Karl Friedrich von Baden

Der Karl Friedrich von Baden (* 22. Novämber 1728 z Karlsrueh; † 10. Juni 1811 au dört) isch e Markgraf, Grossherzog und Kurfürscht im alte dütsche Riich gsi.

Karl Friedrich von Baden
Markgraf vo Bade-Durlach, Kurfürst, Grossherzog

Markgraf Karl Friedrich vo Bade
Regierigsziit 1738-1811
Uf d Wält cho 22. November 1728
Gstorbe 10. Juni 1811
Dodesort Karlsrueh
Begrabe Pforzheim
Vorgänger Karl III. Wilhelm vo Bade-Durlach
Verhürotet mit 1) Karoline Luise vo Hesse-Darmstadt
2) Luise Karoline Geyer vo Geyersberg

Er isch 73 Johr im Amt gsi; das isch eini vo de lengschte Amtszyte vomene dütsche Fürscht.

s Läbe

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Der Karl Friedrich isch der Sohn vom Friedrich von Baden-Durlach gsi, wo im Alter vo 29 Johr scho gstorben isch; der Karl Friedrich isch denn erscht vier Johr alt gsi.

Im Alter von 18 Johr hedd dr Karl Friedrich, wo sin Grossvater, der Markgraf Karl III. Wilhelm (Baden-Durlach), gstorben isch, offiziell d'Amtsgeschäft als Markgraf vo Baden-Durlach übernomme. Er hedd ä vo sim Grossvater guet verwaltete Staat übernomme, in dem's de Bevölkerung wäje Missernde und Chriegszyte nit immer guet gange isch.

Er isch zweimol ghürotet gsi, sid ane 1751 mit der Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783) und sid 1787 mit der Riichsgräfin Luise Karoline Geyer von Geyersberg (1767–1820).

Er war awa ä ziemlich liberaler Fürscht und het sis Land reformiert und d Verwaltig besser organisiert, 1809 het er s modärne «badische Landrächt» ygfüert, er het Ideeè vo der Aufklärung gförderet, un er hedd au versucht d Masseuswanderunge nach Amerika zu seler Zitt z reduziere. Durch guedi Berater isch d Hauptstadt Karlsrueh glichziddig zume Anziehungspunkt fir vieli Denker wie Voltaire, Goethe oder Johann Peter Hebel worre. So het sis Land wytume als «Musterländle» gulte.

1767 hed er noch’m preussische Vorbild d Folter abgschafft un 1783 au d Leibeigeschaft.

1771 isch’m noch s Herrschaftsgebiet von de badisch Linie Baden-Baden zuegfalle un er hedd die beide Länder zur Markgrafschaft Baden zsammegfiehrt. 1796 het Baden alles Land links vom Rhii an Frankriich verlore, 1803 sind verschideni chlini Gebiet zum Territorium derzuecho, 1805 au der früener vorderöschtriichisch Briisgau und anne 1806 en grosse Deil vom ehemolige Fürschtetum Fürstenberg. Bi der Verwaltig vo de neue Gebiet isch es nit eifach gsi, de verschidene chrischtleche Konfessioone im Land en guete Platz z gää: Baden-Durlach isch protestantisch gsi und Bade-Bade katholisch, under em Markgraf Karl Friedrich isch s tolerante Zämeläbe vo beide Glaubensrichtige möglech gsi.

Dr Napoleon hed dann defür gsorgt, dass de Regensburger Landtag 1803 d Markgrafschaft zumme Kurfürstetum erhobe hedd. 1806 ischs dann sogar zumme Grossherzogtum erhobe worre. Des war widderum de Uslöser, dass Karl Friedrich sinni Residenzstat Karlsrueh hedd lonn ussbaue. Die Uffgab ischm Baumeischder Friedrich Weinbrenner zuegfalle.

Literatur

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  • Friedrich von Weech: Karl Friedrich (Großherzog von Baden). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 241–248.
  • Annette Borchardt-Wenzel: Karl Friedrich von Baden. Mensch und Legende. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2006, ISBN 3-938047-14-3.
  • Klaus Gerteis: Karl Friedrich von Baden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 221–223.
  • Gerald Maria Landgraf:„Moderate et prudenter“. Studien zur aufgeklärten Reformpolitik Karl Friedrichs von Baden (1728–1811). Inaugural-Dissertation der Universität Regensburg, Landsberg a. L. 2008.

Darstellige vo dr Zitgnosse Karl Friedrich Nebenius und Karl Wilhelm Ludwig Friedrich Drais von Sauerbronn:

  • C. F. Nebenius (aus dessen Nachlaß herausgegeben durch Fr. von Weech): Karl Friedrich von Baden. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1868.
  • C. W. F. L. Freiherr von Drais: Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich vor der Revolutionszeit. Erster Band. Verlag der C. F. Müller’schen Hofbuchhandlung, Carlsruhe 1816.
  • C. W. F. L. Freiherr von Drais: Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich vor der Revolution. Zweiter und letzter Band. Verlag der C. F. Müller’schen Hofbuchhandlung, Carlsruhe 1818.
  • David Friedrich Strauß: Klopstock’s Jugendgeschichte und Klopstock und der Markgraf Karl Friedrich von Baden. Bruchstücke einer Klopstockbiographie. Verlag Emil Strauß, Bonn 1878.
  • Hansmartin Schwarzmaier: Die Markgrafen von Baden. In: Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung. Jan Thorbecke Verlag, Siegmaringen 1986.
  • Karl Stiefel: Baden - 1648-1952. 2 Bände, Karlsruhe 1978.
  • Alfred Krebs: J. A. Schlettwein, der «Deutsche Hauptphysiokrat». Ein Beitrag zur Geschichte der Physiokratie in Deutschland. Inaugural-Dissertation der Universität Bern, Verlag Wilhelm Fugmann, Leipzig 1909.
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  Commons: Karl Friedrich, Großherzog von Baden – Sammlig vo Multimediadateie