desmol in dr Regierig vu dr Bundeschanzleri Angela Merkel. Im Oktober 2016 isch er vum SPD-Vorsitzer Sigmar Gabriel as Kandidat fir s Amt vum Bundesbresidänt vorgschlaa wore. Am 14. Novämber 2016 het si di Groß Koalition schließlig uf dr Steinmeier as gmainsame Kandidat fir d Wahl vum Bundesbresidänt am 12. Februar 2017 gainigt. Är isch derno Ändi Jänner 2017 vu sym Amt as Bundesusseminischter zruggdrätte, sy Noofolger isch dr Sigmar Gabriel wore. Am 12. Februar 2017 isch dr Steinmeier im erschte Wahlgang vu dr Bundesversammlig zum 12. Bundesbresidänt vu dr Bundesrepublik Dytschland gwehlt wore. Är het sy Amt offiziäll am 19. Merz 2017 aadrätte un am 22. Merz isch er veraidigt wore. Am 13. Februar 2022 isch er vu dr Bundesversammlig mit 1045 vu 1425 giltige Stimme fir e zwooti Amtszyt widergwehlt wore.[10]

Är isch Mitglid im Bresidium vu dr Dytsche Gsellschaft fir di Verainte Natione.[11] As Schirmherr vu «Jugend gegen AIDS» unterstitzt dr Frank-Walter Steinmeier e vu Jugendlige initiiert un gfiert Projäkt, wu Ufchlerigs- un Brevänzionsarbet bedrybt.[12]

Bartei ändere

Scho as Schueler isch dr Steinmeier dr Jungsozialischte byydrätte. Syt em Novämber 1975 isch er SPD-Mitglid. Är het aber in syre Zyt as Referänt un au as Schef vum Bundeschanzleramt kai Barteifunktionen un au kai Barlemäntsmandat ibernuu.

Uf em SPD-Barteidag Ändi Oktober 2007 z Hamburg isch er mit 85,5 Brozänzt vu dr giltige Stimme zue aim vu dr drei stellverdrättende Vorsitzer gwehlt wore. In däre Funktion het er im Septämber un Oktober 2008 s Amt vum Vorsitzer noch em Ruggdritt vum Kurt Beck bis zum Sunderbarteidag zue dr Neiwahl vum neie Vorsitzer Franz Müntefering kommissarisch uusgiebt.[13]

Am 7. Septämber 2008 het s SPD-Bresidium bschlosse, dr Steinmeier as Chanzlerkandidat fir d Bundesdagswahl 2009 vorzschlaa. Am 18. Oktober 2008 isch dr Frank-Walter Steinmeier uf eme Sunderbarteidag z Berlin mit 95,13 Brozänt vu dr giltige Stimmen offiziäll zum Spitzekandidat gwehlt wore.[14]

Fir d Bundesdagswahl 2009 het dr Steinmeier en aige Bundesdagsmandat aagsträbt. Är isch im Bundesdagswahlchrais Brandenburg an der Havel – Potsdam-Mittelmark I – Havelland III – Teltow-Fläming I aadrätte, un isch wäge däm Mitglid im SPD-Ortsverain Kirchmöser wore.[15] Dää Wahlchrais giltet as relativ sicher fir d SPD un dr Steinmeier het am Änd mit 32,8 Brozänt, vor dr Diana Golze (Die Linke, 28,5 %) un dr Andrea Astrid Voßhoff (CDU, 24,6 %), di maische Erschtstimme gwunne.[16]

Am 29. Septämber 2009 isch dr Steinmeier mit 126 vu 146 Stimme vu dr SPD-Abgordnete zum Fraktionsvorsitzer vu dr SPD-Bundestagsfraktion gwehlt wore.[17]

Schrifte (Uuswahl) ändere

  • Bürger ohne Obdach. Zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum. Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit. VSH-Verlag Soziale Hilfe, Bielefeld 1992, ISBN 3-923074-32-8
  • mit em Matthias Machnig (Hrsg.): Made in Germany ’21. Mit einem Vorwort von Gerhard Schröder. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-10417-7
  • Mein Deutschland. Wofür ich stehe. In Zusammenarbeit mit Thomas E. Schmidt. Bertelsmann, München 2009, ISBN 978-3-570-01114-0

Literatur ändere

  • Torben Lütjen: Frank-Walter Steinmeier. Die Biografie. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-451-03033-8
  • Ralf Schönfeld: Bundeskanzleramtschefs im vereinten Deutschland. Friedrich Bohl, Frank-Walter Steinmeier und Thomas de Maizière im Vergleich. Ibidem-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8382-0116-0
  • Tilo Werner: Kandidat Steinmeier und Kanzlerin Merkel. Image-Konstruktion im Fernsehen. Books on Demand, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-2958-4

Weblink ändere

  Commons: Frank-Walter Steinmeier – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote ändere

  1. Steinmeier trauert um seinen Vater, Spiegel Online, 15. Augschte 2012.
  2. Günter Platzdasch: Steinmeiers Jugend. Was nicht zusammengehört, FAZ.NET, Oktober 2011.
  3. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Die neue SPD-Spitze bläst zum Marsch aufs Kanzleramt. Märkische Allgemeine, 20. Oktober 2008.
  5. Festvortrag von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier "Calvinismus und Europa (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Deutschland Ueberblick.de, 10. Juli 1909.
  6. Steinmeier nimmt Auszeit - Frau schwer erkrankt, Spiegel Online, 23. Augschte 2010.
  7. Steinmeiers Nierenspende ist geglückt, Spiegel Online, 25. Augschte 2010.
  8. Karl-Rudolf Korte: Die Rolle von Machtmaklern im Entscheidungsprozess von Spitzenakteuren. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B 43/2003, Bundeszentrale für politische Bildung, 2003.
  9. Karl-Rudolf Korte, Die Rolle von Machtmaklern im Entscheidungsprozess von Spitzenakteuren. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 43/2003), Bundeszentrale für politische Bildung, 2003.
  10. Bundespräsident Steinmeier wiedergewählt. In: tagesschau.de. 13. Februar 2022, abgruefen am 13. Februar 2022.
  11. DGVN Präsidium
  12. Steinmer Schirmherr von Jugend gegen AIDS – PM JGA Archivlink (Memento vom 14. Dezämber 2013 im Internet Archive), www.jugend-gegen-aids.de.
  13. Steinmeier SPD-Kanzlerkandidat – Beck tritt zurück. Reuters-Prässemäldig vum 7. Septämber 2008.
  14. Vgl. Neuanfang mit Altgedienten, tagesschau.de, 18. Oktober 2008.
  15. Carsten Volkery, SPD-Ortsverein Kirchmöser: Wo Steinmeier Genosse Nummer 19 ist, Spiegel Online, 2. Augschte 2007.
  16. Ergebnisse Wahlkreis 61 bei der Bundestagswahl 2009 Archivlink (Memento vom 28. Septämber 2013 im Internet Archive) bim Bundeswahlleiter, abgruefen am 30. Septämber 2009.
  17. Vgl. SPD-Abgeordnete wählen Steinmeier zum Fraktionsvorsitzenden, Spiegel Online, 29. Septämber 2009.
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