Eugen Falk-Breitenbach

Dr Eugen Falk-Breitenbach (aigetli Eugen Falk; * 26. Februar 1903 z Offeburg; † 9. Juli 1979 z Huuse isch e dytsche Moler un Dialäktdichter gsii.

dr Eugen Falk-Breitenbach, 1964

Lääben un Wäärch ändere

Dr Eugen Falk isch e Suhn vum Lokfierer un Haizer Emil Falk un syre Frau Anna geb. Eng gsii. Anne 1909 isch d Familie vu Offeburg uf Huuse zoge un hän e Huus am Gwerbkanal näbe dr Volksschuel gschaft, di speter Apothek Iff.

No dr Schuel het dr Eugen vu 1918 bis 1922 e Mechanikerlehr bi dr Edelstahlwärch z Haasle gmacht, wu d Familie ursprignli här gsii isch un wu syni Großeltere un anderi Verwandti gläbt hän. Dert het er au dr Heinrich Hansjakob chänneglehrt, wu ne starke Yydruck uf ihn gmacht het. Sy jingere Brueder Paul het au z Haslach e Mechanikerlehr gmacht un isch au wie dr Eugen speter Moler wore.[1] No dr Gsellebriefig het dr Eugen Falk aafange schaffe as Mechaniker, zfride gsii isch er dodermit aber nit. Anne 1925 isch er uf Wanderschaft dur Dytschland gange. Iber Singe un Fürth isch 1926 er uf Nürnberg chuu un het vum Zaichne vu „Tee- und Käsefolien“, wien er mol gsait het, gläbt. Im Wintersemeschter 1927/1928 isch er z Nürnberg uf Chunschtgwäärbschuel gange. Derno isch er uf Huuse retuur chuu.

Anne 1930 het er d Butzmacheri Emma Armbruster gyhrote, wu gschide gsii isch un us dr erschte, gschidene Eh ne Suhn ghaa het. Derzue het si fir d Dochter vu ihre Schweschter gsorgt. Im Braitebachdal hän si ne Huus böue un dr Eugen Falk het si derno noch däm Dal Falk-Breitenbach gnännt. Wel er e gschideni Frau ghyrote het, het em dr katholisch Bfaarer d Eucharisti verwaigeret.

Dr Eugen Falk-Breitenbach het aafangs as Chaufmann gschafft, het si aber schließlig uf dr Verchauf vu Landschaftsbilder un Chunschtgwäärb spezialisiert. Är het si stark fir s draditionäll Bruuchtum inträssiert un het aagfange alli meglige Zytigsuusschnitt zum Bruuchtum, zue historische Gebei un zue dr Haimetgschicht sammle.

Am 1. Mai 1933 isch dr Falk-Breitenbach mit 75 andere Huusemer in d NSDAP yydrätte. Är isch derno vu 1933 bis 1937 „Politischer Leiter Handwerk“ gsii. E Johr lang isch er au Huusemer Kulturwart vu dr Bartei gsii un ai Johr lokale Filmstellelaiter. Anne 1944 isch er no stellverdrättende Zällelaiter wore,

Noch em Chrieg het er si no mee uf Bruuchtumsbflääg zruckzoge, s Wirtschaftswunder het er zimli kritisch gsääne. Är het vor allem Landschafte im Schwarzwald gmoolt. Au d Gedicht un Gschichte, wun er gschribe het, zum Dail uf Hochdytsch, vyl aber au uf Alemannisch, handle fascht uusschließli vu dr Haimet. Dr Otto Basler schrybt in eme Artikel iber Dichter us dr Ortenau zum Falk-Breitenbach:

„Die große Liebe zur Schwarzwaldheimat spricht aus schlichten, mundartlichen Versen, die fernab dem lauten Tag aus gemütstiefer Naturverbundenheit heraus entstanden sind und zur inneren Andacht rufen. Die Gedichte stehen fest im Grund und Boden allen hofbäuerlichen Seins und Erlebens, allen Arbeitens und Werkens, aber auch des Ruhens und Sonntagsfriedens.“

O. Basler. Die Ortenau 40. Heft 1960, S. 446

Anne 1965 isch er Grindigsmitglid vu dr Muettersproch-Gsellschaft gsii. Zäme mit dr Chinschtleri Inge Ringwald-Engelhardt (1925–2009) het er anne 1975 e Chinschtlergruppe ins Lääbe gruefe, wu an d Guetacher Molerkolony aagchnipft het, wu am Änd vum 19. Johrhundert um d Moler Wilhelm Hasemann un Curt Liebich entstanden isch.

