Völkermord an de europäische Jude

(Witergleitet vun Holocaust)

De Völkermord an den europäische Jude (meischt als Holocaust oder au Shoa bezeichnet), stoht für d Ermordig von mindeschtens 5,6 bis 6,3 Millione Jude durch Nazi-Dütschland. S Ziil isch d Vernichtig vo de europäische Jude gsi, wo ab em Johr 1941 systematisch betribe worde-n-isch.

Blick vo de Zugrampe inne uf di Hauptiifahrt vom Vernichtigslager Auschwitz-Birkenau. Photographii vom 27. Jänner 1945

Begriff ändere

Für de Völkermord, wo in sinere historisch Dimension einmalig isch, sind verschidnigi Begriff prägt worde:

  • D Nationalsozialischte hei ihres Ziil, s Judetum us Europa z vertriibe, sit em 1940i offiziell „Endlösung der Judenfrage“ gnennt. Ab em 1941 hei si den zynische Usdruck au zur Tarnig vo de systematische Ermordig vo de Jude bruucht. In historische Werk wird de Usdruck au hüt no zitiirt.
  • Nach em Kriegsändi z Europa im Mai 1945 het me im dütsche Sprochruum d Begriff Judenvernichtung, Judenmord odr Massenmord an den europäischen Juden brucht und sit öppe 1960 het sich de Symbol-Begriff Auschwitz iibürgeret, em Ort mit em gröschte nationalsozialistische Vernichtigslager.
  • Hür brucht me meischts s Wort „Holocaust“, wo vom alt-griichische Wort holokautoma (ὁλόκαυστον) chunnt. Es meint ursprünglich es vollständig verbrönnts Tieropfer. De Begriff isch sit öppe 1600 im änglische Sprochruum für Füürtoti brucht worde, öppe 200 Johr schpöter au für Massaker und im 1895 het me es s erschti Mol für de Völkermord an de Armenier bruucht. S erschti Mol für de Vernichtigsplan vom Adolf Hitler an de Jude het di britisch Tageszitig News Chronicle de Begriff im Dezember 1942 bruucht, ohni d Vernichtigsmethode vo de Nazis z kenne. In de USA isch de Begriff in de Gschichtswüsseschafte bis ins 1972 üblich worde und in vile witere Schtaate, au in Dütschland, ab em 1979 wägem US-amerikanische Film „Holocaust“. Sither wird s Wort Holocaust meischt für di systematisch Vernichtig vo de europäische Jude bruucht, mängisch wird aber au d Ermordig vo hunderttuusige witere vo de Nazis „minderwertigi Fremdrasse“ gnennte Mönsche mit iigschlosse.
  • Z Israel und im Judetum bruucht me sit em 1948 s hebräische Wort Schoah, wo „Katastroph“ odr „grosses Unglück“ bedütet. Sit em 1959 gits de Gedenktag Jom haScho'a und sit em 1985 wird s Wort au z Europa für de Völkermord an den europäische Jude bruucht.


Gesamtzahle vo de jüdische Opfer ändere

In de Nürnberger Prozess vo 1946 het me zum erschte Mol vo öppe 6 Millione Ermordete gred. Di Zahl het bim Prozess de Wilhelm Höttl gnennt, wo bis ins 1945 im Riichssicherheitshauptamt gschaffet het. Er het z Nürnberg usgsait, de Eichmann heig ihm folgendes brichtet:[1]

„In den verschiedenen Vernichtungslagern seien etwa vier Millionen Juden getötet worden, während weitere zwei Millionen auf andere Weise den Tod fanden, wobei der größte Teil davon durch die Einsatzkommandos der Sicherheitspolizei während des Feldzuges gegen Rußland durch Erschießen getötet wurde.“

Historiker, wo de Völkermord untersuecht hei, sind lang vo tiifere Zahle usgange. So isch de Gerald Reitlinger im 1953 vo 4,2 bis 4,7 Millione ermordeti Jude usgange[2] Raul Hilberg 1961 auf 5,1 Millionen.[3] und de Martin Gilbert im 1982 vo 5,7 Millionen.[4] Im 1987 het es Kollektiv vo internationale Autore en Enzyklopädie des Holocaust verfasst und hei us vilne Einzelländer möglichscht genaui Schätzige zammetrait. Si sind vo 5,6 Millionen Opfer vom Völkermord usgange.

Di tatsächlich Aazahl vo de Opfer vom Völkermord het me ufgrund vo de Freigab vo sowjetische Archiv sit em 1990 genauer chönne iischätze, bsunders für Pole und d Sowjetunion. Mit Hilf vo Deportationslischte, Zugfahrplän und Mitgliidslischte vo jüdische Gmeinde vo vor und nach em Völkermord, het me d Aazahl genauer chönne ermittle. Insgsamt het sich e Gsamtopferzahl vo mindescht 5,6 bis zu 6,3 Millionen ermordete jüdische Mönsche ergäh.

Lueg au ändere

Porajmos, dr Völkermord an de öiropäische Roma in dr Zit vom Nazionalsozialismus.

Fuessnote ändere

  1. Dokument 2738-PS, US-296 des Internationalen Militärgerichtshofs; zitiert nach: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof. Nürnberg 14. November 1945 – 1. Oktober 1946. Nürnberg 1947, Bd. 3, S. 635.
  2. Gerald Reitlinger: The Final Solution. 1953.
  3. Raul Hilberg: The Destruction of the European Jews. 1961.
  4. Martin Gilbert: Endlösung. Die Vertreibung und Vernichtung der Juden. Ein Atlas. 1982.