Wenkerboge vo Charsau

Dr Wenkerboge vo Charsau isch es Blatt für di grosse Ufnaam vo dr dütsche Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmacht hed. D Schuele im domolige dütsche Rych hend e Frogeboge übercho mid Muschdersätz, zum se in lokale Dialäkt z übersetze. Au im alemannische Sprochgebiet hend vili Gmeindschuele mitgmacht.

Hiwiis zuem Boge 416013 ändere

  • Charsau het dozemols zuem Kreis Säckige im Großherzogtum Bade ghört un isch hütt en Oordsdeil vo Badisch Rhyfälde.
  • De Oord lit im Sproochruum vum Hoch- oder Südalemannische / Säckinger-Laufeburger Ruum.[1]
  • Die vierzig Sätz sind dur d Schüler "übersetzt" worde. Lährer war de Martin Weichert vu Näderesche, domols Amt Villinge.
  • As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Charsau“ ageh.
  • In Süddischland sind d Böge anne 1887 uffgnumme worde, der vo Charsau het d Nummere 416013 übercho.
  • D geografisch Lag vu Charsau isch in der Karde iitrage.

Wenkersätz ändere

  1. Im Winter fliege die trochene Blätter in der Luft umme.
  2. Shört gli uf tschneie deno wird Wätter wider besser.
  3. (Schaff?) die Chole in Ofe, as d Milch bald afangt choche.
  4. Dr guet alt Ma isch mitem Roß durs Is broche und isch ins chalt Wasser gfalle.
  5. Dr isch vor vier oder segs Wuche gstorbe.
  6. S Für isch tschark gsi d Kiechle sind unte ganz schwarz brännt.
  7. Dr ißt d Eier allewil ohne Salz und Pfäffer.
  8. D Fieß dient mr weh, i glaub i has durgloffe.
  9. I bi dr Frau gsi und haers gsäid und sie het gsäid, sie wells au ihrer Dochter sage.
  10. I wills au nimme wieder due.
  11. I schlad gli mitem Chochlöffel um d Ohre du Aff.
  12. Wo gosch hi mie mer au miter goh.
  13. S sind schlächte Zite.
  14. Mi lieb Chind blib do unde schto, die böse Gäns bisse di dot.
  15. Du häsch hüt am meischhte glert und bisch artig gsi, du darfsch enter haigo wiede die andere
  16. Du bisch no it groß gnueg, as chasch e Fläsche Wi ustrinke. Du muesch zerscht no e weng wachse u. größer werde
  17. Gang, bisch so guet und säg dir Schwöschter, si sell d Chlaider für eue Mueter ferig näie und mit er Bürschte sufer mache.
  18. Hättsche kännt, drno wärs anderscht cho und s thät bässer mit em schto.
  19. Wer het mr mi Chrade mit em Fläisch gschtohle.
  20. Dr hät e so do, as hate se zuem drösche bschtellt, sie hänts aber sälber do.
  21. Wem hät er die neue Gschicht verzält
  22. Me mueß lut briele, suscht verscherstoht ers it.
  23. Mir sin mied und hänt Durscht.
  24. Wo mer geschter zurck cho sind, sind scho alle im Bett gläge und hänt fäscht gschlofe.
  25. Dr Schnee isch die Nacht bi eus liege blibe aber hüt frie isch er gschmulze.
  26. Hinter eusem Hus schtönd drü schöne Apfelbäumli mit rote Äpfeli
  27. Chönnt er it no e Augeblick uf eus warte, drno gömer au mit ich.
  28. Dr dörfet it so Chinderei tribe.
  29. Euse Bärg sind it so hoch eue sind viel höcher.
  30. Wieviel Pfund Würscht und wieviel Brot wänter ha.
  31. I verschtand ich it, dr meint e bizli luter schwätze.
  32. Hänter kei Schtückli wiße Seipfe für mi uf mim Disch gfunde.
  33. Si Brieder willem zwöi schöne Hüser in eue Garte baue.
  34. s Wort isch em vom Härze cho.
  35. Das isch rächt gsi vo ihm.
  36. Was sitze dört für Vögeli obe uf em Mürli.
  37. D Bure hänt fünf Stiere und nün Kieh und zwölf Schöfli vors Dorf brocht gha, die hänt si welle vrkaufe.
  38. D Lüt sind hüt alle ufem Feld und mäie.
  39. Gang ume, dr brun Hund (duet?) dr nüt.
  40. I bi mit dene Lüte do hinte über d Matte ins Chorn gfahre.

Wörder im Wenkerboge ändere

  • heiß, ebenso ...., Basen, ..., Briäf, ..., 
  • Montag, Zierschtag, Mittwoch, Dunnerschtag, Freitag, Samschtag
  • ?, fünfzehn, sächzehn, fünfzig

Weblink ändere

Luäg aü do ändere

Wo s her isch ändere

  1. Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ (Memento vom 22. Juni 2019 im Internet Archive), Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1