Nikolaus Meyer zum Pfiil

Dr Junker Nikolaus Meyer zum Pfeil (* 1451[1](es wird au „1435/1445“ aagee)[2][3] z Baasel; † 1500 z Baasel) isch e früeje dütschsproochige Humanist und Schriftsteller gsi. Er isch Schulthäiss z Mülhuuse und Groossroot[4] und Rootschriiber z Baasel gsi.

E Minneszene Nikolaus Meyer zum Pfeil und Barbara zum Lufft, oobe mit em Allianzwabbe zum Lufft-Meyer zum Pfeil (Wanddebbig, Baasel um 1471/1490)
Dialäkt: Baseldütsch

Biografii ändere

Härkumft ändere

Dr Nikolaus Meyer zum Pfiil isch isch vom ene[5] alte Baasler Gschlächt khoo, wo im 15. und 16. Joorhundert dr Junkerditel gfüert het und si Zuenaame vom Pfiil im Familiewabbe übernoo het.[1] Sini Eltere si dr Hans Ludwig Meyer zum Pfiil (* 1431; † 1452) und d Katharina vo Mutzwiler gsi.[5]

Wirke ändere

Dr Humanist Nikolaus Meyer zum Pfiil het meereri Handschrifte in dr Volkssprooch gschriibe: 1471 en illustrierti „Melusine“, 1472 en Übersetzig vom „Belial“ (1382) vom Jacobus de Theramo, Erzbischof vo Taranto, und e Plenar, won er aber nid fertig gschriibe het. 1495 het er si äignogs Brivatgebätbuech verfasst und het s mit fünf ganzsitige Miniature und e hufe Verzierige lo usstatte.[3] Mä wäiss, ass er 1474 Schulthäiss z Mülhuuse gsi isch und sit 1480 Rootschriiber z Baasel. Er het meereri Inkunaable bsässe, zum Bischbil im Steinhöwel sini „Griseldis“ und „Apollonius“ und die ersti Translatze vom Niklas vo Wyle.[3]

D Familie ändere

Dr Junker Nikolaus Meyer zum Pfiil isch sit 1471 mit dr Barbara, dr Dochder vom Baasler Rootsher Ulrich zum Lufft zu Wiilüt und vo dr Magdalena Eberler.[1]

1471/1490 het s Ehebaar e Baasler Wullewirkerei, e Wandbhang lo mache. Er bestoot us drei Fragmänt: In dr Hauptszene zäigt er die summerligi Muse vo Lüt, wo wi am Hoof aazooge si, in ere riiche Gartelandschaft. Es het e Huszält für Schatte. An sinere Frontsite und uf de bäide Fäänli si d Wabbe vo de Baasler Gschlächter zum Lufft (drei schwarzi Säddel und e roote Kweerbalke uf silbrigem Grund) undMeyer zum Pfiil (e gstürzte silbrige Pfiil, oobe begläitet vom ene gstürzte silbrige Mond, uf schwarzem Grund). Im Ruum sitzt e vornääms Bäärli uf eme Stabällebank am Stäidisch und spiilt mit Charte. E Paasche füllt e Bächer uf. En andere Bächer stoot näben er Fruchtschale und eme Räätig uf em Disch. Uf em Spruchband vom junge Maa stoot den. us. wurf. hand. ihr. wohl. besunnen, und uf däm vo dr Daame Do. mit. han. ich. das. spil. gewunnen. Dr middler Däil isch 103 Santimeter hooch und 131 lang. Die bäide üssere Fragmänt si chliiner, s lingge isch s chliinste vom Ansambel mit ere Hööchi vo 95 und ere Lengi vo 51 cm. S rächte misst 98 mol 78 cm. Dr Jüngling wo druf abbildet isch, verkündet mit sim Spruchband: zart. frou. in. iuweren. dienst. bin. ich. all. zit. bereit. Dr Wanddebbig befindet sich im Historische Museum Baasel.[2]

D Kinder vom Nikolaus Meyer zum Pfiil und dr Barbara zum Lufft si gsi:

