D Vindeliker (latiinVindelicī; altgriechΟὐινδολικοί, Ouindolikoí) sind e keltische Stamm gsii, wo im Vorarlberg, im Allgai und in Bayern gwont hend. I de antike Literatur werdet si maist zäme mit de nödkeltische Räter gnennt.

Gschicht

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D Vindeliker sind zäme mit de Räter im Alpefeldzug vom Joor 15 v. Chr. vom Tiberius underworfe wore, wo vonere Insle im Bodesee uus agiert het[1]. Debi sölet d Vindeliker mit Amazonebieli gchämpft haa[2]. Si sind den zu de römische Provinz Raetia et Vindelicia organisiert wore. D Vorort sind s rätische Curia (hüt: Chur) und s vindelikische Augusta Vindelicorum (hüt: Augschburg) gsii. Im Chrieg gege d Cherusker underem Arminius hend rätischi und vindelikischi Truppe im Römerheer gchämpft[3].

Um 400 sind Vandale und Alane zäme mit andere germanische Gruppe vo Pannonie her is Piet vo de Vindeliker iidrunge. De römisch Heermaister Stilicho het die denn chöne gwüne und as Hilfstruppe gege de Gotekönig Alarich iigsetzt, wo z Italie iigfalen isch[4]. Die germanische Stemm sind aber nöd lang blibe und ane 407 i Gallie iigfalle. Ane 430 hend sich d Vindeliker am Ufstand vo de Noriker bitailigt[5]. Nochem Undergang vom Weströmische Riich ane 552 hend Alemane afange s Land vo de Vindeliker bisidle, spöter sind vom Oste her Bajuware cho. De Lech wo eres Piet durflosse het, isch spöter d Grenze zwüschet de mittelalterliche Herzogtümer Schwoobe und Bayern wore.

D Vindeliker hend oberhalb vo de Boier-Ebini am Bodesee gsidlet und a d Räter und d Helvetier grenzt[6]. Si hend us merere Stemm bistande, doch sind sich di antike Autore nöd ainig, weli Stemm zu de keltische Vindeliker und weli zu de nödkeltische Räter ghört hend. Zudem sind d Näme nöd aihaitlich öberliferet. Sicher isch, as östlich am Bodesee d Brigantier oder d Brixenter (lat. Brixenetes; agr. Βριγάντιοι Brigántoi; Βριξάνται, Brixántai) glebt hend, mitem Vorort Brigantium (agr. Βριγάντιον, Brigántion; hüt: Bregez). Nördlich devoo a de Hilara (hüt: Iller) hend d Estione (agr. ᾿Εστίωνες, Estíōnes) glebt, mitem Vorort Cambodunum (agr. Καμβόδουνον, Kambódounon; hüt: Kempte) und am Licias (agr. Λικίας, Likías; hüt: Lech) d Likater (lat. Licates; arg. Λικάτιοι, Likátioi) mitem Vorort Damasia (agr. Δαμασία, Damasía), wo nöd lokalisiert were cha. D Kattenate (lat. Cattenates; agr. Κλαυτηνάτιοι, Klautēnátioi), d Kosuanete/Kotuantier (lat. Cosuanetes; agr. Κωτουάντιοι, Kōtouántioi; Κωνσουάνται, Kōnsouántai) und d Runikate/Rukantier (lat. Rucinates; agr. ῾Ρουκάντιοι, Rhoukántioi; ῾Ρουνικάται, Rhounikátai) müend südlich vo de Donau zwüschet de Iller und em Inn gsidlet haa. D Vennonte (agr. Οὐέννωνες, Ouénnōnes; Οὐέννοντες, Ouénnontes), wo im undere Sanggallische Rintl gwont hend, sind woll Räter und nöd Vindeliker gsii.

Im Piet vo de Vindeliker isch au s Oppidum Manching glege, wo aber churz bivor d Römer is Land choo sind, scho zerstört woren isch. E Identifizierig mit eme römische Ort isch ugwüss, Vorschläg sind: Artobriga (᾿Αρτοβρίγα; »Bäreburg«), Karrodunon (Καρρόδουνον) oder au Vallatum.

Quelle

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  1. Strabon: Geographii 7,1,5
  2. Q. Horatius Flaccus: Carmina 4,4,17-20
  3. Cornelius Tacitus: Annale 2,17,4
  4. Claudius Claudianus: De Pollentinischi oder Gotechrieg 365
  5. Sidonius Apollinaris: Carmina 7,234
  6. Strabon: Geographii 4,3,3; 4,6,8

Büecher

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Der neue Pauly Bd. 12/2: Vindelici