D Emilie Kempin-Spyri (* 18. März 1853 z Altstette; † 12. April 1901 z Basel; geb. Spyri, verh. Kempin) isch di ersti Frou gsy, wo ir Schwyz als Juristin isch promoviert u habilitiert worde. Als Frou het si aber nid dörffen als Awältin praktiziere. Drum isch si nach New York usgwanderet u het dört e Rächtsschuel für Froue 'gründet. Si isch e Nichte gsy vor Outorin Johanna Spyri.

Läbe ändere

Si isch als ds dritte vo acht Chind vor Maria Elise Spyri-Wild und em Johann Ludwig Spyri uf d Wält cho, em Pfarrer vor reformierte Chilegmeind Altstette, denn no'nen eigeti Gmeind, hüt e Stadtteil vo Züri. 1875 het si der Theolog Walter Kempin ghürate. 1876 isch iri Tochter Anna Gertrud Elisabetha uf d Wält cho, 1878 ire Suhn Robert Walter Ludwig, 1879 iri zwöüti Tochter Emilie Agnes Elisabetha.

1885 het si d Matura bestanden u sech als ersti Schwyzerin ar juristische Fakultät vor Universität Züri immatrikuliert. Im Januar 1887 isch ire Vorstooss vor em Bundesgricht, das der Begriff Schwyzer nid nume Männer, sondern o Froue bezeichni, abglehnt worde, wil er "ebenso neu als kühn" syg.[1]. Im glyche Jahr het si mit der Arbeit Die Haftung des Verkäufers einer Fremden Sache dissertiert. Iri Bewärbig als Privatdozäntin für römischs Rächt ar Universität Züri isch 1888 abglehnt worde.

Im Ougust 1888 isch si mit irer Familjen uf New York usgwanderet. Dört het si d Emiliy Kempin Law School 'gründet und – under anderem – ar New Yorker Universität gschaffet. Wäg em Heiweh vo irem Ma, wo sech nie z New York het chönnen akklimatisiere, sy si aber 1891 uf Züri zrüggcho.

1891 het si ar Universität Bärn habilitiert. Ires zwöüte Gsuech für'ne Stell als Privatdozäntin ar Universität Züri isch vom Erziehigsrat am 15. Dezämber bewilliget worde, glych das der Universitätsrat en Ablehnig het empfole gha. Es Gsuech für'ne Zuelassig als Awältin het der Zürcher Kantonsrat aber abglehnt. Vo 1892 bis 1895 het si ar Universität Züri doziert. Dernäbe het si anderi juristischi Aktivitäte betribe. So het si byspilswys 1892 d Zytschrift Frauenrecht 'gründet, u 1893 der Frauenrechtsschutzverein.

Ab 1895 het si z Berlin gläbt. 1897 isch si wäge Geistes-Chrankheit i d Astalt Berolinum ygwise worde. 1899 het me sen i d Irrenastalt Friedmatt z Basel verleit. Dört isch si gstorbe.

Anerchennig ändere

D Zürcher Frouezunft Gsellschaft zu Fraumünster het am 19. April 2004 d Emilie Kempin-Spyri als e Zürcheren anerchennt, wo me trotz usserordentleche Verdienst heig vergässe. Dä Alass het under em Patronat vor Universität Züri stattgfunde.[2] Di provisorischi Ehretafle, wo zu däm Alass isch enthüllt worde, het men am 28. Mai 2009 dür di definitivi Ehretaflen im Foyer vor Bibliothek vom rächtswüsseschaftlechen Institut ersetzt.[3]

Mit emne Festakt isch am 22. Januar 2008 im Liechthof vor Universität Züri es Dänkmal ir Form voren überdimensionierte Chaiselongue enthüllt worde, wo d Pippilotti Rist het gstaltet gha. Dadermit wird der Kempin-Spyri iri Rollen als ersti Privatdozäntin ar Universität Züri und als Pionierin für d Glychberächtigung vor Frou gwürdiget.[4]

D Eveline Hasler het mit em Buech Die Wachsflügelfrau der Kempin-Spyri ires Läbe literarisch ufg'arbeitet. Z Altstetten git's en Emilie-Kempin-Spyri-Wäg.

Literatur ändere

  • Delfosse, Marianne: Emilie Kempin-Spyri (1853-1901). Das Wirken der ersten Schweizer Juristin unter besonderer Berücksichtigung ihres Einsatzes für die Rechte der Frau im schweizerischen und deutschen Privatrecht. Jur. Diss. Zürich 1994.
  • Berneike, Christiane: Die Frauenfrage ist Rechtsfrage. Die Juristinnen der deutschen Frauenbewegung und das bürgerliche Gesetzbuch. Baden-Baden 1995. ISBN 3-7890-3808-3. Zu Kempin: u. a. S. 81-102.
  • Yashiki, Jiro Rei: Emilie Kempin-Spyri 1853-1901). Eine Skizze des Lebens und Werkes der Ersten promovierten Juristin Europas, Hitotsubashi Journal of Law and Politics 33 (2005), S. 7 - 17 [1] und 34 (2006), S. 45 - 56.[2]
  • Eveline Hasler: Die Wachsflügelfrau, Geschichte der Emily Kempin-Spyri, München 1995 (dtv), ISBN 3423120878
  • Verein Feministische Wissenschaft Schweiz (Hg.): Ebenso neu als kühn: 120 Jahre Frauenstudium an der Universität Zürich. Verantwortlich für die Redaktion dieses Bandes: Katharina Belser, Gabi Einsele, Rachel Gratzfeld, Regula Schnurrenberger. Zürich 1988. (Schriftenreihe / Verein Feministische Wissenschaft), ISBN 3905493012

Weblinks ändere

Einzelnachwyse ändere

  1. BGE 13 I, S. 1 ff., 4
  2. Brigitte Blöchlinger: Postume Ehrung von Emilie Kempin-Spyri Archivlink (Memento vom 14. Juni 2008 im Internet Archive), UZH-News 7. April 2004 (abgrüefft am 22. Juni 2011).
  3. Marita Fuchs: Ehrentafel für die erste Dozentin der Universität Zürich, UZH-News 2. Juni 2009 (abgrüefft am 22. Juni 2011).
  4. Eine Chaiselongue als Erinnerungsort (Zürich, NZZ Online) (abgrüefft am 22. Juni 2011).
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