Sy Frau Emma het noch em Zweete Wältchrieg d Dradition vum Bollehuetmache wider ufbrocht. Dr Bollehuet isch in dr erschte Helfti vum 20. Johrhundert fascht verschwunde gsii, all weniger Fraue hän en drait, un scho um 1900 het s nume no ai Huetmacheri gee, wu no Bollehiet het chenne mache. Mer het verzellt, ass bim Bsuech vu dr Großherzogin anne 1911 däre ne Bollehuet ibergee wore sei, aber nit vu dr Huetmacheri sälber, derfir vun ere Frau us dr „bessere Gsellschhaft“. Wäge däm sei die Huetmacheri eso wietig gsii, ass si si gschwore heb, nie me ne Bollehuet z mache un au ihri Nichte, wu s no glehrt gah het, heb si dodra ghalte. Noch em Zweete Wältchrieg het s nieme me gee, wu gwisst het, wie mer e Bollehuet macht. Dr badisch Staatsbresidänt Leo Wohleb het dr Falk-Breitenbach derzue broocht, die Bollehuetdradition wider ufznee. D Emma het derno versuecht, Tächnik uusezfinde. Är het sälber emol driber verzellt:

„Um hinter das Geheimnis zu kommen, kaufte ich meiner Frau einen alten, schwarzen Bollenhut, der bis ins kleinste Teil zerlegt wurde. Ich kaufte dann einen Zweiten und Dritten, meine Frau machte immer wieder neue Versuche, bis es ihr nach Monaten endlich gelang, einen Bollenhut herzustellen, der dem alten Original in nichts nachstand.“

Eugen Falk-Breitenbach

Vu do ab (1952) het d Emma Falk Bollehiet gmacht, speter het ihri Nichte, d Hedwig Kaltenbach vu Guetach, des Handwärch ibernuu un speter d Dochter vu dr Kaltenbach, d Gabriele Aberle.

Sy Huus, s „Molerhiisli“, het dr Eugen Falk-Breitenbach dr Stadt Huuse vermacht unter dr Uflag, ass si ne Museum drus mache.

Wäärch ändere

Biecher
  • Hailig Wort un Bild. 1950
  • Goldiges Land. Schwarzwälder Gedichte. Nachw. von Eugen Fehrle. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald [1955] 63 S. (Silberdistel-Reihe 10)
  • Aus der Stille. Schwarzwälder Gedichte. Nachw. von Oskar Kilian. Mit Ill. d. Verf. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1958 72 S. (Silberdistel-Reihe 31)
  • Auf der Ofenbank. Alemann. Gedichte. Mit einem Nachw. von Oskar Kilian. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1963 Getr. Pag. ; kl. 8 (Silberdistel-Reihe 52)
  • Menschen, Täler und Wälder. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1968 154 S. (Silberdistel-Reihe 112)
  • Gott, Natur und Menschenherz. Alemannische Gedichte. Mit Ill. d. Verf. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1978 159 S. Ill. (Silberdistel-Reihe 132) ISBN 978-3-7946-0152-3
LP
  • Alemannische Geschichten für großi und chlini Lüt. 10 Sprachbilder in der „Muttersprach“ aus südbadischen Sprachlandschaften. Gesprochen von den Autoren Sepp Schirpf, Gottfried Schafbuch, Richard Gäng, Gerhard Jung, Hedwig Salm, Walter Füßlin, Rolf Süß, Karl Kurrus, Philipp Brucker und Eugen Falk-Breitenbach. Christophorus-Verlag, Freiburg i. Br. 1975

Uusstellig ändere

Zum 25. Dodesdag vum Falk-Breitenbach im Johr 2004 het d Stadt Huuse ne Uustellig iber s Lääbe un s Wäärch vum Eugen Falk-Breitenbach gmacht, wu nit nume s chinschtlerisch Schaffe im Zäntrum gstanden isch, nai, au sy Verhalte im Dritte Rych isch kritisch aagluegt wore.

  • Jetz, Moler mol! Un Schriber, schrib! – Der Malerpoet Eugen Falk-Breitenbach. Ausstellung zu Leben und Werk des Schwarzwaldmalers und Mundartdichters Eugen Falk-Breitenbach (1903-1979) in Hausach / Kinzigtal. 21. August bis 6. November 2004. Ehemalige Bahnmeisterei (Eisenbahnstr. 9)

Literatur ändere

  • Otto Basler: Dichter und Dichtung der Ortenau. In: Die Ortenau 40. Heft 1960, S. 446
  • Wilhelm Kosch; Carl Ludwig Lang; Konrad Feilchenfeldt: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisches-bibliographisches Handbuch, Bd. 8. K.G. Saur, Zürich 2005.
  • Anja Rudolf: Ausstellung zu Leben und Werk des Schwarzwaldmalers und Mundartdichters Eugen Falk-Breitenbach (1903-1979) in Hausach/Kinzigtal. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden. 84. Jahresband 2004. S 499 f.

Weblink ändere

  Commons: Eugen Falk-Breitenbach – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote ändere

  1. Paul Falk zum Hundersten, Schwarzwälder Bote, 6. August 2012