Dialäkt: Züritüütsch

De Valentin Bühler (uusgsproche Büeler; * 26. Meerze 1835 z Iigis (hüt es Oort i de Gmäind Landquart); † 30. Aprile 1912 z Chuur) isch en Püntner Jurischt gsy, wo mit em Buech «Davos in seinem Walserdialekt» vo 1870 äis von eerschte Tüütschschwyzer Tialäktwöörterbüecher gschribe hät.

Die drei Brüedere Valentin (1835–1912), Christian (1837–1904) und Peter Theophil (1841–1913) Bühler.

Läbe ändere

De Vatter vom Valentin Büeler isch de Christian Büeler gsy, wo 1806 uf Tavaas uf d Wält choo isch, Theology gstudiert hät, e Fiderscher Roffler ghüraate hät und dänn Pfarer im Döörffli (Frakzioonsgmäind Tavaas-Doorff), z Eijis, z Haaldestai und wider uf Tavaas-Dorff gsy isch. Der eltischt Soo, de Valentin, isch drum z Igis uf d Wält choo, aber uf Tavaas i d Primaarschuel ggange.

De Valentin hät z Basel, z Göttingen, z Leipzig, z Berlin und z Heidelberg Jurisprudänz gstudiert, aber au gërmanischtischi Vorläsige bsuecht, under anderem bim Wilhelm Wackernagel. Er isch dänn ab 1862 zeerscht z Chuur Aawalt gsy und Aktuaar vom Püntner Erzieigsraat woorde. Zwüschetdure hät er au as stellverträttende Läiter vo de «Nöie Püntner Zytig» gwürkt. 1868 isch er uf Heidelberg, die Stadt, wo syni Frau Elisa Henriette Förster hërchoo isch, und hät deeten as Aawalt und Hoteliee gschaffet. Die beede Söö Hans (* 1870; spööter Sekretëër vom Püntner Departemänt vom Inere und vom Schwyzerische Schuelraat, dezue na en Ooperelibrettoverfasser) und Paul (* 1877; spööter Leerer für Tüütsch, Gschicht und alti Spraachen a de Kantonsschuel Chuur, dezue na Oberstüütnant) sind au z Heidelberg uf d Wält choo. Spööter isch de Büeler mit synere Familien i d Schwyz zrugg, und er hät z Chuur as zwäite Verhöörrichter (Undersuechigsrichter) gschaffet.

Syni Wöörterbuechaarbet ändere

 
Valentin Bühler (1835–1912), handschriftliche Naachtraag zu sym Tavaaser Wöörterbuech (Archyv vom Schwyzerischen Idiotikon, Züri).

Es isch im Jaar 1862 gsy, wo de Büeler bschlosse hät, es Wöörterbuech zum Walser­tiäläkt vo de Landschaft Tavaas z verfasse. D Idee isch vom Vorarlbëërger Hischtooriker und früene Walserforscher Josef (vo) Bergmann choo, wo 1844 gwöische hät, das eso-n-es Wöörterbuech gschribe wëërdi. Si staat aso nöd imene tiräkte Zämehang mit de Gründig vom «Schwyzerischen Idiotikon», wo au i säbem Jaar passiert isch, aber de Büeler schrybt dän i sym Voorwoort scho, es wëërdi mit sym Wëërch «dem großen Bau eines schweizerischen Idiotikons in dieser ersten gedruckten Spezialarbeit über einen graubündnerischen Dialekt ein leicht benützbarer, und hoffentlich wohl verwendbarer, Beitrag in nicht nur ganz rohem Material geliefert».

