Dr Josias Simler oder Simmler (6. Nofämber 1530 z Chappel am Albis; † 2. Juli 1576 z Züri) isch en Theoloog und Gschichtsschryber us dr Schwiiz gsi.

dr Josias Simler

s Läbe ändere

Dr Josias Simler isch dr Soon vom Peter Simler (1486–1557) vo Rhinau gsi, wo vor dr Reformazioon, sid ane 1499, im Chloschter Chappel Mönch und au Prior gsi isch, und vo dem synere Frou Verena Huser († 1555). Dr Vater het im Chloschter vo Chappel zäme mit em Apt Wolfgang Rüpplin und em Heinrich Bullinger d Reformazioon duregfüert und denn s Chloschter mit al syne Güeter dr Stadt Züri ggä. Derno isch er refermierte Pfarrer z Chappel worde und het ane 1526 d Verena Huser ghüraatet.[1]

Ane 1544 isch sin Soon, dr Josias Simler, im Alter vo 14 Joor uf Züri bim Heinrich Bullinger, wo syn Götti gsi isch, id Schuel ggange. Wyters het er z Basel und z Stroossburg studiert, und denn isch er z Züri Profässer für Bibelchund und Theology worde. 1551 het er d Elisabth Bullinger (1532–1565), e Dochter vom Heinrich Bullinger, ghürootet. Wil d Elisabeth scho mit 33 Joor gstorben isch, het dr Simler ane 1566 di jungi Magdalena Gwalther (1550–1625/26) zur Frou gnoo, wo iin nach sym Tod fasch um füfzg Joor überläbt het.

Dr Josias Simler het vier Chind gha, dr Josias Simler (1567–1588), wo Pfaarer gsi isch und als Fäldprediger z Frankrych gstorben isch; dr Rudolf Simler (1568–1611), wo Dokter worden isch und z Züri als Profässer für Logik und für Rhetoorik gschaffet het; dr Chaschper Simler (1574–1611), Guldschmiid z Züri, und d Dorothee (* 1571), d Frou vom Zürcher Theologyprofässer Chaschper Waser.

s Schaffe und syni Wärch ändere

Dr Simler het ane 1552 z Züri als eine vo de erschte Profässer am Collegium Carolinum, wo so öpis wie die früeni Zürcher Hochschuel gsi isch, afo schaffe. Er isch dezue ane au Diakoon am Sankt Peeter gsi. Er het em bedütende Zürcher Filoloog und Naturforscher Conrad Gessner syni Bibliotheca universalis nöi useggèè und für iin ane 1566 au de Nachruef gschribe, so wie ali syni Tegscht uf Latyynisch. Gly het er sech für d Natur und für d Geografy vo dr Schwiiz agfange inträssiere. Er het die erscht usfüerlech Beschrybig vo de Alpe zämegstellt und da dezue Informazioone us vil Schrifte gsamlet und au eigeti Beobachtige gmacht. Die Arbet mid em Titel De Alpibus commentarius isch lang es berüemts geografischs Standardwärch gsi. Anderi Wärch vom Simler sind es Buech über d Rächtsgschicht vo de Schwiiz: De Republica Helvetiorum, wo lang als Grundlaag für d Verfassigsgschicht vom Land pruucht worden isch, und es anders über s Wallis: Vallesiae Descriptio, won er drin au Namensgschichtlechs bringt, so wie öpe Bemerkige zum Bärg Monte Rosa. Er het as Expärte em Ulrich Campell ghulfe d Beschrybig vom Bünderland z mache, d Raetiae alpestris topographica descriptio, wo 1573 z Chur usecho isch. In es bar chlynere vo syne Schrifte behandlet de Simler Sache vom Alte Teschtamänt und verteidiget är gwüssi theologeschi Posizioone, wo zu synere Zyt aktuel gsi sind.

Dr Johann Wilhelm Stucki het ane 1577 de Nachruef für de Josias Simler gschribe: Vita clarissima viri D. Iosiae Simleri Tigurini, s. theologiae in schola Tigurina professoris fidelissimi.

Em Simler syni grössere Wärch sind i dr Schwiiz und au in andere Länder bekant und vil glääse worde.Die latynische Originaltegscht hend verschideni Autoore gly in andri Sprooche übersetzt. So schribt dr Hans Jacob Leu im Vorwort zu n ere nöje düütsche Uusgoob vom Regiment der Loblichen Eydgenoßschaft, won er ane 1722 useggä und für die jüngeri Zyt ergänzt het, über em Simler syn latynisch Urtegscht: «… [ist] selbiger folglich wegen seiner Würde so wol in die Teutsche, Französsische und Holländische Sprachen übersezt als auch in disen Sprachen zum öfteren neu-edirt worden.»

D Schrifte vom Josias Simler sind vom Zürcher Bürgermeischter Johann Heinrich Waser, eme Änkel vom Simler, gsamlet worde; hüt sind’s i dr Zäntraalbiblioteek z Züri.

  • Epitome bibliothecae Conradi Gesneri. Züri 1555
  • Oratio de vita et obitu clarissimi viri et praestantissimi theologi D. Petri Martyris Vermilii divinarum literarum professoris in schola Tigurina. Züri 1563 (uf düütsch: s Läbe und Stärbe vom berüemte Maa und Zürcher Theologyprofässer Peter Martyr Vermigli)
  • Vita clarissimi philosophi et medici excellentissimi Conradi Gesneri. Züri 1566 (s Läbe vom Filosoof und Dokter Konrad Gessner)
  • De aeterno Dei filio […] adversus […] antitrinitarios. Züri 1568 (de ebig Soon gottes – Schrift wider d Gägner vo de Drüäinigkäitslehr)
  • Scripta veterum latina de una persona et duabus naturis Domini et Servatoris nostri Iesu Christi, adversus Nestorium, Eutychen & Acephalos olim aedita […]. Züri 1571
  • Bibliotheca instituta et collecta primum a Conrado Gesnero. Züri 1574
  • Vallesiae descriptio, libri duo: de alpibus commentarius, Züri 1574 (Beschrybig vom Wallis in zwei Bänd; en Kommentaar über d Alpe)
  • Narratio de ortu, vita et obitu reverendi viri D. Henrici Bullingeri Tigurinae ecclesiae pastoris. Züri 1575 (d Härkumpft, s Läbe und s Stärbe vom Zürcher Chilölehrer Heinrich Bullinger)
  • Assertio orthodoxae doctrinae de duabus naturis Christi […]. Züri 1575 (Über die richtigi Lehr vom zweifache Wääse vo Chrischtus)
  • Regiment gemeiner loblicher Eydtgnoschafft. Züri 1576
  • De Republica Helvetiorum Libri duo. Züri 1577 (Zwäi Büecher über d Republik Schwiiz)
  • Exodus. In exodum vel secundum librum Mosis, Iosiae Simleri professoris divinarum literarum in Schola Tigurina commentarii. Züri 1584 (nach em Simler sym Tod useggä: Komentaar zum zwäite Buech vom Moses)

Literatur ändere

  • Bruno Schmid: Simmler (Simler), Josias. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Ernst Reibstein: Respublica Helvetiorum. Die Prinzipien der eidgenössischen Staatslehre bei Josias Simler. Bärn 1949
  • Josias Simler et les origines de l’alpinisme jusqu’en 1600. Grenoble 1904.
  • S. Günther: Josias Simler als Geograph und Begründer der wissenschaftlichen Alpenkunde. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, 1901.

Fuessnoote ändere

  1. Christian Moser: Peter Simmler. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.