 
Dr Jakob Meyer zum Pfiil, dr jüngst Soon
  • Dr Ludwig Meyer zum Pfiil († 1508), Groossroot z Baasel, umverhürootet[4]
  • Dr Adelbärg Meyer zum Pfiil (* 1474 z Baasel, † 8. Juni 1548 z Baasel), Duechhändler, Rootsherr und Mitgliid vo de Baasler „Herrezümft“ (Kauflützümft) zu Safre und zum Schlüssel und vo dr Handwärkerzumft zu Wääber. Er isch 1521 vom Baasler Root zum Bürgermäister gweelt worde, ooni ass mä sich um die formelle bischöflige Ernennigsrächt kümmeret hätt,[1] er het in erster Ee 1503[4] d Katharina Hütschi (* 1470; † 1508),[4] Dochder vom Melchior Hütschi, Zumftmäister zum Schlüssel z Baasel ghürootet,[1] in zwäiter Ee 1509[4] d Margaretha Trutmann, Dochder vom Hans Trutmann, Rootsherr zum Schlüssel und Oberstzumftmäister z Baasel und vo dr Clara Brunlin,[1] in dritter Ee 1533[4] d Katharina Bischoff (* 1515; † 1541),[4] Dochder vom Andres Bischof, Baasler Rootsherr zu Husgnosse und vo dr Barbara Bär.[1]
  • D Helena Meyer zum Pfiil († 1515/1519), verhürootet mit em Rootsherr und Zumftmäister Hans Gallicion[4]
  • Dr Bärnhard Meyer zum Pfiil (* 1488; † 1558), Wäggsler,[4] Rootsherr zum Schlüssel und 1548-58 Bürgermäister z Baasel;[1] het in erster Ee 1512 d Helena Bär († 1515) ghürootet, in zwäiter Ee 1515 d Maria Wölflin[4]
  • Dr Jakob Meyer zum Pfiil († vor 1515), het d Anna vo Lütersdorf ghürootet; die bäide häi käni Chinder gha[4]

Litratuur ändere

  • M. Backes: Fremde Historien. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte französischer Erzählstoffe im deutschen Spätmittelalter (Hermaea NF 103), Tübinge 2004, S. 104.
  • G. Binz: Basel, Universitätsbibliothek, O. I. 18. Archivbeschreibung 1938, S. 1f.
  • J. Geiss: Bibliotheken zwischen zwei Einbanddeckeln? Überlegungen zum rezeptionsgeschichtlichen Wert von Inkunabel-Sammelbänden, in: Scrinium Berolinense. Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band II, uusegee vom P. J. Becker, E. Bliembach u. a. Berlin 2000, S. 718-728, bsundrigs S. 721f.
  • P. Ochsenbein: „Gebetbuch des Niklaus Meyer zum Pfeil“, in: 2VL 2 (1980), Sp. 1119f.
  • U. Rautenberg: Die „Melusine“ des Thüring von Ringoltingen und der Basler Erstdruck des Bernhard Richel, in: A. Schnyder/U. Rautenberg (Hg.): Thüring von Ringoltingen: Melusine (1456). Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74, Band II: Kommentar und Aufsätze, Wisbaade 2006, S. 61-99, S. 75f.

Fuessnoote ändere

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Hans Berner: Meyer zum Pfeil, Adelberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 324 f.
  2. 2,0 2,1 Ludger Lieb und Otto Neudeck (Hg.): Triviale Minne?: Konventionalität und Trivialisierung in spätmittelalterlichen Minnereden, Walter de Gruyter, Berlin 2006: Eine Basler Tapisserie, S. 189-192 (Digitalisat)
  3. 3,0 3,1 3,2 Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus: Nikolaus Meyer zum Pfeil
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 Patrizier-Familien Basel: Auszug Stamm Meyer zum Pfeil (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei; 29 kB)
  5. 5,0 5,1 Société Genevoise de Généalogie: Hans Ludwig Meyer zum Pfeil (1431 - 1452)
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