Dr Werner Marti (* 5. Septämber 1920 z Vogelsang bi Rapperschwil BE; † 9. Novämber 2013 z Biel) isch e Schwizer Lehrer, Sprochforscher un Schriftsteller gsi, wu si Läbe näben em Lehramt im Bärnditsche gwidmet het. D Bärner Sprochwisseschaftleri Ruth Bietenhard nännt-e "Ein Jakob Grimm der Berner Mundart".

Am 25. Septämber 2010 isch de Werner Marti z Aarau vom Verain Schwiizerdüütsch zum Ehremitgliid ernännt worde, als Dank für alles won èèr für de Verain und für d Mundart gmacht hät. Er isch uufgstande und hät sich mit ere churze Reed bedankt, d Blueme hät er aber grad sinere Frau, de Susanna, id Hand truckt.

Dr Werner Marti ase jung ändere

Dr Marti Werner isch e Suhn vum Friedrich Marti, eme Seeländer Büür, un dr Bertha geb. Zesiger. Dr isch z Rapperschwil ufgwagse un schwätzt, wiä ner anne 85 gschriibe het, "noch heute einen mittelländischen Seeländer Dialekt mit stark bäurischem Einschlag". Dr het in ere Zit, wu d Bärner Landwirtschaft Not glitte het, numme derfe s (Lehrer-)Seminar bsueche, het also nit derfe stüdiäre. Ab 1940 isch er Primarlehrer z Seewil, z Utzischdorf un z Biel gsii. Dr her friäh e Familiä grindet un schliäßlig 5 Kinder z versorge gha.

Si erschti Fraü Frieda Junker isch anne 1948 gstorbe; dr het derno 1969 nomol ghirate un mit sinere zweite Fraü Susanna Baumgartner zwei witteri Kinder bikumme.

Sini grammatische Haüptwärk ändere

Dr het scho lang welle d bärnditsch Sproch erforsche un wäge däm het er näbe sinere Arbet as Lehrer d Maturität nogmacht un anne 1959 bstande. Jetz het er kenne an d Uni goh; z Bärn het er Germanischtig mit Schwärpunkt Dialäktologii un germanischi Phililogii gstüdiärt, im Näbefach Änglisch un Volkskund. Anne 66 her er dr Dokter gmacht; si Dissertation heißt: "Wäärche – schaffe. Ein Wortkomplex in der Sprache des bernischen Seelandes".

Ab 1976 het er bis zu sinere Pensioniärig z Biel as Seminar-Lehrer gschafft.

Anne 72 het er si Biächli "Bärndütschi Schrybwys" rüsgä – si Schiibig isch im Verglich zu dr Dieth-Schrift necher am draditionälle ditsche Schriftbild.

Anne 1985 het er si "Berndeutsch-Grammatik" rüsgä. Diä isch also speter wiä diä meischte andere modärne Schwizer Dialäkt-Grammatike rüskumme un isch wenniger populärwisseschaftlig wiä diä andere (mit allene Vor- un Nochdeil: wisseschaftlig präziser un üsfiährliger, wenniger allgmeinverständlig), isch anderscht gliideret wiä d Grammatike, wu vum Verein Schwizerditsch initiiärt sin.

Dr Marti as Romanautor ändere

Noch sinere Pensioniärig het er im Bieler Tagblatt e regelmäßigi Mundart-Kolumne (Bärnditsch) ufboije; Artikel do drüs het er anne 1988 as Buech ("Ds Johr uus") rüsgä. Anne 1995 het er si erschte Roman (uf Bärnitsch) rüsgää, e große, hischtorische Roman mit em Namme: "Niklaus und Anna"; anne 2001 isch dr Roman "Dä nit weiss, was Liebi heisst" gfolgt.

Bedittig ändere

D Ruth Bietenhard verglicht dr Werner Marti mit em Jakob Grimm mit em Hiwiis, ass d modern ditsch Sproch im Grimm d Glichberächtigig in dr eijropäische Sprochkültür verdankt. Im Marti seigs z verdanke, ass s Bärnditsch hit nit numme as "Mundart", nai, as "('Kleinraum'-)Sprache" iigstuuft wird. Beidi Grammatiker diäg aü verbinde, ass si näbe dr druckene grammatische Arbet lebändigi Literatür gschriibe hän – dr Grimm un si Brueder Märli, dr Marti Gschichte un Roman.

Im Werner Marti sini Publikatione ändere

  • Wäärche – Schaffe. Ein Wortfeldkomplex in der Sprache des bernischen Seelandes (= Diss. Bern 1966). Haupt, Bern 1968
  • Chlepfe uf der Geisle. Gschichte vo mir u vo angerne. Zytglogge, Oberhofen 2005, ISBN 3-7296-0696-4
  • Bärndütschi Schrybwys. Ein Wegweiser zum Aufschreiben in berndeutscher Sprache. Francke, Bern 1972; 2. A. 1985, ISBN 3-305-00074-0
  • Berndeutsch-Grammatik für die heutige Mundart zwischen Thun und Jura. Francke, Bern 1985, ISBN 3-305-00073-2
  • Ds Johr uus. Gschichte, Begägnige, Wörter. Us de Bärndütsch-Kolumne im Bieler Tagblatt vo de Johr 1986 bis 1988. Gassmann, Biel 1989
  • Resli. Eine Erzählung aus dem Berner Oberland. Staatlicher Lehrmittelverlag, Bern 1989
  • Niklaus und Anna. Mundartroman nach Dokumänt us der Zyt vo 1798 bis 1819. Zytglogge, Gümligen 1995, ISBN 3-7296-0509-7
  • Dä nid weis, was Liebi heisst. Bärndütsche Roman us der Zyt vorem Erschte Wältchrieg. Zytglogge, Gümligen 2001, ISBN 3-7296-0622-0
  • Chlepfe uf der Geisle. Gschichte vo mir u vo angerne. Zytglogge, Oberhofen 2005, ISBN 3-7296-0696-4

Quälle ändere

  • Ruth Bietenhard: Ein Jakob Grimm der Berner Mundart. Dem Berndeutschforscher und Schriftsteller Werner Marti zum achzigsten Geburtstag. In: "Der kleine Bund" (Samstigsbiilag zu Der Bund), 2. 9. 2000.
  • Werner Marti: Vorwort. In: Werner Marti: Berndeutsch-Grammatik für die heutige Mundart zwischen Thun und Jura. Bern 1985

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