Das Wöörterbuech hät er zum grööschte Täil z Heidelberg gschribe, aber jedesmaal, wänn er wider i de Schwyz as Hauptme Dienst taa hät, hät er wyter Woort und Uusdrück gsamlet. Usechoo isch sys meebändig Wëërch 1870, 1875, 1879 und 1886 amig im Äigeverlaag. Es ghöört zun ganz früene Wöörterbüecher zum Schwyzertüütsch. Voranen isch eerscht das vom Franz Joseph Stalder (1806/1812, für di ganz Tüütschschwyz) und das vom Titus Tobler (1837, fürs Appizällerland) im Truck usechoo; zur öppe glyche Zyt und diemaal ganz uustrückli äxtra fürs Idiotikon gschribe, sind d Wöörterbüecher vom Jakob Hunziker (1877, für s Südweschtaargöi) und vom Gustav Adolf Seiler (1879, für Stadt und Landschaft Basel) em Truck übergëë woorde; em Martin Tschumpert sys Bündner Wöörterbuech us de glyche Zyt isch degäge nie fërtig woorde.

Em Büeler sys Wëërch isch im eerschte Täil e fascht e normaals Wöörterbuech (d Abfolg inerhalb vom äinzelne Buechstaben isch echli gspässig); er säit dëm «läxikograafische Täil». Im zwäite Täil wëërded e ganzi Räie Woortfälder abghandlet, aso öppen über Tier, über s Wätter, über d Topografy, über d Landwirtschaft, über s Rächtswäse, über d Chinderstuben und so wyter; dëm säit er «sinonime Täil». Im dritte Täil gaats um Woort mit verschidene Bidüütige, um Woortbildig und um d Flexioon (s letscht im Verglych mit andere Püntner Tialäkt); dëm Täil säit er «homonimen und gramatische Täil». Und im vierte Täil verlaat er Tavaas und stellt mit de Hülff vom J. P. Henni und em J. Janka e Wöörterlyschte zum Tialäkt vo Obersaxe zäme. Dezue hät er na e «Chrestomathie der Bündnerdialekte» laa trucke, aso e Samlig vo Täggscht i verschidene Püntnertialäkt. Di umpublizierti Naaträäg händ em Büeler syni Söö 1914 em Idiotikon gschänkt, wo s i dëm sys Quälemateriaal integriert woorde sind.

Publikazioone ändere

S Wöörterbuech

  • Davos in seinem Walserdialekt. Ein Beitrag zur Kenntniß dieses Hochthals und zum schweizerischen Idiotikon.
    • I. Lexicographischer Theil. Heidelberg 1870 (1. Faszikel 1869; 2. Uuflaag vom Ganze 1872).
    • II. Synonymer Theil. Heidelberg 1875.
    • III. Homonymer und grammatischer Theil. Heidelberg 1879. – Daadrin au der eerscht Täil vo de Chrestomathie der Bündnerdialekte (vornehmlich der Walser- und Hohenstaufendialekte).
    • IV. Erstes und Hauptsupplement. Der Obersaxer Dialekt in seiner Eigenart. Heidelberg/Aarau [?] 1886. – Daadrin au de zwäit Täil vo de Chrestomathie der Bündnerdialekte (vornehmlich der Walser- und Hohenstaufendialekte).

Patriootischi Gidicht

  • Laus Benedicti Fontanae. 1874.
  • In Memoriam. De pyromanubalistariorum Helveticorum certamine. 1891.

Quäle ändere

  • Niklaus Bigler: Valentin Bühler In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Valentin Bühler: Vorwort. I: Davos in seinem Walserdialekt. Ein Beitrag zur Kenntniß dieses Hochthals und zum schweizerischen Idiotikon. Heidelberg 1870.
  • M[ax] P[fister]: Die aussergewöhnliche Bühler-Familie. I: Davoser Woche 160, 1979, S. 3; namaal under em Titel Die Bühler. Eine aussergewöhnliche Familie, i: Max Pfister: Davoser Persönlichkeiten. Verlag Davoser Zeitung, Tavaas 1981, S. 28 f.
  • Paul Zinsli: Das Bündnerdeutsche in der schweizerdeutschen Sprachforschung. I: Rätia 4, 1941, S. 165–174, 203.
  • Bericht an das h. eidgen. Departement des Innern und an die h. Regierungen der subventionierenden Kantone über den Gang der Arbeiten am Schweizerdeutschen Idiotikon während des Jahres 1914. [Züri 1915], S. 15. Online.